Nach Insolvenz von Escape Clothing: Timezone geht an Röther Gruppe
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Die Marke Timezone hat wieder eine Zukunftsperspektive. Am Donnerstag verkündete die bisherige Muttergesellschaft Escape Clothing GmbH, die derzeit ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchläuft, den Verkauf „wesentlicher Teile des Geschäftsbetriebs“ an den Handelskonzern Röther Gruppe. Der Gläubigerausschuss habe der Transaktion bereits zugestimmt. Röther beabsichtige, nach der Übernahme neben Timezone auch die kleinere Marke Orwell weiterzuführen, heißt es in einer Mitteilung.
Der Textilhändler habe „in einem lebhaften Bieterprozess“ das „wirtschaftlich beste und tragfähigste Angebot abgegeben“, erläuterte Axel Bierbach, der als Sachwalter das Insolvenzverfahren von Escape Clothing beaufsichtigt. „Es ist sowohl mit Blick auf die Entwicklungschancen der Marke Timezone als auch mit Blick auf die bestmögliche Gläubigerbefriedigung attraktiv.“
Die Transaktion soll nun „im Rahmen eines Asset-Deals mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Juli 2019“ abgewickelt werden. Röther erwirbt die entsprechenden Vermögenswerte demnach über seine Tochtergesellschaft Ganemi GmbH, die künftig als Timezone GmbH firmieren wird. Einige Abteilungen von Escape Clothing wurden dabei allerdings ausgeklammert: „Nicht übernommen wird der Betriebsteil Logistik, da die entsprechenden Funktionen in das bestehende Logistikkonzept der Röther Gruppe integriert werden sollen“, teilte das Unternehmen mit. Außerdem sei geplant „bei Zentral- und Back-office-Funktionen Synergien mit der Zentralverwaltung der Röther Gruppe im baden-württembergischen Michelfeld zu realisieren“.
Der Bekleidungshändler will mit der Übernahme sein Hosensegment stärken
Insgesamt sollen nach gegenwärtigem Stand etwa siebzig Prozent der bisherigen Mitarbeiter von Escape Clothing übernommen werden. Die müssen sich allerdings auf einen Umzug einstellen: Geplant ist, die Zentrale von Timezone „aus wirtschaftlichen Gründen“ noch im Laufe dieses Jahres vom Stammsitz Brannenburg an einen anderen Standort im Raum Rosenheim zu verlegen.
Der künftige Eigentümer, der derzeit 44 Filialen seines Konzepts Modepark Röther in Deutschland und Österreich betreibt, will mit dem Zukauf sein Sortiment abrunden: „Durch den Erwerb der Escape-Kernmarke Timezone stärkt die Gruppe ihre Kompetenzen in den Segmenten Jeans und Chinos für Damen und Herren sowie bei Oberteilen“, erklärte das Unternehmen. Geplant sei, „die Flächenfähigkeit von Timezone auszubauen und die Marke kurzfristig in den Modeparks auf einer deutlich größeren Fläche als bisher anzubieten“.
Foto: Timezone Facebook-Page