Nach Abertis-Übernahme: Benetton-Familie nun Hochtief-Großaktionär
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Der zur italienischen Unternehmerfamilie Benetton gehörende Mautstraßenbetreiber Atlantia ist mit der Übernahme eines Aktienpakets von 23,9 Prozent zum neuen Hochtief-Großaktionär geworden. Mehrheitsaktionär des Essener Unternehmens bleibt weiterhin der spanische Baukonzern ACS mit einem Anteil von 50,4 Prozent. Ein Hochtief-Sprecher wollte sich am Montag nicht zu der Frage äußern, ob ein Vertreter von Atlantia in den Hochtief-Aufsichtsrat einziehen könnte. Der italienische Mautstraßenbetreiber Atlantia war im August im Zusammenhang mit dem Brückenunglück von Genua in die Schlagzeilen geraten.
Der Einstieg von Atlantia bei Hochtief ist Teil der Finanzierung der insgesamt mehr als 18 Milliarden Euro teuren gemeinsamen Übernahme von 98,7 Prozent des spanischen Mautstraßenbetreibers Abertis, an der neben Atlantia und Hochtief auch die spanische Hochtief-Mutter ACS beteiligt ist. Mit der im März dieses Jahres erzielten Einigung auf die gemeinsame Übernahme hatten die beteiligten Unternehmen eine drohende Bieterschlacht um den Mautstraßenbetreiber vermieden.
Die italienische Atlantia hält nach der Übernahme 50 Prozent und eine Aktie an Abertis, die restlichen Anteile halten ACS mit 30 Prozent und Hochtief mit 20 Prozent minus einer Aktie. Für die Abertis-Übernahme hatte Hochtief das Kapital um knapp zehn Prozent erhöht. Abertis betreibt in 14 Ländern Mautstraßen mit einer Länge von 8400 Kilometern und gilt als hochprofitabel. (dpa)