Laura Ashley meldet Insolvenz an
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Das britische Traditionsunternehmen Laura Ashley Holdings Plc hat am Dienstag einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind auch zahlreiche Tochtergesellschaften des Konzerns. In einer Mitteilung erklärte der Bekleidungsanbieter, dass die Suche nach einer notwendigen Finanzierungslösung erfolglos geblieben sei. Presseberichten zufolge sind nun etwa 2.700 Arbeitsplätze gefährdet.
Das Unternehmen betonte, dass insbesondere die schlechten Aussichten angesichts der Coronavirus-Epidemie zum Scheitern der Verhandlungen geführt hätten: In den sieben Wochen vor dem 13. März sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent gesteigert worden, der Covid-19-Ausbruch habe aber „unmittelbare und erhebliche Auswirkungen“ auf die Geschäftsentwicklung gehabt. Zudem sei davon auszugehen, dass die Krise andauern werde.
Die schlechten Aussichten angesichts der Covid-19-Epidemie lassen eine Finanzierungslösung scheitern
In den vergangenen Wochen hatte der seit Langem kriselnde Konzern, der zuletzt rote Zahlen schrieb, um eine Finanzierungslösung gerungen: Die Geschäftsführung befinde sich „in fortgeschrittenen Diskussionen“ mit potentiellen Kapitalgebern, erklärte Laura Ashley. Weil die Cashflow-Prognose aufgrund der möglichen Coronavirus-Folgen revidiert werden musste und die Unsicherheiten insgesamt gestiegen seien, befinde sich die Firma aktuell aber „nicht in der Lage, rechtzeitig zusätzliche Mittel von Kreditgebern zu erhalten“, um die nötige Liquidität zu sichern. So habe der malaysische Großaktionär MUI Asia Limited mitgeteilt, dass er nicht imstande sei, „im nötigen Zeitrahmen finanzielle Unterstützung zu leisten“.
Daraufhin sei die Geschäftsführung des Mutterkonzerns und der wesentlichen Tochtergesellschaften zu dem Entschluss gekommen, dass alle denkbaren alternativen Möglichkeiten ausgeschöpft seien und die Notwendigkeit bestehe, einen Insolvenzantrag für alle betreffenden Gesellschaften zu stellen, um die Kreditgeber zu schützen. Gleichzeitig beantragte Laura Ashley die Aussetzung des Börsenhandels mit den Aktien des Unternehmens.
Das 1954 gegründete Unternehmen, das neben Kleidung auch Einrichtungsbedarf und Wohnaccessoires anbietet, ist für seine ländlich-traditionelle, typisch englische Ästhetik bekannt. Vor allem die klassischen Entwürfe der 1985 verstorbenen Chefdesignerin Laura Ashley erfreuen sich bis heute hoher Wertschätzung. Die aktuellen Angebote der Marke waren aber zuletzt bei den Kundinnen weit weniger gut angekommen.
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Foto: Laura Ashley Facebook-Page