Noch mehr Gegenwind für die Luxusbranche: US-Zölle verschärfen die Lage
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Schwierige Zeiten für die Luxusbranche: Neben dem Rückgang der Konsumausgaben für hochwertige Handtaschen, Parfüms und Designerkleidung muss sich die Branche nun auch mit Zöllen auf ihre Exporte in die USA auseinandersetzen, einem ihrer wichtigsten Märkte.
„Wir stehen vor großen Herausforderungen aufgrund der schwierigen weltwirtschaftlichen Lage“, erklärte LVMH-CEO Bernard Arnault. Hinzu kämen geopolitische Schwierigkeiten und der Rückgang des Tourismus in Europa und den USA. Der Nettogewinn von LVMH sank im ersten Halbjahr um zweiundzwanzig Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Der Umsatz ging um vier Prozent auf 39,8 Milliarden Euro zurück.
Nun kommt die Frage der fünfzehnprozentigen Zölle auf Exporte in die USA hinzu. Diese wurden am Sonntag zwischen US-Präsident Donald Trump und der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, vereinbart. Eine Vereinbarung, die nicht "perfekt", aber im "aktuellen Kontext" "notwendig" sei, verteidigte Arnault am Dienstag. Trump hatte der EU mit Zöllen von dreißig Prozent gedroht.
Der US-Markt macht fünfundzwanzig Prozent des Umsatzes von LVMH aus. Der Konzern wird Ende 2026 oder Anfang 2027 eine neue Louis-Vuitton-Manufaktur in Dallas eröffnen. LVMH besitzt bereits drei Louis-Vuitton-Werkstätten in den USA.
Viele Luxuskonzerne halten fünfzehnprozentige Zölle für akzeptabel. Sie seien "verwaltbar", so Kering. Trotz der Schwierigkeiten, seine Flaggschiffmarke Gucci wieder auf Kurs zu bringen, geht der Konzern davon aus, die Preise für "bestimmte Marken" erhöhen zu können, um die Zölle zu kompensieren, so Finanzchefin Armelle Poulou.
Rückgang des US-Dollars
Im Gegensatz zu LVMH besitzt der Konzern von Kering-Chef François-Henri Pinault, Eigentümer von Gucci, Yves Saint Laurent, Balenciaga und Bottega Veneta, keine Produktionsstätte in Nordamerika, wo er vierundzwanzig Prozent seines Umsatzes erzielt.
„Wir verkaufen französische Kultur, wir verkaufen italienische Kultur. Es würde für mich keinen Sinn machen, italienische Gucci-Taschen in Texas herstellen zu lassen“, sagte Pinault kürzlich.
Hermès-Geschäftsführer Axel Dumas gibt sich vorsichtig und möchte „die genauen Spielregeln abwarten“. „Die jüngsten Ankündigungen müssen noch präzisiert werden“, sagte er. Er betonte, dass die Zölle zu Beginn des Jahres bei 4,7 Prozent lagen, zu denen im April neue "Vorlaufkosten", wie Hermès den zehnprozentigen Aufschlag nennt, hinzukamen.
„Wenn die fünfzehn Prozent die zehn Prozent plus die fünf Prozent sind, die es gab, gibt es keinen Grund, die Preise zu erhöhen“, so Dumas. Nach den im April verhängten zehnprozentigen Zöllen erhöhte der Konzern seine Preise in den USA um fünf Prozent. Dies bremste die Verkäufe in der Region "Amerika" nicht, die im zweiten Quartal um 6,3 Prozent stiegen.
Hermès, das scheinbar keinen Gegenwind verspürt, meldete am Mittwoch einen Umsatzanstieg von 7,1 Prozent im ersten Halbjahr. Auch der britische Modekonzern Burberry zeigt sich unbesorgt. Im ersten Quartal seines Geschäftsjahres verzeichnete er einen Anstieg der Verkäufe in der Region "Amerika" um vier Prozent. Großbritannien hat für die in die USA exportierten Produkte Zölle von zehn Prozent ausgehandelt.
„Neunzehn Prozent unseres Umsatzes stammen aus den USA. Das ist zwar immer noch ein Hindernis, aber einundachtzig Prozent unseres Geschäfts sind nicht betroffen“, sagte Finanzchefin Kate Ferry in einem Gespräch mit Analysten.
Über die buchhalterischen Auswirkungen hinaus könnten die Zölle auch „das Vertrauen der (Luxus-)Konsumenten weltweit beeinträchtigen, insbesondere in den wichtigen Märkten China (etwa ein Drittel der Verkäufe) und USA (etwa ein Viertel der Verkäufe)“, so die Bank UBS in einer Mitteilung. Sie dürften auch amerikanische Luxusliebhaber:innen dazu bewegen, im Ausland zu kaufen, da die Preisunterschiede zwischen den Ländern „in der Größenordnung von zehn Prozent liegen können, zusätzlich zur Mehrwertsteuerrückerstattung in Europa“, so UBS.
Die Wechselkursfrage sei von großer Bedeutung, betonte Dumas: „Der Dollar ist stark gefallen, das hat genauso viel, wenn nicht mehr, Auswirkungen wie die Zölle.“
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