Levi's verteidigt 'Red Tab' im Rechtsstreit mit Philipp Plein

Die Denim- und Lifestyle-Marke Levi Strauss & Co. hat ihre Markenrechte stets mit der Sorgfalt eines Unternehmens geschützt, das die zentrale Bedeutung des geistigen Eigentums in der Modebranche versteht. Nun hat das Unternehmen Philipp Plein ins Visier genommen und behauptet, dass die Verwendung eines Tabs an Kleidungsstücken durch den Designer eine Verletzung des ikonischen und markenrechtlich geschützten Labels, das Red Tab, von Levi’s darstellt, das seit über acht Jahrzehnten seine Jeans ziert.

Dieser Streit folgt auf ähnliche Klagen, die Levi’s 2023 gegen Luxusmarken wie Coperni und Brunello Cucinelli eingereicht hat. Dies unterstreicht das unnachgiebige Engagement des Unternehmens, seine Markenidentität zu schützen. Im Kern dieser rechtlichen Auseinandersetzungen steht das Levi’s Tab-Markenzeichen, ein ebenso unverkennbares Merkmal wie die charakteristische Naht und die Nieten der Marke. Erstmals 1936 eingeführt und 1938 offiziell registriert, ist der Tab zu einem weltweit anerkannten Symbol der Levi’s-DNA geworden. Am häufigsten in Rot zu sehen, wird er aber auch in Farben wie Weiß, Blau, Schwarz, Silber und Orange gefertigt.

In der Klage gegen Philipp Plein argumentiert Levi’s, dass die Verwendung eines „fast identischen“ Tabs an Kleidungsstücken „wahrscheinlich Verwirrung bei den Verbraucher:innen über die Herkunft“ stiften und die Unverwechselbarkeit des Originals verwässern könnte. Diese rechtlichen Argumente verdeutlichen die Bedeutung von Markenrechten nicht nur als Identifikatoren, sondern auch als mächtige Differenzierungswerkzeuge in einem überfüllten Modemarkt.

Ein in der Kultur verankertes Vermächtnis

Levi’s betont, dass das Tab-Markenzeichen mehr als nur ein Branding-Element ist; es ist ein Teil des kulturellen Gefüges des 20. Jahrhunderts. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Bekleidungsproduktion des Unternehmens als „essentielle Industrie“ eingestuft, was seinen Ruf als Fundament der US-amerikanischen Fertigungsindustrie stärkte. Heute wird die historische Bedeutung von Levi’s in renommierten Institutionen wie dem Smithsonian und dem Museum of Modern Art in New York ausgestellt, was die Wichtigkeit seiner Markenrechte als Symbole für Authentizität und Tradition weiter untermauert.

„Levi’s besitzt einige der ältesten und angesehensten Bekleidungsmarken der Welt“, heißt es in der Klageschrift des Unternehmens. Dabei wird betont, dass das Tab-Markenzeichen zentral für die Identität der Marke ist. Der Schutz solcher geistigen Eigentumsrechte geht über die Abwehr von Fälschungen oder Plagiaten hinaus; es geht darum, die über Generationen mühsam aufgebaute Markenstärke zu bewahren.

##Die Rolle von Marken in der Mode

Der Rechtsstreit beleuchtet ein breiteres Thema in der Modebranche: die entscheidende Rolle von Markenrechten beim Schutz von Designinnovationen und Markenprestige. Im Gegensatz zu Patenten, die eine begrenzte Laufzeit haben, können Marken theoretisch unbegrenzt bestehen, solange sie aktiv genutzt und verteidigt werden. Für Unternehmen wie Levi’s, die auf sofort wiedererkennbare Elemente setzen, um sich in einem stark umkämpften Markt mit den Verbrauchern zu verbinden, bilden sie eine zentrale Säule der Markenstrategie.

Markenrechte tragen auch dazu bei, die Integrität der Markenidentität angesichts zunehmender Globalisierung und digitaler Verbreitung zu bewahren. Durch die Durchsetzung seiner Rechte sendet Levi’s eine deutliche Botschaft an Konkurrenten und Nachahmer: Das Unternehmen wird keine Maßnahmen tolerieren, die seinen hart erarbeiteten Ruf schädigen könnten.

Der Fall Philipp Plein ist nur das jüngste Kapitel in Levi’s langer Geschichte der Markendurchsetzung – eine Notwendigkeit in einer Zeit, in der Markendifferenzierung über Erfolg oder Bedeutungslosigkeit entscheiden kann. Für Levi’s ist das Tab-Markenzeichen weit mehr als ein Detail, das an einer Jeans angebracht ist – es ist ein dauerhaftes Symbol für Qualität, Authentizität und eine bewegte Vergangenheit, die die Marke entschlossen verteidigt.