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Lenzing führt Blockchain Technologie ein

Von Regina Henkel

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Nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten führt der österreichische Faserspezialist Lenzing nun eine digitale Plattform zur Rückverfolgbarkeit der textilen Lieferkette auf Basis der Blockchain-Technologie ein.

Seit 2019 setzt die Lenzing Gruppe auf die Blockchain-Technologie des Hongkonger Start-ups TextileGenesis, um die Rückverfolgbarkeit von Textilien über alle Produktions- und Vertriebsstufen bis zurück zu den Fasern sicherzustellen. Nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten mit ausgewählten Partnern wie H&M, ArmedAngels, Mara Hoffman und Chicks, startet jetzt die Einführung der digitalen Plattform für die Marken Tencel und Lenzing Ecovero, so das Unternehmen auf seiner Website. Kunden, Partner und Konsumenten erhalten damit ab sofort Überblick über die gesamte textile Lieferkette.

Innovative Fibercoin Technologie

Dank der sogenannten Fibercoin Technologie der TextileGenesis Plattform können Lenzing und ihre Partner sogenannte „Blockchain Assets“ im direkten Verhältnis zu den physischen Faserlieferungen der Marken Tencel und Lenzing Ecovero ausgeben. Diese digitalen Assets funktionieren wie ein „Fingerabdruck“ und beugen Fälschungen vor. Sie ermöglichen eine sicherere und vertrauenswürdigere digitale Chain-of-Custody über die gesamte textile Lieferkette hinweg und legen die Basis für eine nachhaltige Produktion. „Das Feedback unserer Partner entlang der Lieferkette auf die Pilotprojekte im vergangenen Jahr war sehr positiv“, sagt Robert van de Kerkhof, Mitglied des Vorstandes der Lenzing Gruppe. „Sie haben uns ermutigt, die weltweite Einführung der Rückverfolgung von Lenzing Fasern weiter voranzutreiben. Mit diesem neuen System und den integrierten Lenzing E-Branding Stoffzertifikaten schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnern ein noch nie dagewesenes Maß an Transparenz.“

Amit Gautam, Vorstands­vorsitzender und Gründer von TextileGenesis ergänzt: „Angesichts zunehmender Compliance- und Reputationsrisiken haben sich die CEOs und Vorstände der Top 100 Modemarken verpflichtet, in den nächsten fünf Jahren 100 Prozent nachhaltige und rückverfolgbare Fasern zu verwenden, wobei Transparenz dabei im Fokus steht. Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit sind zwei Seiten derselben Medaille.“

Schrittweises Onboarding und digitale Zertifikate

Die globale Einführung der Plattform erfolgt nun in mehreren Phasen. Noch 2020 sollen 150 südasiatische Partner aus Indien, Bangladesch, Pakistan und Sri Lanka den Onboarding-Prozess abschließen. Im ersten Quartal 2021 sollen mehr als 300 weitere Partner in China und der Türkei folgen. Bis Mitte 2021 will das Unternehmen die „meisten in Frage kommenden Lenzing Supply Chain Partner“ angebunden haben. Damit soll eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Lieferkette gewährleistet werden.

Ein wesentlicher Bestandteil ist die Einbindung des von Lenzing betriebenen E-Branding-Systems für die Zertifizierung von Stoffen. Diese ermöglicht Bekleidungsmarken und Einzelhändlern nicht nur die vollständige Rückverfolgbarkeit der Lieferkette für die genannten Fasern, sondern gibt auch Einblick in die digitalen Stoffzertifikate.

Foto Copyright: Lenzing AG / Fotografen: Seth Laubinger

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