LVMH-Chef Arnault kritisiert Steuerpläne Frankreichs: ‚Anreiz zur Verlagerung‘
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LVMH-CEO Bernard Arnault hat sich während einer Anhörung im französischen Senat kritisch über die französische Regierung geäußert. In seiner Rede erklärte er, dass es „sehr schlecht für den Staat ist, sich in die Führung von Privatunternehmen einzumischen“. Diese Aussage erfolgte als Reaktion auf die jüngsten Aufrufe von Präsident Emmanuel Macron zu wirtschaftlichem Patriotismus.
Die Anhörung war Teil einer umfassenderen Bewertung der staatlichen Unterstützung für große Unternehmen. Arnault betonte, dass die Einmischung des Staates in strategische Entscheidungen von Unternehmen in der Vergangenheit selten zu guten Ergebnissen geführt habe: „Im Allgemeinen führt das zu Katastrophen“, so der Topmanager. Er fügte hinzu, dass LVMH „vielleicht das patriotischste Unternehmen Frankreichs“ sei, mit festen Wurzeln in der französischen Wirtschaft und Kultur.
‘Steuererhöhung könnte die Luxusindustrie aus Frankreich vertreiben’
LVMH – Eigentümer von Kultmarken wie Louis Vuitton, Dior, Moët & Chandon und Hennessy – hatte sich bereits Anfang des Jahres kritisch zu neuen Steuervorschlägen im französischen Haushaltsplan für 2025 geäußert. Dabei geht es unter anderem um eine Erhöhung der Gewinnsteuer für große Unternehmen. Arnault befürchtet, dass solche Maßnahmen Unternehmen dazu veranlassen werden, Produktionsstätten in Länder mit günstigeren wirtschaftlichen Bedingungen zu verlagern.
Die Vereinigten Staaten sind in dieser Hinsicht besonders attraktiv geworden, vor allem unter dem Investitionsklima, das durch den Wahlkampf von Donald Trump zur Wiederwahl gefördert wird. LVMH besitzt inzwischen drei Produktionsstätten von Louis Vuitton in den USA, darunter eine in Texas. Arnault betonte jedoch, dass dies kein neues Phänomen sei: „Wir produzieren bereits seit 1989 in den USA – es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ Seiner Aussage nach bieten die amerikanischen Zollbestimmungen erhebliche Vorteile für lokal produzierte Waren.
Mode als globale Industrie
Die Anmerkungen von Arnault berühren ein breiteres Spannungsfeld in der Luxusbranche: Wie bleiben Unternehmen ihren nationalen Wurzeln treu in einer Branche, die zunehmend global agiert? Die französische Modeindustrie, die oft als kulturelles Erbe angesehen wird, wird gleichzeitig von internationaler Nachfrage, globaler Produktion und komplexen Lieferketten angetrieben.
François-Henri Pinault, CEO des Konkurrenten Kering – Muttergesellschaft von Gucci, Yves Saint Laurent und Balenciaga –, schloss sich dieser realistischen Sichtweise an. Während einer früheren Anhörung sagte er: „Es ist kein Geheimnis, dass Gucci italienische Taschen aus Leder aus Texas herstellt.“
Patriotismus versus Pragmatismus
Die Diskussion unterstreicht die wachsende Spannung zwischen nationaler Politik und der Realität eines internationalen Marktes. Während politische Führungskräfte auf wirtschaftlichen Patriotismus drängen, optimieren große Luxuskonzerne weiterhin ihre Produktion und Investitionen weltweit. Dies stellt politische Entscheidungsträger:innen, Unternehmen und Konsument:innen vor eine schwierige Aufgabe: dem französischen Erbe treu zu bleiben, ohne die Wettbewerbsfähigkeit auf der Weltbühne zu verlieren.
Für die französische Luxusbranche – die für Exporte in Milliardenhöhe und Hunderttausende von Arbeitsplätzen verantwortlich ist – sind solche Debatten alles andere als theoretisch. Der Ausgang dieser Debatten kann entscheidend für den Kurs einiger der einflussreichsten Modehäuser der Welt sein.
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