Neue Sparpläne: Lenzing streicht etwa 600 Stellen am Hauptsitz
Der österreichische Faserproduzent Lenzing AG hat sein Sparprogramm weiter verschärft.
Die neuen Maßnahmen haben Auswirkungen auf zahlreiche Arbeitsplätze am Hauptsitz im oberösterreichischen Lenzing. „Dabei werden insbesondere im Verwaltungsbereich etwa 300 Stellen abgebaut, davon 250 bis Ende 2025, mit dem Ziel, vor allem die administrativen Funktionen von Lenzing schlanker und effizienter zu gestalten“, erklärte der Konzern in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. Das Management erhofft sich davon „ab 2026 jährliche Einsparungen in Höhe von mindestens 25 Millionen Euro“.
Das Unternehmen verkündete zudem, dass durch die stärkere Fokussierung auf Standorte in Asien und Nordamerika bis Ende 2027 etwa 300 weitere Stellen in Lenzing wegfallen werden. „Beide Maßnahmen führen zu jährlichen Gesamteinsparungen von mehr als 45 Millionen Euro, die spätestens Ende 2027 in vollem Umfang wirksam werden“, erläuterte der Konzern. Die erforderlichen Personalmaßnahmen würden „im Einklang mit einem neuen Sozialplan umgesetzt, der mit Vertretern des Betriebsrats Anfang September vereinbart wurde“.
Mit den Maßnahmen reagiert der Konzern auf die schwierigen Marktbedingungen
Die zusätzlichen Maßnahmen seien erforderlich, um angesichts der schwierigen globalen Marktbedingungen in der Faserbranche „die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen“, erklärte das Unternehmen. Neben dem Personalabbau kündigte Lenzing weitere Initiativen an, um „die operative Effizienz weiter zu steigern“. Dazu zählt etwa „eine ganzheitliche Energieoptimierung an allen Produktionsstandorten“. Gleichzeitig seien bis 2027 Investitionen in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro in die beiden österreichischen Standorte Lenzing und Heiligenkreuz geplant.
Insgesamt will sich der Konzern noch mehr auf margenstarke Premiumfasern konzentrieren. Auch diese Entscheidung hat Konsequenzen: „Der Vorstand hat beschlossen, eine Überprüfung der strategischen Optionen einzuleiten, darunter ein möglicher Verkauf des Produktionsstandorts in Indonesien“, teilte das Unternehmen mit. Erwartet würden in diesem Zusammenhang „Wertberichtigungen für langfristige Vermögenswerte, insbesondere bei Sachanlagen, in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro im Jahr 2025“.
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