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Neuer Besitzer von McGregor, Gaastra und Adam: Wer ist Rens van de Schoor?

Von FashionUnited

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Er ist gerade einmal 40 Jahre alt, aber der ehemalige ING-Bankier Rens van de Schoor hat in zwei Jahren einige Ikonen der niederländischen Handelslandschaft vor dem sicheren Ende gerettet. Trotz der schlechten Lage in der Einzelhandelsbranche glaubt van de Schoor an eine Zukunft für den Modeeinzelhandel und daran, dass die Leute weiterhin gerne shoppen. Nun hat er die Doniger Group mit den Marken McGregor, Gaastra und Adam übernommen. Van de Schoors Modekarriere aus der Vogelperspektive.

Wer ist Rens van de Schoor?

Rens van de Schoor wird von holländischen Medien als Ex-Banker mit viel Courage bezeichnet. Er arbeitete bei der sogenannten ‚Intensive Care’-Abteilung der ING-Bank, die sich um (Handels-) Unternehmen kümmert, welche schlecht performen, aber einen Kredit bei der Bank bekommen haben.

2011 wurde van de Schoor der Financial Director der Coltext Group und war dort für das 'Gesundschrumpfen‘ des Unternehmens und die Schließung seiner Franchise-Stores verantwortlich. Ihm sei dies laut eigener Aussage schwer gefallen, egal wie rational er versucht habe, sich der Sache zu nähern.

2014 verkaufte Coltex seine Handelskette Steps & Superstar an die FNG Group. Dabei lernten sich van de Schoor und FNG-Inhaber Dieter Penninckz kennen und wurden Freunde. Kurze Zeit darauf wurde Rens van de Schoor Managing Director bei NLB Fashion, einer unabhängigen holländischen Firma, die für alle Aktivitäten der FNG Group in den Niederlanden zuständig ist.

Van de Schoor glaubt fest an Offline-Handel. Er sagt, der Wechsel vom physischen POS zum Online-Shop solle zwar selbstverständlich reibungslos funktionieren, doch die Menschen wollten auch in Zukunft noch in realen Läden shoppen, weil es ihnen Spaß macht.

Am 18. November 2015 verkündete Rens van de Schoor, dass er mit seiner Investmentfirma R&S Finance, gegründet 2014, an die Börse gehen will. Zu diesem Zwecke nutzte er die bereits existierende, aber nicht genutzte börsennotierte Dico International, die wiederum R&S, zum damaligen Zeitpunkt 16 Millionen Euro wert, zu einem Aktienwert von 1,60 Euro aufkauft.

Dico International nennt sich anschließend in R&S Retail um. Der Namenswechsel wird am 20. Januar 2016 rechtswirksam und die R&S Retail Group wird als börsennotierte Gesellschaft an der Amsterdamer Börse Euronext geführt. Das Ziel, laut eigenen Angaben: „Handels- und Modeketten zu kaufen und durch die Optimierung von Business Operations deren Wert zu steigern.“

Miss Etam / Etam Gruppe

Im Januar 2016 finalisierte R&S die Übernahme der Womenswear-Handelskette Miss Etam - Miss Etam ist ein holländisches Unternehmen, das in keiner Beziehung zum französischen Label Etam Development steht. Die Kette bietet Casualwear im mittleren Preissegment und hat etwa 100 eigene Läden in dem Niederlanden, mit etwa 800 Angestellten. 2015 war sie Pleite gegangen und von R&S gerettet worden, allerdings mussten etwa 80 Geschäfte schließen und der Firmenhauptsitz wurde ebenfalls von R&S reorganisiert.

Übernahme von Brantano

Im April 2016 bekommt R&S die Möglichkeit, die Marke Brantano zu erwerben. Die Aktien der Handelskette Brantano, die aus dem Nachlass der bankrotten Macintosh Retail Group erworben wurden, befinden sich im Besitz von Brantnew. Brantnew ist ein neues Unternehmen des Unternehmertrios Rens van de Schoor, Dieter Penninckx und Wouter Torfs, Inhaber der gleichnamigen Schuhkette. Mit Brantano wird die Akquisition im September 2016 abgeschlossen.

Neuanfang für Promiss

Im Juli 2016 wird die erneute Markteinführung der Marke Promiss bekannt gegeben. Promiss wurde im Jahr 2015, zusammen mit Miss Etam in Konkursmasse erworben, danach wurden etwa 70 Filialen geschlossen. Der Markenname blieb in den Händen von R & S Retail. Der Besitzer kann den Namen von Promiss noch für andere Konzepte verwenden, wie beispielsweise für einen Online-Shop oder Shop-in-Shops.

R&S auf Übernahmepfad: Umgekehrte Übernahme der FNG Group

2016 fusionierte die R&S Retail Group mit der belgischen FNG Group (Fred & Ginger, CKS, Claudia Sträter, Expresso & Steps). Im März 2016 wird bekannt, dass die R&S Retail Group die belgische FNG-Gruppe übernehmen will. Der Grund, warum R&S FNG übernimmt und nicht umgekehrt, obwohl die FNG mit einem Umsatz von 250 Millionen Euro viel größer ist als die R&S Gruppe, ist die Listung von R&S bei Euronext in Amsterdam. Gemeinsam haben die Unternehmen 2.500 Mitarbeiter und einen Umsatz von 350 Millionen Euro. Die Fusion wurde im März 2016 angekündigt und im September 2016 finalisiert. FNG hatte damals 1800 Angestellte, 300 eigene Markenläden und 1500 Multibrand-Handelspartner. Der konsolidierte Umsatz lag bei 250 Millionen Euro. Damit war die FNG Gruppe das größte Modeunternehmen Belgiens.

Am 27. September 2016 verzeichnet die Gruppe einen gemeinsamen Umsatz von 500 Millionen Euro - R&S Retail ist somit fast über Nacht zum Big Player auf den niederländischen und belgischen Märkten aufgestiegen. Darüber hinaus gibt es Gerüchte, die Gruppe wolle auch in anderen Ländern einkaufen gehen.

Im Januar 2017 wird die R&S Retail in FNG Group umbenannt. Dieter Penninckx wird der neue CEO. Bereits im März 2017 kann Miss Etam verkünden, wieder ökonomisch gesund zu sein. Im September 2017 bekommt die FNG Gruppe weitere 15 Million Euro Kapitalzuwachs. Rens van de Schoor verkauft seine Anteile an der FNG Group.

Übernahme von McGregor, Gaastra und Adam

Am 25. September 2017 wird ein weiterer Schritt verkündet: Rens van de Schoor gründet Du Soutien Beheer und übernimmt die Marken McGregor, Gaastra und Adam Menswear. Die Doniger Fashion Group hatte am 7. September Insolvenz angemeldet. Neben der Dachgesellschaft waren davon auch die Töchter Doniger Online BV, Adam Retail BV, Doniger Fashion BV, Doniger Retail BV, MCG Online Personnel BV, AR Personnel BV, AR Housing BV, DR Personnel BV und DR Housing BV betroffen. Das Unternehmen betreibt derzeit insgesamt 75 eigene Shops, von denen sich 53 in den Niederlanden und 22 in den Auslandsmärkten Deutschland, Belgien und Frankreich befinden.

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