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Logistikprobleme machen deutschen Handelsketten zu schaffen

Von DPA

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So mancher Container mit Aktionsware verspätet sich im Moment. Schuld sind Turbulenzen durch die Corona-Krise und der Stau am Suezkanal nach der Havarie des Frachters «Ever Given».

Die durch die Corona-Krise ausgelösten weltweiten Logistik-Probleme und die Folgen des Suezkanal-Staus machen großen deutschen Handelsketten zu schaffen. Ein Sprecher von Aldi Nord berichtete am Donnerstag bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur: «Die aktuelle Situation in der weltweiten Logistik von Waren ist derzeit für alle Akteure herausfordernd.» Die Pandemie und der Unfall im Suezkanal Ende März hätten dazu geführt, dass deutlich weniger Leercontainer verfügbar seien und bereits gefertigte Ware in Asien nicht sofort verladen werden könne. Dies könne die Auslieferung einzelner Aktionsartikel verzögern. Ähnlich ist die Situation beim Schwesterunternehmen Aldi Süd.

Auch der Wettbewerber Lidl berichtete: «Aufgrund der Havarie der «Ever Given» im Suezkanal kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Lieferverzögerungen, hauptsächlich im Non-Food-Bereich.» Der NDR hatte berichtet, dass Lidl in zahlreichen Filialen mit Schildern auf die Probleme hinwies.

Der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) berichtete von ähnlichen Schwierigkeiten bei Bau- und Gartenfachmärkten. «Flächendeckend kündigen Lieferanten ihre Verträge und kündigen massive Preiserhöhungen und Lieferengpässe an», erklärte Hauptgeschäftsführer Peter Wüst. Die Hauptaufgabe aller Einkäufer sei die Sicherstellung der Warenversorgung. Noch funktioniere das. «Allerdings haben einzelne Händler schon die Abgabemengen kontingentiert, damit für alle Kunden Angebote da sind und nicht einzelne Kunden Warengruppen ausverkaufen.»

Die Baumarktkette Bauhaus berichtete: «Im Zuge der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus und seiner Auswirkung auf Produktionsstätten und die globale Lieferkette kann es insbesondere bei Rohstoffen wie Holz, Metall und Elektrokomponenten zu Lieferverzögerungen kommen.» Verstärkt werde dies durch die Auswirkungen des Schiffsstaus vor dem Suezkanal. Dennoch sei es Bauhaus noch möglich, größere Verzögerungen auszugleichen.

Die Baumarktkette Hornbach erklärte, aktuell gebe es keine Lieferengpässe. Insgesamt 15 Container an Bord der «Ever Given» seien für Hornbach bestimmt gewesen. An diese Ware komme das Unternehmen wegen der Beschlagnahmung des Schiffes in Ägypten zurzeit nicht heran. Auf den Folgeschiffen, die sich gestaut hätten, befänden sich unter anderem Klimageräte, Terrassendielen, Markisen, Natursteine, Gartenmöbel und Pools. «Wir rechnen trotzdem nicht mit großen Einschränkungen für unsere Kunden. Denn wir sind gut bevorratet in die Saison gestartet und können bei Bedarf auch alternative Produkte anbieten», sagte ein Unternehmenssprecher.

Keine Probleme durch ausbleibende Lieferungen sieht der Textildiscounter Kik. «Die Blockade des Suezkanals hat bei Kik bislang zu keinen Lieferengpässen geführt. Da aufgrund der Bundesnotbremse derzeit ein Großteil unserer Standorte geschlossen ist oder nur mit erheblichen Einschränkungen öffnen darf, ist zudem mehr als ausreichend Ware in unseren Lagern und Filialen vorhanden.»

Das 400 Meter lange Containerschiff «Ever Given» war am 23. März im Suezkanal auf Grund gelaufen, stellte sich quer und blockierte eine Woche lang die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe mussten wegen der Blockade auf Durchfahrt warten. (dpa)

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

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