Neuer Leitfaden: Deutsche Regierung will, dass Polizei und Ärzte grünere Kleidung tragen

Deutschland will nachhaltige Textilien fördern. Öffentliche Einrichtungen sollen deshalb mit gutem Beispiel vorangehen und grüner einkaufen. Am Dienstag veröffentlichte die Bundesregierung einen Leitfaden, der erstmals klare soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien entlang der gesamten Textil-Lieferkette enthält. Danach können sich Bundesstellen beim Kauf von Textilien jetzt ausrichten.

Bund, Länder und Kommunen geben pro Jahr 500 Milliarden Euro für nachhaltige Textilien aus. Bis 2030 müssen Bundesstellen bereits zu 100 Prozent nachhaltig einkaufen. Mit dem Leitfaden soll jetzt schon eine Grundlage mit neuen Regeln geschaffen, nach denen sich die öffentlichen Einrichtungen in Deutschland beim Einkauf von Textilien richten können, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller in einer Mitteilung am Dienstag.

„Mit dem Leitfaden für eine nachhaltige Textilbeschaffung sendet die Bundesregierung ein klares Signal: Bei der öffentlichen Textilbeschaffung gelten ab jetzt klare Nachhaltigkeitskriterien – ob es um Polizeiuniformen oder Arztkittel geht”, sagte Müller. „Der neue Leitfaden ist auch ein Signal an Unternehmen: Nachhaltigkeit ist ein Wettbewerbsvorteil.”

Müller setzte sich bereits in der Vergangenheit für die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien ein und führte das weltweit erste staatliche grüne Textil-Siegel ‘Grüner Knopf’ ein. Gemeinsam mit Arbeitsminister Hubertus Heil versucht Müller das Lieferkettengesetz voranzutreiben, das gegen Kinderarbeit oder Hungerlöhne einen Rechtsrahmen bieten soll. Bisher liegt das Projekt aber weiterhin wegen Uneinigkeiten innerhalb der Regierungskoalition auf Eis.

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