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Metaverse Fashion Week: 9 Events, die Sie vielleicht verpasst haben

Von Rachel Douglass

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Die mit Spannung erwartete Metaverse Fashion Week (MVFW) fand letzte Woche zum zweiten Mal statt. Sie lief vom 28. bis 31. März und umfasste erstmals drei Metaversen, nämlich Decentraland, Over und Spatial. In diesem Jahr wurde unter dem Thema „Future Heritage“ die Beziehung zwischen Tradition und Innovation untersucht.

Mehr als 60 Marken, Künstler:innen und Designer:innen nahmen teil, wobei eine breite Palette von Luxus-, Premium- und High-Street-Marken vertreten war. Besonderes Augenmerk wurde auch auf digitale und physische Überschneidungen und metaverseübergreifende Initiativen gelegt, um den Horizont zu erweitern und die Erfahrung des Modemonats an mehreren Orten virtuell umzusetzen.

Die Organisator:innen erklärten, dass sie in diesem Jahr sowohl aufstrebende als auch etablierte Marken bessere unterstützen wollten und führten dementsprechend eine Reihe von Preisverleihungen, Wettbewerben und Weiterbildungsinitiativen ein. Auch wenn die Veranstaltung oft mit Fehlern und Pannen behaftet war, gab es doch einige Begebenheiten, die sich von anderen unterschieden, und zwar sowohl durch ihre innovative Herangehensweise an Metaverse-Events als auch durch ihre Fähigkeit, auf dem Konzept des digitalen Mode-Engagements aufzubauen.

Boson Protocol: Neues Toolkit hilft Marken bei der Einführung digitaler Modeprodukte

Das Web3-Tech-Unternehmen Boson Protocol nutzte die Gelegenheit, um während der MVFW ein neues Toolkit vorzustellen, das es Marken und Einzelhändler:innen ermöglichen soll, physische Güter innerhalb des Metaversums von Decentraland zu vermarkten. Das „Metaverse Commerce Toolkit“ bietet Unternehmen ein Setup, das in jede beliebige Szene der Plattform eingefügt werden kann und auf das auch über das zentrale Decentraland Editor-Tool zugegriffen werden kann. Mit dem Kit hofft Boson, den Zugang zur Vermarktung nicht-fungibler Token (NFT) zu erweitern. Unternehmen wie DressX, Fang Gang und Blvck Paris haben die Funktion bereits für ihre eigenen MVFW-Shows implementiert.

„Boson unterstützt Kreative und Verkäufer:innen im gesamten Web3, indem es die vertrauensminimierende Lösung für den digitalen Handel ist. Unser Decentraland „Metaverse Commerce Toolkit“ ist die neueste Erleichterung auf dem Weg zu diesem Ziel und ist so konzipiert, dass es von Marken und Verbraucher:innen genutzt werden kann, während es Grundbesitzer:innen im Decentraland ermöglicht, physische Produkte in ihrer eigenen Szene zu verkaufen. Boson fungiert als „Vertrauensmaschine“, in der sich Käufer:innen und Verkäufer:innen treffen, und unser Toolkit demokratisiert den Zugang zu dezentralisierten Handelserfahrungen live in Decentraland. Wir freuen uns, es anlässlich einer weiteren MVFW vorzustellen“, sagt Boson-Mitbegründer Justin Banon in einer Mitteilung.

Coach bringt Tabby Bag ins Spiel

Zero10 und Coach launchten den digitalen Tabby Bag auf der MVFW. Bild: Zero10

Die Luxusmarke Coach hat sich für ihre eigene Metaverse-Aktivierung mit Zero10 zusammengetan und die Augmented-Reality-Technologie (AR) des Technologieunternehmens genutzt, um den Tabby Bag in digitaler Form zu kreieren. Im Rahmen der Markteinführung der virtuellen Tasche konnten Teilnehmer:innen die Herausforderung „Collect the Tabby“ in Coachs Decentraland Pop-up annehmen. Sobald die Aufgabe erfüllt war, konnten Spieler:innen einen QR-Code scannen, der sie zur Zero10-App führte, um tragbare AR-Kleidung zu erleben. Die Initiative sollte Nutzer:innen ein exklusives Erlebnis bieten und gleichzeitig das Engagement beider Unternehmen fördern.

