OVS will Haushaltswaren-Anbieter Kasanova übernehmen

Der italienische Handelskonzern OVS SpA will seine Präsenz im Homeware-Segment stärken, in dem seine Kette Upim bereits mit der Marke Croff aktiv ist. Am Montag gab OVS ein verbindliches Angebot zur vollständigen Übernahme des Haushaltswaren-Anbieters Kasanova SpA ab. Spekulationen über eine solche Transaktion kursierten bereits seit diesem Sommer.

Kasanova verfügt über ein Netz von rund 700 Verkaufsstellen

Kasanova ist eine auf Haushaltsprodukte spezialisierte Marke, die in Italien über eine hohe Bekanntheit, eine starke Präsenz und eine treue Kundschaft verfügt. Ihr breites Sortiment bestehet hauptsächlich aus Eigenmarken. Der besonderere Fokus liegt auf Haushaltswaren und Heimtextilien.

Die Marke verfügt über ein Netz von rund 700 Verkaufsstellen. Davon werden etwa 220 in Eigenregie und 280 von Franchise-Partnern betrieben. Darüber hinaus verfügt Kasanova über 200 Corner-Flächen in Baumärkten.

OVS: Ziel der Übernahme ist die Stärkung des Homeware-Segments

„Die Idee hinter der Übernahme ist die Stärkung der Position des Konzerns im Homeware-Sektors“, erklärte OVS. „Dieser ist durch eine hohe Fragmentierung und große Widerstandsfähigkeit gekennzeichnet. Ziel ist es, auch in diesem Markt eine führende Position auf nationaler Ebene einzunehmen. Croff wird vom wertvollen Know-how von Kasanova im Living-Segment profitieren, Kasanova wiederum von der größeren Kompetenz von Croff im Textilbereich“, heißt es in einer Mitteilung.

„Die Anzahl und die Qualität der Läden von Kasanova könen weiter erhöht werden, indem optimale Marken-Lösungen innerhalb des Netzwerks der gesamten OVS-Gruppe gefunden werden“, erklärte der Konzern. Zudem werde das Unternehmen „von der Erweiterung der bestehenden Corner für Haushaltsprodukte profitieren, die sich bereits in etwa 150 Filialen von Upim befinden“.

Obwohl sich Kasanova einer guten Nachfrage erfreue, leide das Unternehmen seit langem unter geringer Rentabilität, erklärte OVS. Dies sei hauptsächlich auf „übermäßige strukturelle Kosten“ zurückzuführen. So musste Kasanova im Oktober 2024 ein Sanierungsverfahren beantragen. Anschließend wurde ein Turnaround-Plan eingeleitet, der die Schließung weniger rentabler Geschäfte vorsieht und generell auf die Verringerung von Kosten und Ineffizienzen abzielt.

Der Übernahmeplan soll zu einer „deutlichen Verbesserung der Finanzstruktur“ von Kasanova führen

Nach Angaben von OVS erwartet Kasanova für 2025 einen Umsatz von knapp 300 Millionen Euro bei einem leicht positiven Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Im Zuge des nun vorgestellten Übernahmeplans soll das Aktienkapital von Kasanova auf null verringert werden. OVS wird daraufhin im Rahmen einer Kapitalerhöhung um 15 Millionen Euro 100 Prozent der Anteile erwerben. Dies werde zu „einer deutlichen Verbesserung der Finanzstruktur führen“, erklärte der Konzern. Zudem sollen die Gläubiger:innen beim Einstieg von OVS auf Forderungen im Gesamtumfang von rund 40 Millionen Euro verzichten. Zu Beginn des Jahres 2026 könne auf diese Weise „eine im Wesentlichen ausgeglichene finanzielle Ausgangsposition“ erreicht werden, heißt es in der Mitteilung.

Der Abschluss der Transaktion ist noch an die Erfüllung einiger Bedingungen bis zum 31. Dezember geknüpft. Dazu gehören die Finalisierung der Vereinbarungen mit den Finanzgläubiger:innen, der erfolgreiche Abschluss des laufenden Sanierungsverfahrens und der Beschluss der zuständigen Gremien von Kasanova über den geplanten Kapitalschnitt und die anschließende Kapitalerhöhung. Zudem dürfen nach Angaben von OVS „keine Ereignisse oder Umstände eintreten, die zu einer Verschlechterung der Vermögens- oder Wirtschaftslage von Kasanova im Vergleich zu der dem verbindlichen Angebot zugrunde liegenden Situation führen“.

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