Pandemie verstärkt Secondhand-Shopping
Wird geladen...
Laut neuesten Erkenntnissen des IFH Köln verstärkt die Pandemie die Lust der Konsumenten auf den An- und Verkauf von Secondhand-Produkten. Das zeigt der jüngste „Corona Consumer Check“, mit dem das Marktforschungsunternehmen bevölkerungsrepräsentativ das Stimmungsbild zum Konsumverhalten in Deutschland regelmäßig analysiert. 500 Konsumentinnen und Konsumenten haben an der Onlinebefragung zu ihrem Einkaufsverhalten teilgenommen.
Der Studie zufolge haben knapp zwei Drittel der Befragten seit Beginn der Pandemie die Gelegenheit genutzt, auszumisten. Dabei scheint das Bedürfnis, sich von alten, gebrauchten Dingen zu trennen, bei den jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 Jahren deutlich ausgeprägter zu sein (80 Prozent). Altersgruppenübergreifend ging es dabei vor allem an den Kleiderschrank: 73 Prozent haben in der Pandemie Kleidung aussortiert, gefolgt von Schuhen (38 Prozent) und Büchern (33 Prozent).
Dabei habe sich gezeigt, dass vor allem eBay und Amazon bei Secondhandware die relevanten Kanäle sind. Mit 98 Prozent nahezu alle befragten Konsumenten kennen eBay Kleinanzeigen und den Amazon Marketplace (96 Prozent), dabei ist die Plattform von eBay (67 Prozent) bei tatsächlich getätigten Käufen beliebter als jene von Amazon (53 Prozent). Andere Onlinemarktplätze speziell für Kleidung – zum Beispiel Vinted oder Mädchenflohmarkt – sind zwar mehrheitlich bekannt, werden aber erst von 17 Prozent wirklich genutzt. Verlierer unter den Onlinemarktplätzen ist der Facebook Marketplace mit verhältnismäßig wenig Käufen (12 Prozent).
Wichtigstes Motiv für den Kauf von Secondhand-Produkten ist der geringere Preis – das sagen 52 Prozent der Befragten. Auch die Suche nach besonderen Schnäppchen spielt für 48 Prozent eine Rolle. 40 Prozent der Befragten sehen Nachhaltigkeitsaspekte im Vordergrund.
Die vorliegende Befragung wurde Mitte März 2021 durchgeführt und ist bereits der neunte Corona Consumer Check. Die erste Befragung dieser Art führte das IFH Köln im März 2020 durch.