Der Bag-Drop ist der erste Schritt in der fortlaufenden Partnerschaft von Coach und Zero10. Das Duo wird auch weiterhin bei verschiedenen AR-Erlebnissen zusammenarbeiten. So wird am 4. Mai in Coachs New Yorker Geschäft die virtuelle Anprobe angeboten, bei dem Kund:innen über Zero10s Smart Mirror digitale Versionen des Tabby Bags „anprobieren“ können. Es wird auch das erste Mal sein, dass das Technologieunternehmen seine AR-Lösung für Schaufenster präsentiert, die es Passanten ermöglicht, mit dem Produkt außerhalb des Geschäfts zu interagieren.

DKNY: vierstöckiges Gebäude eröffnet im Decentraland

DKNY - DKNY.3 - eröffnet digitales Geschäftsgebäude auf der MVFW. Bild: DKNY

DKNY war bereits ein eifriger Teilnehmer der MVFW-Ausgabe 2022, doch in diesem Jahr verstärkte die Marke ihre Bemühungen mit der Eröffnung von DKNY.3, einer virtuellen Erfahrung rund um die Frühjahrskampagne der Marke. Die Aktivierung umfasste die Eröffnung eines vierstöckigen Gebäudes im Decentraland, das eine DKNY-Boutique, eine Pizzeria im New Yorker Stil, eine Kunstgalerie und eine Dachterrassen-Lounge mit Blick auf eine von New York inspirierte Skyline beherbergte.

Zu den Angeboten der Marke gehörten vier „Proof of Attendance Protocols“ (POAPs), darunter zwei tragbare NFTS, die allen, die den Raum betraten, zugänglich war. Alle Teilnehmer:innen erhielten zudem einen virtuellen Bucket Hat aus der Frühjahrskollektion 2023. Als Teil des Erlebnisses konnten Besucher:innen beim Betreten jeder Etage eine virtuelle Pizzaschachtel, ein Poster und ein T-Shirt mit dem neuen Web3 DKNY Soho-Wandbild einsammeln. In diesem Raum fand auch die MVFW-Abschlussparty statt.

Tommy Hilfiger: Multi-Metaverse Markenerfahrung

Tommy Hilfiger und Emperia stellen Multi-Metaverse-Zentrum für MVFW vor. Bild: Tommy Hilfiger

Ein weiterer Metaverse-Stammgast war Tommy Hilfiger, eine Marke, die es gewohnt ist, digitale Events zu veranstalten, nachdem sie bereits zuvor virtuelle Versionen ihrer eigenen physischen Modenschauen veranstaltet hatte. Für diese MVFW-Ausgabe präsentierte die Marke einen neues, von Emperia betriebenen Multi-Metaverse-Zentrum, das mit Decentraland, Roblox, Spatial, DressX und Ready Player Me eröffnete. Zu den Aktivitäten des Zentrums gehörten die digitale Mode von DressX, eine Web3-Künstler:innen-Kollaboration mit Vinnie Hagar, AR-Funktionen, ein Fotoautomat, Spiele und ein Wettbewerb zur Erstellung von Mode mit künstlicher Intelligenz (KI). Das Zentrum selbst nahm die Form des „TH“-Monogramms der Marke an, das sie erst kürzlich als Teil ihrer Herbstkampagne 2022 eingeführt hatte.

Die Marke hofft, durch alle Funktionen des Raums eine einheitliche digitale Geschichte zu schaffen, die einen nahtlosen Übergang zwischen ihrer eigenen Website und verschiedenen Metaversen ermöglicht und Nutzer:innen eine durchgängige Einkaufserfahrung bietet. Durch die Partnerschaft mit Emperia konnte Tommy Hilfiger die Interoperabilitätsmethode des Technologieunternehmens übernehmen und Metaverse, E-Commerce, Entertainment und Performance zusammenführen. Ein großer Teil des Erlebnisses war auch der Verbesserung des digitalen Produktangebots der Marke gewidmet, für das sie vier exklusive Artikel auf den Markt brachte, die auf allen Plattformen sowie in einem physischen Format erhältlich waren.

