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Peek & Cloppenburg Gruppe veröffentlicht Nachhaltigkeitsstrategie 2025

Die Peek & Cloppenburg Gruppe hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie 2025 veröffentlicht. Mit dieser verfolgt die Gruppe einen ganzheitlichen Ansatz, der konkrete, messbare Ziele bis 2030 und darüber hinaus aufzeigen soll.

„In den vergangenen Jahren haben wir ein solides Fundament für Nachhaltigkeit bei Peek & Cloppenburg gelegt – mit einem starken Team, das eng mit dem Business zusammenarbeitet, einer DE&I-(Diversity, Equity & Inclusion) Strategie, unserer Klimastrategie und dem ersten Nachhaltigkeitsbericht. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt an: Wir integrieren Nachhaltigkeit noch stärker in unsere Abläufe und richten unser Handeln an neuen, langfristigen Zielen aus,“ kommentiert Nachhaltigkeitschefin Lena Böringschulte in einer Mitteilung.

Wie auch der erste Nachhaltigkeitsbericht, den das Unternehmen im April dieses Jahres veröffentlichte, ist die Strategie in die drei CSR-Handlungsfelder Menschen und Unternehmen, Produkt und Kund:innen und Planet und Klima aufgeteilt, die in insgesamt acht Themen gegliedert sind.

Menschen und Unternehmen

Der Bereich „People & Company” ist den Themen Diversität und Arbeitsbedingungen in der Lieferkette gewidmet. Dies bedeutet, dass die Peek & Cloppenburg Gruppe sich verpflichtet, Diversität, Chancengleichheit und Inklusion zu fördern und gleiche Entwicklungschancen für alle Mitarbeitenden sicherstellt.

Entlang der Lieferkette sollen Sozialaudits Fairness bei den Produktionsstätten der Exklusivmarken gewährleisten. Unter diesen versteht das Unternehmen seine Eigenmarken Christian Berg, McNeal, Jake’s und Review. Peek & Cloppenburg arbeitet mit Amfori BSCI zusammen, einem 2003 vom Außenhandelsverband gegründetem globalen Wirtschaftsverband für offenen und nachhaltigen Handel. Bis 2030 sollen die Auditanforderungen verschärft und bis in die „tiefer liegenden Stufen der Lieferkette“ ausgeweitet werden. Welche dies genau sind und wie die Verschärfung aussehen soll, verrät die Unternehmensgruppe nicht.

Produkte und Kundschaft

Der Bereich „Product & Customer“ ist in die Themen Produkte und Materialien, Kreislaufwirtschaft, Transparenz in der Lieferkette und Zusammenarbeit mit Lieferbetrieben aufgeteilt.

Im Produktbereich sollen 30 Prozent des gesamten Sortiments über ein vom Unternehmen anerkanntes Nachhaltigkeitssiegel unabhängiger Dritter verfügen beziehungsweise 40 Prozent bis 2030. Dies bedeutet 50 Prozent der Exklusimarken (bis 2027) beziehungsweise 75 Prozent bis 2030 und 20 Prozent der Fremdmarken bis 2027. Ein Ziel für seine Fremdmarken (darunter Hugo Boss, PVH (u. a. Tommy Hilfiger) und Bestseller) bis 2030 gibt das Unternehmen nicht an.

Im Bereich Kreislaufwirtschaft bleibt Peek & Cloppenburg vage und spricht vom „Kompetenzenaufbau“ bis 2028 bei Design-, Produkt- und Beschaffungsteams, die Prinzipien zur Abfallreduzierung, Wiederverwendung und zum Recycling von Bekleidung anwenden sollen. Die vorsichtige Formulierung lässt die Spekulation zu, dass die genannten Teams in den aufgeführten Bereichen noch ziemlich am Anfang stehen.

Auch die Transparenz in der Lieferkette zeigt sich bei näherem Hinschauen als eher etwas trüb, erstreckt sie sich doch (bis 2030) nur auf jene Produktionsstätten, die Materialien für die Endfertigung der Exklusivmarken herstellen und liefern. Im Nachhaltigkeitsbericht 2024, den die Gruppe im April dieses Jahres veröffentlichte, wurde bekanntgegeben, Transparenz auch auf Tier-2-Lieferbetriebe ausweiten zu wollen, um sicherzustellen, dass auch Materialien und Rohstoffe unter fairen und ressourcenschonenden Bedingungen beschafft werden.

Unter dem Punkt „Zusammenarbeit mit Lieferanten“ wird die Bewertung der Produktionsstätten anhand ökologischer und sozialer Kriterien bis 2028 als Ziel genannt. Ob dies die erste Bewertung der Produktionsstätten ist und wer diese vornimmt, wird nicht präzisiert. Den Angaben des Unternehmens zufolge werden derzeit gut zwei Fünftel (44,5 Prozent) der Exklusivmarkenprodukte in Bangladesch hergestellt, ein Fünftel (20,8 Prozent) in China und ein Achtel (12,5 Prozent) in der Türkei. Das restliche Viertel (22,2 Prozent) wird in Kambodscha, Indien und Vietnam hergestellt.

Planet und Klima

Der Bereich „Planet & Climate“ widmet sich der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Emissionsärmere Materialien, erneuerbare Energien und eine Steigerung der Energieeffizienz an eigenen Standorten und in Partnerfabriken soll dies erreichen. Bis 2033 sollen die CO2-Emissionen in den eigenen Verkaufshäusern, Bürogebäuden und Logistikzentren um 45 Prozent und in der Lieferkette um 30 Prozent reduziert werden.

Diese machen etwa 5 Prozent der CO2-Emissionen der Unternehmensgruppe aus; ein Großteil (83 Prozent) entstehen auf Produktebene. Da keine Angaben dazu gemacht werden, wie die Reduzierung hier gestaffelt werden soll, sieht die Erreichung des Ziels einer Reduzierung der gesamten CO2-Emissionen um 90 Prozent fragwürdig aus.

Beim Umweltschutz scheint die Unternehmensgruppe am weitesten hinterherzuhinken, will sie doch bis 2030 die Auswirkungen ihrer Lieferkette auf Umwelt, Wasser und Biodiversität erst „kennen“. Fairerweise sollte angemerkt werden, dass die tatsächlichen Auswirkungen entlang der Lieferkette derzeit noch schwer verlässlich zu messen sind und dass einige Unternehmen sich damit noch schwer tun.

Auf den Erkenntnissen aufbauend will Peek & Cloppenburg die Einhaltung relevanter Branchenstandards und länderspezifischer Vorschriften sicherstellen.

Die Peek & Cloppenburg Unternehmensgruppe beschäftigt 16.000 Mitarbeitende in 16 Ländern, davon 70 Prozent beim Düsseldorfer Teilkonzern, womit sie unter das seit 2023 geltende Lieferkettengesetz fällt.


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