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Nike: Corona-Krise stoppt Höhenflug

Von Jan Schroder

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Lange schwamm der US-amerikanische Sportartikelanbieter Nike Inc. auf einer Erfolgswelle. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2019/20 wurde der Höhenflug allerdings jäh gestoppt. Die Ladenschließungen infolge der Covid-19-Pandemie ließen den Umsatz einbrechen und sorgten für tiefrote Zahlen. Insgesamt fielen die Resultate, die der Konzern am Donnerstagabend vorlegte, sogar deutlich schlechter aus, als die Analysten im Vorfeld erwartet hatten.

Im vierten Quartal, das am 31. Mai endete, belief sich der Konzernumsatz von Nike auf 6,31 Milliarden US-Dollar (5,63 Milliarden Euro). Damit lag er um 38 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 36 Prozent. Der Umsatz der Hauptmarke Nike ging um 38 Prozent (währungsbereinigt -36 Prozent) auf 6,01 Milliarden US-Dollar zurück, das kleinere Label Converse kam auf 305 Millionen US-Dollar (-38 Prozent, währungsbereinigt -36 Prozent).

Für einen Lichtblick sorgte immerhin das eigene Online-Geschäft: Dort seien die Erlöse im zurückliegenden Quartal um 75 Prozent (währungsbereinigt +79 Prozent) gestiegen, erklärte der Konzern. Damit belief sich der weltweite E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz im vierten Quartal auf etwa dreißig Prozent.

Besonders schwer von den Ladenschließungen getroffen wurden die Markenumsätze von Nike in Nordamerika: Sie sanken im Schlussquartal um 46 Prozent auf 2,23 Milliarden US-Dollar. Deutlich abwärts ging es aber auch in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst. Dort schrumpften die Erlöse um 46 Prozent (währungsbereinigt -44 Prozent) auf 1,33 Milliarden US-Dollar.

Im vierten Quartal 2019/20 muss Nike einen Verlust von 790 Millionen US-Dollar verbuchen

In Großchina, wo sich die größten Auswirkungen der Krise schon früher bemerkbar gemacht hatten, sank der Quartalsumsatz lediglich um drei Prozent (währungsbereinigt +1 Prozent) auf 1,65 Milliarden US-Dollar, im restlichen asiatisch-pazifischen Raum und in Lateinamerika gingen die Gesamterlöse um 42 Prozent (währungsbereinigt -39 Prozent) auf 801 Millionen US-Dollar zurück.

Die Umsatzeinbußen drückten Nike im vierten Quartal tief in die Verlustzone: Der Nettofehlbetrag belief sich trotz einiger Kostensenkungen auf 790 Millionen US-Dollar (704 Millionen Euro). Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Überschuss in Höhe von 989 Millionen US-Dollar erzielt.

Im gesamten Geschäftsjahr 2019/20 kam der weltgrößte Sportartikelkonzern damit auf einen Umsatz von 39,1 Milliarden US-Dollar. Damit lag er um vier Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Der Nettogewinn schrumpfte um 37 Prozent auf 2,54 Milliarden US-Dollar.

Hoffnung auf eine baldige Erholung bereitet dem Konzern die Tatsache, dass im Zuge der Lockerungen von Schutzmaßnahmen in vielen Schlüsselmärkten mittlerweile etwa neunzig Prozent der eigenen Stores von Nike wieder geöffnet sind. Die Kundenfrequenz in diesen Läden verbessere sich „von Woche zu Woche“, erklärte das Unternehmen .

Bild: Nike Inc.

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