Neue Untersuchung beleuchtet Risiken von Zwangsarbeit in Amazon-Seller-Lieferketten
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Während die Amazon Prime Days in vollem Gange sind und für den Online-Riesen in dieser Woche ein Umsatz von 23,8 Milliarden US-Dollar (21,97 Milliarden Euro) prognostiziert wird, beleuchtet eine neue Studie die erheblichen Risiken von Zwangsarbeit in den Lieferketten von Amazon-Verkäufer:innen.
Eine Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Labour Behind the Label verfolgte Modeprodukte von drei britischen Verkäufer:innen zu drei Zulieferfabriken in Pakistan. Dort wurden mehrere Hinweise auf Zwangsarbeit gefunden. Textilarbeiter:innen in den Zulieferfabriken berichteten, dass ihnen keine Mindestlöhne gezahlt würden. Sie würden auch gezwungen, Überstunden und übermäßig lange Arbeitszeiten zu leisten, ohne rechtliche Verträge oder Gehaltsabrechnungen zu erhalten. Außerdem hätten sie keinen Zugang zur obligatorischen Sozialversicherung.
Bericht deckt potenzielle Risiken von Zwangsarbeit in Lieferketten von Händler:innen auf Amazon auf
In dem Bericht kam Maschinenführer Hussain zu Wort, der bei einem der pakistanischen Zulieferbetrieb arbeitet, der Produkte für kleine Marken herstellt, darunter der Amazon-Verkäufer Ice Cool Fashion. Hussain gab an, dass er monatlich nur 35.700 Pakistanische Rupien (PKR) verdiene, was 125,41 US-Dollar oder 95,50 Britischen Pfund beziehungsweise 114,25 Euro entspricht. Dafür arbeitet er zehn Stunden am Tag.
Hussain liegt damit unter dem Mindestlohn von 38.280 PKR pro Monat für angelernte Arbeiter:innen. „Wir überleben mit einem solchen Gehalt kaum. Ich lebe mit meinen fünf Kindern in einer Zweizimmerwohnung. Ich schaffe es kaum, mit einem solchen Gehalt meine Rechnungen zu bezahlen, und wir leben von der Hand in den Mund”, berichtet Hussain.
Labour Behind the Label verfolgte anhand von Versandunterlagen eine Verbindung zwischen Zulieferbetrieb A&M Fashion und Ice Cool Fashion. Die Organisation fand sieben Lieferungen zwischen Mai 2023 und April 2024 im Gesamtwert von 44.966,45 US-Dollar (41.557,95 Euro). Die Marke zahlte 8,37 US-Dollar (7,72 Euro) pro Stück für ihre Maxirock-Bestellung, die bei Amazon für 29,99 Britische Pfund (35,89 Euro) verkauft wird.
Amazon nimmt derzeit eine beherrschende Stellung auf dem US-amerikanischen und britischen Modemarkt ein. Laut Statista erwirtschaftete das Unternehmen allein in den USA im Jahr 2024 fast zehn Milliarden US-Dollar (9,22 Milliarden Euro) mit Modeverkäufen. Darüber hinaus kauften 28 Millionen britische Verbraucher:innen -- rund 40 Prozent der Bevölkerung -- im Jahr 2024 Mode online. Dies generierte 31,6 Milliarden Britische Pfund (37,78 Milliarden Euro) Umsatz in Großbritannien, wobei Amazon wiederholt als der beliebteste reine Onlineshop für den Einkauf von Bekleidung genannt wurde.
Mehr Transparenz, um Risiken von Zwangsarbeit in den Lieferketten der Amazon-Seller zu bekämpfen
„Die schockierenden Ergebnisse in unserem neuen Bericht zeigen, dass Amazons Monopol auf versteckter Ausbeutung aufgebaut ist“, sagt Anna Bryher, Policy Lead bei Labour Behind the Label, in einer Erklärung. Drittanbietende seien grundlegend für das Geschäftsmodell von Amazon und seinen kometenhaften finanziellen Erfolg.
„Dennoch sind Produkte aus Zwangsarbeit nur wenige Klicks entfernt für die Millionen von Amazon-Käufer:innen, die online Mode kaufen. Hinter dem opulenten Auftritt von Jeff Bezos' Hochzeit liegt eine dunkle Wahrheit: Dieser obszöne Reichtum wurde mit wenig Sorgfalt für Transparenz, das Wohlergehen der Arbeiter:innen oder den Planeten angehäuft."
Da die Mehrheit der auf Amazon verkauften Modeprodukte von kleineren Marken mit begrenzter Transparenz der Lieferkette oder Beschaffungsrichtlinien stammt, glauben die Aktivist:innen von Labour Behind the Label, dass es am Online-Marktplatz liege, Maßnahmen zu ergreifen; Menschenrechte müssten innerhalb seiner Wertschöpfungsketten sichergestellt werden.
„Mangelnde Transparenz führt zu schmutziger, schlecht bezahlter Produktion und versteckter Ausbeutung“, fügt Bryher hinzu. „Das Geschäftsmodell von Amazon muss aufhören, Risiken zu bergen, und anfangen, seine Lieferketten öffentlicher Kontrolle zu unterziehen, damit Mensch und Planet wirklich geschützt sind."
Um die Risiken von Zwangsarbeit zu mindern, fordert die Organisation Amazon auf, von seinen Anbietenden zu verlangen, dass sie die Daten ihrer Lieferbetriebe und die Herstellungsorte ihrer Produkte öffentlich bekannt geben.
Darüber hinaus empfiehlt Labour Behind the Label, dass Amazon verbindliche Menschenrechtsstandards auf seinem gesamten Marktplatz einführt und deren Einhaltung überprüft. Zudem solle es sich verpflichten, bei Bedarf gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, um Arbeiter:innen zu entschädigen, wenn Zwangsarbeit aufgedeckt wird.
Als Reaktion auf die Ergebnisse der Untersuchung erklärte die Amazon-Pressestelle: „Die Bereitstellung sicherer, gesunder und fairer Arbeitsbedingungen ist eine Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Amazon in jedem Land, in dem wir tätig sind. Verkaufspartner:innen, die Produkte in unseren Shops anbieten, müssen unsere Lieferkettenstandards einhalten, auch wenn diese über die Anforderungen des geltenden Rechts hinausgehen. Wir nehmen diese Vorwürfe unglaublich ernst und untersuchen derzeit diese Behauptungen.“
Der Online-Marktplatz fügte hinzu, dass alle seine Drittanbietenden unabhängige Unternehmen seien, die alle geltenden Gesetze, Vorschriften und Amazon-Richtlinien befolgen müssten, wenn sie Artikel zum Verkauf anbieten. Diejenigen, die gegen diese Richtlinien verstoßen, müssten mit entschiedenen Maßnahmen rechnen, „bis hin zur Einbehaltung von Geldern, der Kündigung von Konten und der Weiterleitung an die Strafverfolgungsbehörden.“
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