Boss: AI kommt in die Showrooms

Boss Showroom auf der Metaverse Fashion Week. Bild: Boss

Boss machte seine ersten Schritte ins Metaversum mit der Einführung eines virtuellen Showrooms, der eine Erweiterung seiner Frühjahr/Sommer 2023 Modenschau in Miami in der letzten Woche war. Für die Aktivierung setzte Boss KI-Technologie ein, um das kreative Konzept der Show in die digitale Sphäre zu übertragen. Der Raum selbst kombinierte Gamification und ein digitales Einkaufserlebnis und ermöglichte es Nutzer:innen, die Produkte der Marke in einem interaktiven Raum zu erkunden.

Zum Angebot des Showrooms gehörten digitale Ausgaben von Boss-Artikeln, darunter ein blauer Anzug, der auf dem Laufsteg in Miami zu sehen war. Jedes dieser Stücke konnte gekauft und auf der Multigame-Avatar-Plattform Ready Player Me getragen werden. Um diese Stücke zu gewinnen, konnten die Spieler Objekte im Raum sammeln und erhielten nach Abschluss der Aufgabe einen Gegenstand. Obwohl der Raum während der MVFW eröffnet wurde, können Besucher:innen den Showroom auch nach der Veranstaltung noch besuchen.

#Capital: Fashion geht in die Metaverse-Oper

#Capital zeigt Mode-Oper für MVFW im „House of Synergos“. Bild: #Capital

Die Eröffnungsveranstaltung der MVFW war die neue Mode-Oper #Capital des schottischen Komponisten Alastair White. Die Show fand in der Plattform Dragon City von Metaverse Labs statt und wurde in einem maßgeschneiderten Opernhaus, dem „House of Synergos“, aufgeführt, das von den Architekten für Erlebniseinzelhandel, Sybarite, entworfen wurde. Während der Show wurden digitale Modestücke von Chenpeng gezeigt, die von der Botschafterin der Modewoche, Gemma Williams, kuratiert wurden. Unterstützt wurde die Oper von Tong, das für eine Reihe von Veranstaltungen am Veranstaltungsort verantwortlich war, darunter eine Präsentation der digitalen Mode von Victor Wong.

Das Projekt #Capital, das im Rahmen des Kollektivs UU Studios von White und Williams entstand, erforscht Dematerialisierung und Symbolik und beschäftigt sich mit Web3, Avataren, virtueller Realität und austauschbaren Token. Das Projekt bezieht sich auf Whites Doktorarbeit, in der er die Beziehung zwischen Kleidung und Musik neu überdenkt und seine Ansichten in die digitale Welt überträgt. Für Chenpeng war es nicht das erste Mal im virtuellen Raum: Der Designer nahm bereits an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking teil, als er sich erstmals in die digitale Mode wagte, und veröffentlichte später eine Kollektion digitaler Designs während der Shanghai Fashion Week.

Over: Balmain und Pinko arbeiten an Co-host Plattform mit

Im Einklang mit dem Multiplattform-Konzept der MVFW in dieser Saison nahm die AR-Metaverse-Plattform Over als Mitveranstalter an der Veranstaltung teil und bot ihr eigenes Programm mit Marken und Projekten an. Zu den Teilnehmenden gehörten Balmain, Pinko, XR Couture, Ecoolska, Vogue Singapore und Ilona Song Fashion House. Die Veranstaltung, die von der Stadt Mailand unterstützt wurde, bestand aus einer hybriden Modenschau, bei der digitale Avatare Looks aufstrebender und etablierter Marken trugen. Außerdem konnten Besucher:innen Overs AR-App nutzen, um in einem Cross-Over-Erlebnis Designs anzuprobieren.

