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Lenzing modernisiert Zellstoffwerke für 100 Millionen Euro

Von Simone Preuss

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Die österreichische Lenzing Gruppe, der Textil- und Nonwovens-Industrie durch ihre Zellulosefaser-Marke Tencel bekannt, plant eine Investition von 100 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau ihrer Faserzellstoffwerke im Stammwerk Lenzing und im tschechischen Paskov. Eine weitere Großinvestition "nördlich der 200 Millionen" Euro könnte noch in diesem Jahr folgen.

„Die Modernisierung unserer Anlagen führt zu mehr Effizienz. Mit dem Ausbau unserer Bio-Raffinerie unterstreichen wir die Führungsrolle von Lenzing als der am nachhaltigsten produzierende Faserhersteller weiter.“

Stefan Doboczky , Geschäftsführer, Lenzing AG

Durch die Investition in seine Zellstoffwerke erhofft sich Lenzing in den nächsten 2,5 Jahren zusätzliche Kapazitäten von etwa 35.000 Tonnen pro Jahr. Rund 60 Millionen Euro sollen in Lenzing investiert werden, während rund 40 Millionen nach Paskov gehen.

„Unsere Denke ist, dass wir alle zwei bis drei Jahre mit einem neuen Tencel-Werk kommen sollten. Wir werden in den nächsten zehn Jahren noch einige Tencel-Anlagen bauen“, kündigte Lenzing-Chef Stefan Doboczky am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien an.

Ohne Nachhaltigkeit geht es nicht

Auch wenn sich der Standort des nächsten Werks noch an einem der bestehenden Standorte in England, den USA oder Österreich befinden wird, stehen mittel- und langfristig Asienpläne an. Die Entscheidung, wann und wo das erste asiatisches Tencel-Werk entstehen soll, wird aber erst im ersten Halbjahr 2017 fallen. Danach wird es noch zwei Jahre dauern, bevor das Werk in Betrieb genommen werden kann.

Obwohl es nicht ganz ohne Fremdfinanzierung gehen wird, so ist der börsennotierte Faserhersteller zuversichtlich, dass man den größten Teil der Investitionen aus eigener Tasche zahlen könne. Doboczky verwies hier auf den Cashflow von rund 200 Millionen Euro im ersten Halbjahr.

Wichtig ist dem Unternehmen, dessen Mission es ist, CO2 und Sonnenlicht in hochwertige Fasern zu verwandeln, auch die nachhaltige Produktion und Einhaltung hoher Umweltstandards: Die Lenzing AG verwendet ausschließlich zertifiziertes Holz aus West- und Osteuropa und verarbeitet es in der Bio-Raffinerie. Dabei werden alle Komponenten des Holzes zu 100 Prozent verwertet: in Fasern, in biobasierte Chemikalien und in Bioenergie.

„Wir setzen damit einen weiteren Schritt in der Umsetzung unserer neuen Konzernstrategie sCore TEN. Bis Ende des Jahrzehntes wollen wir die Produktion von Zellstoff von derzeit 56 Prozent auf 75 Prozent des Bedarfes zur Herstellung unserer botanischen Cellulose-Fasern erhöhen. Die Modernisierung unserer Anlagen führt zu mehr Effizienz. Mit dem Ausbau unserer Bio-Raffinerie unterstreichen wir die Führungsrolle von Lenzing als der am nachhaltigsten produzierende Faserhersteller weiter“, fügte Doboczky hinzu.

Foto: Lenzing AG
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