Mehr Zirkularität im Schuhsektor - 14 Marken schließen sich Fashion for Good an
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Unter dem Motto „Closing the Footwear Loop“ haben sich 14 Mode- und Schuhunternehmen der globalen Nachhaltigkeitsinitiative Fashion for Good angeschlosse.
Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, das derzeit lineare „Take-Make-Dispose“-Modell der Schuhindustrie in ein Kreislaufmodell umzuwandeln und so Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben.
Deutsche Unternehmen dabei
Unter den teilnehmenden Unternehmen sind auch einige aus dem deutschsprachigen Raum, etwa die Sportartikelhersteller Adidas und Puma, Schuheinzelhändler Deichmann, die Otto Group, Onlinehändler Zalando und der Schweizer Sportschuh-Spezialist On. Mit dabei sind auch Dr. Martens, die Footwear Innovation Foundation, Inditex, Lululemon, Reformation, Target, Tommy Hilfiger und Vivobarefoot.
„Die Schuhindustrie steht an einem kritischen Wendepunkt. Jährlich werden Milliarden von Schuhen produziert, von denen 90 Prozent auf Mülldeponien landen. „Closing the Footwear Loop“ ist unser bislang ehrgeizigstes Projekt, um die Art und Weise, wie wir Schuhe entwerfen, verwenden und entsorgen, neu zu überdenken. Indem wir 14 führende Marken zusammenbringen, gehen wir nicht nur eine Herausforderung an – wir erstellen eine Blaupause für einen systemischen Wandel“, kommentiert Fashion for Good-Geschäftsführerin Katrin Ley in einer Mitteilung.
Systemischer Wandel erwünscht
Während die Bekleidungsbranche sich langsam einem kreislauffähigerem Modell zuwendet, hinkt die Schuhindustrie noch hinterher, gerade in Bezug auf skalierte Innovationen. Diese Herausforderung wird noch verschärft durch den Mangel an Infrastruktur für eine Rücknahmelogistik und das Fehlen von Designprinzipien, die der Zirkularität Vorrang einräumen. Lineare Produktionsmodelle basieren auf der Herstellung, Nutzung und Entsorgung und versäumen es, den gesamten Lebenszyklus von Produkten berücksichtigen.
Die genannten Marken erkunden jedoch bereits innovative Lösungen, einschließlich Fortschritte in der Materialwissenschaft und Rücknahmerrogramme, um diese Herausforderungen anzugehen.Diese individuellen Bemühungen sollen nun im Rahmen von „Closing the Footwear Loop“ gebündelt werden. Das Projekt arbeitet dazu mit Partnerorganisationen zusammen, etwa The Footwear Collective, Global Footwear Future Coalition (GFFC) und der Global Fashion Agenda.
Drei Ansatzpunkte: Abfallströme, Design und End-of-Use
Konkret sind drei Ansätze geplant: Eine detaillierte Abbildung der Ströme von Schuhabfällen in Europa (in Zusammenarbeit mit Circle Economy). Diese soll wichtige Information über Mengen, Materialien, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit liefern. Ein Bericht und eine Business Case-Bewertung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Auf Entwicklungsebene soll ein Plan für zirkuläres Schuhdesign zusammen mit dem Fashion for Good Alumnus Circular.fashion erarbeitet werden. Dieser bezieht die Grundsätze für die Materialauswahl, Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit, Reparierbarkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien ein. Auch hier sollen noch in diesem Jahr Richtlinien veröffentlicht werden.
Letztlich sollen auch End-of-Use-Innovationen validiert werden, darunter Tests und Folgenabschätzungen, um aktuelle Engpässe zu überwinden und eine branchenweite Annahme zu erzielen. Eine Veröffentlichung zu Recyclingmaterialen ist im nächsten Jahr geplant.
- 14 Mode- und Schuhunternehmen haben sich zusammengeschlossen, um das lineare Take-Make-Dispose-Modell der Schuhindustrie durch ein Kreislaufmodell zu ersetzen.
- Drei Hauptansätze werden verfolgt: die Kartierung von Abfallströmen, die Entwicklung von Richtlinien für zirkuläres Schuhdesign und die Validierung von Innovationen für das Produktende.
- Das Projekt zielt darauf ab, Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben und eine Blaupause für einen systemischen Wandel in der Schuhindustrie zu schaffen.