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MyShoes übernimmt acht Standorte der Dielmann-Gruppe

Von Jan Schroder

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Die ersten Filialen des finanziell angeschlagenen Einzelhändlers Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG haben eine neue Eigentümerin gefunden. Am Montag teilte das Unternehmen mit, dass acht Läden der Unternehmensgruppe in Bayern und Hessen im Zuge des laufenden Schutzschirmverfahrens an die in Essen ansässige MyShoes SE verkauft wurden. Die Entscheidung habe „die Geschäftsführung am vergangenen Freitag in enger Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss und dem gerichtlich bestellten Sachwalter“ getroffen, erklärte Dielmann.

Verkauft wurden demnach Fachmärkte der Konzepte Dielmann, Braun, Geier und Rohrmeier in Ansbach, Aschaffenburg, Bad Vilbel, Dreieich, Friedrichsdorf, Groß-Gerau, Reichelsheim und Viernheim. Über die finanziellen Details der Transaktion, die auch den „Warenbestand, Filialausstattung und Markenrechte“ einschließt und bis zum 1. Dezember vollzogen werden soll, sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es in einer Mitteilung.

Das Unternehmen bezeichnete die Veräußerung als „ersten großen Sanierungsschritt“ im Rahmen des Schutzschirmverfahrens. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit MyShoes einen starken Käufer gefunden haben, der die acht Fachmärkte und 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dielmann übernimmt und weiterentwickelt“, erklärte Michael Specht, der Geschäftsführer der Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG.

Für 18 Filialen werden noch Käufer gesucht

Im September hatte das Unternehmen bereits die Schließung von 13 Filialen der Marken Dielmann, Dstep und Sommerkind in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz bis zum Jahresende angekündigt. Für die noch verbleibenden 18 Standorte läuft weiterhin ein Bieterverfahren. „Wir sind in sehr konkreten Gesprächen mit weiteren Interessenten und haben die große Hoffnung, dass wir die meisten Geschäfte, nach Möglichkeit auch unter Einschluss der Zentralfunktionen von Dielmann, an einen neuen Inhaber werden verkaufen können“, erklärte Rechtsanwalt Georg Bernsau von der Kanzlei K&L Gates, der seit der Eröffnung des Schutzschirmverfahrens Mitglied der Geschäftsführung von Dielmann ist.

Das ursprüngliche Ziel, die Unternehmensgruppe am Stück zu verkaufen, habe sich als nicht realisierbar erwiesen, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. „Aus insolvenzrechtlichen Gründen und unter Beachtung der pandemiebedingten Einschränkungen müssen wir im bestmöglichen Gläubigerinteresse handeln“, erläuterte Bernsau. „Es hat sich gezeigt, dass die Übertragung von den acht Fachmärkten an MyShoes sowie weiteren Geschäften an andere potentielle Investoren für unsere Gläubiger die wirtschaftlich beste Lösung ist.“

Die Dielmann-Gruppe hatte im Juni nach Umsatzeinbußen infolge der Corona-Krise und gescheiterten Kreditverhandlungen Schutzschirmverfahren für die Gesellschaften Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG und Sporthaus Robert Hübner GmbH beantragt. Das Hauptverfahren war Anfang September eröffnet worden. Nach Angaben der Unternehmensgruppe läuft derzeit ein separater Investorenprozess für die Sporthaus Robert Hübner GmbH.

Foto: Dielmann

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