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Luxusstudie: Können Millionäre die Modebranche retten?

Von Reinhold Koehler

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In letzter Zeit gab es für die Modebranche kaum gute Nachrichten: Überall auf der Welt haben Textilunternehmen mit rückläufigen Umsatzzahlen zu kämpfen, und immer mehr auch alteingesessene Branchenvertreter kämpfen mit der Insolvenz. In diversen Umfragen und Studien wird der Bekleidungsindustrie eine düstere Zukunft vorausgesagt, die irgendwo zwischen Billigmode und Pleite liegt. Egal ob die relevantesten marken gewählt oder die beliebtesten Weihnachtsgeschenke abgefragt werden – Modemarken spielen fast nirgends mehr eine große Rolle.

Der einzige Bereich, in dem die Mode nach wie vor hohes Ansehen genießt, ist der Luxusmarkt. Hier wird noch immer inflationär in neue Fashion-Pieces investiert. Hier kommt den Herstellern zugute, dass Mode für viele Millionäre noch immer ein Statussymbol darstellt. Sie scheinen weiterhin bereit, höhere Summen zu investieren. Dafür erwarten sie jedoch auch Qualität, Wertigkeit, Exklusivität und Einzigartigkeit.

Laut der unlängst veröffentlichten „Digital Luxury Study 2016“ zeigen sich Reiche weiterhin davon überzeugt, bei Premiummarken gute Qualität mit „Liebe zum Detail“, sorgfältige Verarbeitung und individuellen Service für ihr Geld geboten zu bekommen. Darüber hinaus gehen sie davon aus, dass Luxusprodukte per se wertvoll sind und diesen Wert auch behalten.

Stationärer Handel bleibt beliebteste Bezugsquelle

Auf der persönlichen Favoritenliste stehen bei Luxuskunden mit 85 Prozent Schuhe an Nummer eins, gefolgt von Mode mit 77 Prozent. Parfum und Düfte landen mit 72 Prozent auf Platz drei, dahinter kommen Accessoires mit 68 und pflegende Kosmetik mit 62 Prozent. Uhren stehen bei 64 Prozent der Befragten ganz oben auf der Wunschliste.

Gut für den stationären Modehandel: Am liebsten kaufen Luxuskunden noch immer im Geschäft ihrer Wahl ein. So nennt die überwiegende Mehrzahl von 84 Prozent das Fachgeschäft, die Boutique oder den Markenstore als vorrangige Einkaufsstätte, 66 Prozent setzen dabei auch auf das Kauf- und Warenhaus. Die Hälfte der Luxuskäufer hat allerdings auch schon im Online-Markenshop gekauft, 45 Prozent nutzen dazu kategorieübergreifende Online-Shops. Weit über die Hälfte der Luxuskunden, nämlich 64 Prozent, erwarten schließlich auch, dass ihre Marken einen eigenen Online-Shop anbieten, 62 Prozent wollen darin mit dem Smartphone oder dem Tablet über eine App oder mobile Webseiten stöbern und einkaufen.

Für den Geschäftsführer der an der Studie beteiligten Agentur White Communications, Rupert Wild, ergibt sich daraus ein klarer Auftrag an die Markenkommunikation: „Marken müssen mit Luxuskunden über sämtliche Kanäle kommunizieren. Weil dies Käufergruppen einerseits online-affin sind, der Point of Sale aber der wichtigste Kontaktpunkt zu ihrer favorisierten Marke bleibt, ist zunehmend eine intelligent vernetzte Multichannel-Ansprache gefragt.“ Dies entspreche dem in der Studie nachgewiesenen Bedürfnis von Luxuskunden, Produkte online bestellen und anschließend im Fachgeschäft abholen zu wollen. Dieser sogenannte RoPo-Effekt (Research online – Purchase offline) könnte, so Wild, „Future Stores“ mit Links in die digitale Service- und Erlebniswelt neue Perspektiven im Werben um die Käufergunst eröffnen.

Foto: Florian L / pixelio.de

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