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Mango treibt globale Expansion voran

Von AFP

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Hauptsitz von Mango Bild: Mango

Der spanische Bekleidungshersteller Mango wurde vor 40 Jahren in Barcelona gegründet. In diesem Jahr will das Unternehmen seine globale Expansion vorantreiben – trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die andere Mitspieler in der Bekleidungsbranche stark beeinträchtigt haben.

Nach einer pandemiebedingten Konjukturpause hat das Familienunternehmen in den letzten Monaten ​​mehrere Filialen weltweit eröffnet.

Zu den Neueröffnungen zählt unter anderem ein 400 Quadratmeter großer Store in Los Angeles und eine ähnlich große Ladenfläche im englischen Manchester sowie ein neues Flaggschiff im indischen Bengaluru.

Im vergangenen Jahr hat Mango insgesamt 115 Läden eröffnet, vor allem in den USA, wo sich die Verkaufsstellen des Bekleidungsanbieters verdreifracht haben, sagt Cesar de Vicente, Global Retail Director von Mango, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Mango verzeichnet mittlerweile 2.700 Filialen in über 115 Ländern. Im Vergleich dazu: Zara-Mutter Inditex – Spaniens zweiter großer Erfolgsträger im Einzelhandel – betreibt fast 6.000 Stores weltweit.

Die Expansion hat auch den Umsatz des Unternehmens angekurbelt. Kommenden Montag gibt Mango seine Jahresergebnisse bekannt und rechnet im Jahr 2023 mit einem Umsatz von über drei Milliarden Euro – das wäre ein neuer Rekordwert, so De Vicente gegenüber AFP, als er vor den Mustern der neuen Kollektion im Mango-Headquarter in einem Vorort von Barcelona stand.

In dem Hauptsitz – dem sogenannten ‘Campus’ des Unternehmens – entwerfen und Testen die 500 beschäftigten Stylist:innen die künftigen Mango-Kollektionen.

Pro Jahr verkauft das Unternehmen fast 160 Millionen Kleidungsstücke und Accessoires.

Star-Markenbotschafter:innen

Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf das Jahr 1984 zurück, als Isak Andic mit hilfe seines älteren Bruders Nahman sein erstes Geschäft auf der berühmten Einkaufsstraße Paseo de Gracia eröffnete. Zu dem Zeitpunkt hatte Spanien gerade eine jahrzehntelange Diktatur unter der Führung von Präsident Francisco Franco hinter sich gelassen, die mit dem Tod des Diktators endete. Die Verbraucher:innen sehnten sich nach moderner Kleidung und das Geschäft von Andic wurde ein voller Erfolg.

„Er sah, dass wir Farbe brauchten – und Stil", sagte De Vicente.

Schon bald eröffnete Andic Dutzende weitere Geschäfte in Spanien und dann im Ausland: Zunächst in den Nachbarländern Portugal und Frankreich – alle unter dem Namen Mango.

Um den Umsatz anzukurbeln, hat das Unternehmen große Stars wie das britische Model Kate Moss, die spanische Schauspielerin Penelope Cruz und den französischen Fußballspieler Antoine Griezmann für seine Marketing-Kampagnen an Board geholt.

Wie auch sein größter nationaler Konkurrent Inditex, zu dem Marken wie Zara, Bershka und Pull & Bear gehören, will Mango seine Produktion schnell an die neuesten Trends anpassen und gleichzeitig zu erschwinglichen Preisen anbieten. Die beiden Konzerne haben „viele Gemeinsamkeiten", weil sie sich „zur gleichen Zeit entwickelt haben", aber es gibt auch einige bedeutende Unterschiede, sagte Marcel Planellas, ein Strategie-Professor an der Wirtschaftshochschule Esade in Barcelona.

So hat Mango nur eine einzige Marke und besitzt zudem keine eigene Fabrik, sondern lagert seine gesamte Produktion in die kostengünstigere Türkei und nach Asien aus, so der Professor.

500 Neue Läden

Das Unternehmen beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter:innen und will sich durch einen schnellen Aufstieg innerhalb des Marktes von Billigmarken wie Shein und Primark abheben. Am Montag wird Mango zusammen mit seinen Jahresergebnissen auch seinen neuen Strategieplan vorstellen. Anzunehmen ist, dass das Unternehmen seine internationalen Ambitionen bekräftigt und weiterhin die Eröffnung von 500 neuen Filialen bis 2026 plant.

Die Neueröffnungen werden hauptsächlich in den USA, in Großbritannien und in Frankreich, nach Spanien dem zweitgrößten Markt des Unternehmens, realisiert, so De Vicente.

Diese Dynamik steht im Gegensatz zu der Stagnation, die in anderen Bereichen der Branche in Europa zu beobachten ist. So musste der US-amerikanische Einzelhändler Gap Läden schließen und französische Bekleidungsunternehmen Camaieu hat seinen Betrieb komplett eingestellt.

Mango befindet sich im Gegensatz zu einigen seiner Konkurrent:innen in einer „soliden Situation", so Planellas. Er sagt vorher, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren an die Börse gehen wird, wie es auch Inditex im Jahr 2001 getan hat.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.com. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz

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