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Nike: Gründer Phil Knight verkündet seinen Abschied

Von Jan Schroder

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Zeitenwende bei Nike: Der weltgrößte Sportartikelkonzern wird bald ohne seinen Gründer Phil Knight auskommen müssen. Der 77-Jährige, der das Unternehmen 1964 zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Bill Bowerman gegründet hatte, kündigte am Dienstag an, dass er vom Posten des Chairmans zurücktreten werde. Gleichzeitig brachte er seine Aktien in eine eigens gegründete Gesellschaft ein. Mit diesem Schritt soll „langfristige Stabilität“ bei den Eigentumsverhältnissen und in der Unternehmensführung gewährleistet werden.

Der Führungswechsel im Board of Directors soll nach Angaben des Konzerns im Laufe des kommenden Jahres vollzogen werden. Als Wunschkandidat für seine Nachfolge empfahl Knight den aktuellen CEO Mark Parker, der Nike seit 2006 leitet. „Ich glaube, dass Mark die ideale Wahl ist“, sagte Knight, „er ist in den vergangenen neun Jahren ein herausragender CEO gewesen und hat seine Liebe für das Unternehmen immer wieder unter Beweis gestellt.“ Unter Parkers Regie hatte der Konzern in den vergangenen Jahren seine unumstrittene Dominanz im Sportartikelbranche festigen und ausbauen können. Knight selbst will nach seinem Abschied als Chairman auch ohne offiziellen Posten weiter „an der Zukunft der Firma mitarbeiten“. Alles andere dürfte ihm auch schwerfallen: „Nike war für mich immer mehr als nur ein Unternehmen – es war die Leidenschaft meines Lebens“, sagte er.

Knight gibt sein Aktienpaket an eine eigens gegründete Gesellschaft ab

Weitere Weichen für die Zukunft hat Knight, der das Unternehmen bis 2005 selbst 28 Jahre lang als CEO geführt und zum Weltmarktführer gemacht hatte, bereits gestellt. Seine Anteile am Konzern – insgesamt etwa 15 Prozent der ausstehenden Aktien – brachte er in die eigens gegründete Gesellschaft Swoosh LLC ein. Swoosh habe eine Führungsstruktur, die darauf abziele „vernünftige und vorausschauende“ Entscheidungen zu treffen, mit denen die bestehende starke Unternehmenskultur gesichert werden soll, erklärte er.

Geleitet wird die Gesellschaft von einem vierköpfigen Board, das unter anderem die mit dem Aktienpaket verbundenen Stimmrechte wahrnehmen soll. Die Mitglieder haben bei Entscheidungen innerhalb des Gremiums insgesamt fünf Stimmen, zwei davon entfallen auf Knight selbst, die übrigen Mitglieder – CEO Parker sowie Alan Graf und John Donahoe, die beide Mitglieder des Boards von Nike sind - haben jeweils eine Stimme. Knight behielt sich vor, ein weiteres Mitglied zu berufen und seine Stimmen gegebenenfalls an den Neuzugang abzutreten.

Ganz ohne die Familie Knight muss auch der Mutterkonzern in Zukunft nicht auskommen. Travis Knight, der Sohn des scheidenden Gründers, wurde in das Board berufen. Der 41-Jährige ist ein Neuling in der Sportartikelbranche, hat aber in der Filmbranche Meriten vorzuweisen: Er leitet das Animationsstudio Laika und war bereits an einigen namhaften Trickfilmen beteiligt.

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