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Mobbing-Anschuldigungen gegen Frasers-Tochter Missy Empire

Von Rachel Douglass

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Website von Missy Empire. Bild: Missy Empire.

In einer modernen Welt, in der weibliche Selbstbestimmung und der Zuwachs von Frauen in Führungspositionen groß geschrieben wird, ist die Enttäuschung umso größer, wenn Marken solche Konzepte als reine Marketingstrategien nutzen. Dies ist Berichten zufolge bei Missy Empire der Fall, einem in Manchester ansässigen Fast-Fashion-Händler. Das zur Frasers Group gehörende Unternehmen ist mit Anschuldigungen über ein „toxisches” Arbeitsumfeld konfrontiert.

Ein neuer Bericht der britischen Tageszeitung Guardian enthüllt eine Reihe von Vorwürfen von ehemaligen Mitarbeitenden der Marke, die in dem Unternehmen angeblich Mobbing sowie beleidigenden und erniedrigenden Kommentaren ausgesetzt waren. Die Mitarbeiter:innen stützen ihre Behauptungen durch E-Mails, Screenshots und Zeugenaussagen, die dem Medienunternehmen vorliegen.

Das Unternehmen wurde 2015 von den Brüdern Ash und Ish Siddique als Onlineshop „für die Frau” gegründet, mit dem Ziel, durch die Mode die Selbstermächtigung von Frauen zu unterstützen. Der Bericht des Guardian zeigt, dass dieses Vorhaben mit der Unternehmenspraxis nicht einhergeht. Die 18 ehemaligen Mitarbeiter:innen, die in dem Bericht zur Sprache kommen, beschreiben in ihren Anschuldigungen auch Fälle von Misshandlung, insbesondere durch den Geschäftsführer Ash Siddique.

Klagen über herabwürdigende Äußerungen, Beschimpfungen und grundlose Kündigungen

Zu den Anschuldigungen gehören herabwürdigende Bemerkungen über das Aussehen der Models und Beschimpfungen des Personals. Außerdem seien Mitarbeitende aufgefordert worden, die Kleidung für die Marke zu modeln. Zudem gab es Entlassungen ohne die Angabe von rechtfertigenden Gründen und formelle Beschwerden wurden ignoriert. In den niedrigeren Positionen waren wohl überwiegend junge weibliche Mitarbeiterinnen tätig, unter denen es eine hohe Fluktuation gab. Viele der Mitarbeiter:innen, die nun ihre Beschwerden vorgetragen haben, waren nicht mal eineinhalb Jahre bei Missy Empire beschäftigt.

Auch die Frasers Group unter Leitung von Mike Ashley, ist in dem Guardians-Bericht nicht verschont geblieben. Das Unternehmen, das zunächst im Juni 2021 eine Mehrheitsbeteiligung an Missy Empire erwarb, bevor es die Marke im Dezember 2022 komplett von JD Sports übernahm, war dem Bericht zufolge auf die Probleme aufmerksam gemacht worden. Dabei seien mehrere Beschwerden an die Personalabteilung herangetragen worden. Nach Angaben von den Mitarbeiter:innen, wurden jedoch keine Maßnahmen ergriffen. Einer Person wurde außerdem mitgeteilt, dass Missy Empire im März 2023 noch keine Personalabteilung hatte.

Während die Frasers Group und Missy Empire weiterhin zu den Vorwürfen schweigen, erklärte ein Sprecher von JD Sports, dem ehemaligen Eigentümer von Missy Empire, gegenüber dem B2B-Magazin Drapers: „Missy Empire war für das tägliche Geschäft des Unternehmens verantwortlich, einschließlich der eigenen Personalpolitik. Als Anteilseigner des Unternehmens hatten die Mitarbeiter:innen von Missy Empire jedoch auch die Möglichkeit, Bedenken über die Personalabteilung von JD Sports zu äußern."

„Jede:r hat das grundlegende Recht, sich am Arbeitsplatz sicher und respektiert zu fühlen. Es gab eine kleine Anzahl von Problemen, die dem Unternehmen offiziell gemeldet wurden, während wir Eigentümer waren. Diese wurden vollständig untersucht und in Übereinstimmung mit den Verfahren der JD Group behandelt."

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz

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