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Oxford Industries will Ben Sherman verkaufen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Oxford Industries konnte in der vergangenen Woche mit überraschend guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 überzeugen. Auch der gleichzeitig verkündete Plan, die lange kriselnde Marke Ben Sherman zu verkaufen, erfreute die Börsianer. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg jedenfalls um mehr als zwanzig Prozent.

An Ben Sherman, der 2004 übernommenen englischen Traditionsmarke, die vor allem für ihre Herrenhemden bekannt ist, hatte Oxford Industries lange nicht allzu große Freude gehabt. In den vergangenen Jahren war sie ein Sanierungsfall gewesen. Inzwischen scheinen sich die Umbaumaßnahmen – unter anderem der Verzicht auf die Damenkollektionen – auszuzahlen. „Ben Sherman hat 2014 große Fortschritte gemacht und das Jahr mit positivem Schwung beendet“, sagte Thomas Chubb, der CEO und President von Oxford Industries, „wir glauben, dass die Marke damit zu einem attraktiven Akquisitionskandidaten geworden ist.“ Mit Blick auf die langfristigen Interessen der Anteilseigner habe das Unternehmen daher entschieden, dass „ein Verkauf von Ben Sherman der richtige Weg“ sei. „Wir haben den Verkaufsprozess eingeleitet und hoffen auf einen schnellen Abschluss“, so Chubb. Das Unternehmen teilte mit, dass es keinen verbindlichen Zeitplan gebe und keine Zwischenberichte über den Verlauf des Prozesses abgegeben würden.

Auch Mark Maidment, der CEO von Ben Sherman, sieht die Marke auf einem guten Weg: Sie habe 2014 ihre „einzigartige Stellung im Herrenmodemarkt gestärkt“ und erlebe derzeit einen Aufwärtstrend, erklärte er in einer Mitteilung. Damit seien gute Grundlagen für den Verkaufsprozess gelegt worden. Die Mitarbeiter würden sich nun darauf konzentrieren, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, die „großartige Marke“ weiter zu stärken und einen reibungslosen Eigentümerwechsel zu gewährleisten, so Maidment weiter.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15, das am 1. Februar endete, konnte Ben Sherman seinen Umsatz um rund 15 Prozent auf 77,5 Millionen US-Dollar steigern. Der operative Verlust wurde trotz ungünstiger Währungseffekte um zwanzig Prozent auf 10,8 Millionen US-Dollar reduziert.

Im Geschäftsjahr 2014/15 steigerte Oxford Industries seinen Umsatz um neun Prozent und den Nettogewinn um ein Prozent

Damit trug die Marke ihren Teil zur allgemein guten Geschäftsentwicklung des Unternehmens bei. Insgesamt wuchs der Konzernumsatz von Oxford Industries gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 997,8 Millionen US-Dollar (916,2 Millionen Euro). Die Marke Tommy Bahama steigerte ihre Erlöse um sieben Prozent auf 627,5 Millionen US-Dollar, Lilly Pulitzer legte um 22 Prozent auf 167,7 Millionen US-Dollar zu. Der Umsatz des Segments Lanier Clothes wuchs um drei Prozent auf 112,9 Millionen US-Dollar.

Aufgrund höherer Kosten ging das operative Ergebnis leicht zurück: Es sank um ein Prozent auf 83,6 Millionen US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte stieg es allerdings um drei Prozent. Der ausgewiesene Nettogewinn wuchs aufgrund einer niedrigeren Steuerbelastung um ein Prozent auf 45,8 Millionen US-Dollar. Der verwässerte Gewinn pro Aktie wurde von 2,75 auf 2,78 US-Dollar verbessert. Bereinigt um Sondereffekte stieg er um sechs Prozent auf 2,98 US-Dollar. Im vierten Quartal fiel das Ergebnis unerwartet hoch aus, so konnte das Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen. Angesichts der guten Zahlen wurde die aktuelle Quartalsdividende um 19 Prozent erhöht.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Konzernleitung mit einem Umsatz in Höhe von 965 bis 980 Millionen US-Dollar und einem verwässerten Gewinn pro Aktie vor Sondereffekten im Bereich von 3,45 bis 3,60 US-Dollar. Der Beitrag von Ben Sherman ist hier bereits komplett herausgerechnet – schließlich ist unklar, wann der Verkauf vollzogen und welche finanziellen Folgen er haben wird.

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