Zu den weiteren Aspekten der Veranstaltung gehörte eine spezielle Diskussionsrunde mit Redner:innen von PwC Italien, der Gründerin des phygitalen Modehauses Ilona Song und dem Direktor für digitale Transformation bei Pinko, Marco Ruffa. Die NFT-Kollaboration von Balmain mit Space Runners, ‘Unicorn’, war ebenfalls während der Veranstaltung zu sehen. Als Teil der Bemühungen, die Teilnahme zu erhöhen, enthüllte Over die Gewinner:innen seines metaversenübergreifenden Kreativwettbewerbs, bei dem Modedesigner:innen antreten konnten, um digitale Wearables für Over und Decentraland zu entwerfen. Die fünf besten Designer:innen teilten sich ein Preisgeld in Form eines OVR-Tokens im Wert von 10.000 US-Dollar, während ihre Werke bei einer Veranstaltung in Over ausgestellt wurden.

„Die Modebranche war eine der ersten, die das unglaubliche Potenzial von Metaverse und Web3 erkannt hat, denn diese Bereiche eröffnen der Mode viele Möglichkeiten, vom Design bis zum Einzelhandel. Over erweitert diesen Horizont noch weiter, indem es die virtuelle und die physische Welt mit Hilfe von Augmented Reality auf einzigartige Weise zusammenführt. Zusammengenommen bieten diese beiden Bereiche Marken, Designer:innen und Einzelhändler:innen eine enorme Chance, Verbraucher:innen jederzeit und überall zu erreichen“, sagte Davide Cuttini, CEO und Mitbegründer von Over, in einer Mitteilung.

Mango: High Street Fashion nimmt digitales Format an

Mango bietet Modenschau auf MVFW. Bild: Mango

Der europäische Einzelhändler Mango nahm dieses Jahr an der MVFW teil, um die Digitalisierung des gesamten Unternehmens voranzutreiben. Für diese Ausgabe richtete die Marke einen eigenen Bereich im Fashion District von Decentraland ein, der von den Mitgliedern des Virtual Assets Technologie-Teams gestaltet wurde. Die im vergangenen Jahr gegründete Gruppe besteht aus speziell geschulten Ingenieur:innen, die für das Unternehmen digitale Inhalte und Projekte entwickeln, um es in die virtuelle Welt einzutauchen.

Die Räumlichkeiten von Mango erstreckten sich über zwei Etagen und umfassten ein Geschäft und einen Laufsteg mit Sitzplätzen für die Teilnehmer:innen. Vor Ort konnten diese fünf digitale Kleidungsstücke für formelle Anlässe erwerben, darunter eine Bluse und eine Hose. Zur Vorstellung der Capsule-Kollektion veranstaltete der Einzelhändler Anfang der Woche ein feierliches Event. Später fand eine weitere Veranstaltung zum Gedenken an den verstorbenen Luis „Lajos“ Arregui Henk statt, den Krypto-Künstler, der Mangos erste NFT und Wearables entwarf.

Clarks: Spielhalle und Vergnügungspark erweitern Clarks’ Präsenz

Clarks Spielhalle für MVFW. Bild: Clarks

Die Schuhmarke Clarks entwickelt sich schnell zu einem verlässlichen Metaverse-Teilnehmer und hat seine Präsenz auf der MVFW mit der Eröffnung eines immersiven Unterhaltungszentrums, ‘Clarks Arcade’, erweitert. Das Erlebnis beherbergte sowohl einen Jahrmarkt als auch einen Nachtclub auf dem Dach und ermöglichte es Nutzer:innen, an Spielen mit Clarks-Thematik, Tanzbattles und Wettbewerben teilzunehmen, um Wearables zu gewinnen.

Mittelpunkt der Spielhalle war ‘Helter-Skel’Tor’, einen an den Brean Theme Park aus Somerset angelegten Vergnügungspark, ein Synonym für Clarks' Heimat in Glastonbury. Innerhalb des Raums konnten Nutzer:innen zwei Spielbereiche betreten, die eine Hommage an die Produkte und die Geschichte der Marke darstellten.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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