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Künstliche Intelligenz auf dem World Retail Congress: Nützliches Werkzeug, aber kein Wundermittel

Von Caitlyn Terra

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Catherine Brien auf dem Podium während des World Retail Congress in London. Credits: World Retail Congress.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung war klar: Künstliche Intelligenz (KI) würde auf dem World Retail Congress in London eine zentrale Rolle spielen. Auch wenn das Thema nach wie vor große Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist der anfängliche Hype einer Phase der Reflexion und strategischen Anwendung gewichen.

Dennoch gab es überzeugte Befürworter:innen unter den Teilnehmenden. Scott Price, CEO der DFI Retail Group, betonte während einer Podiumsdiskussion über die Wachstumstreiber im Einzelhandel: „Wer KI nicht aggressiv verfolgt, wird verlieren. Das Angebot wird einfach nicht so personalisiert sein wie bei anderen Unternehmen.“ Der Einsatz von KI, gestützt durch datenbasierte Analysen, ermögliche es, das Kund:innenerlebnis gezielt und individuell zu gestalten.

Gleichzeitig wurden auch vorsichtige und teils kritische Stimmen laut. Georgina Smallwood, Chief Product, Data and Technology Officer beim Online-Kartendienst Moonpig, schilderte eindrücklich die Potenziale der Technologie: „Wir können jetzt in Echtzeit Empfehlungen geben – etwa für ein Geschenk zur gewählten Karte – basierend auf dem, was jemand in die Karte schreibt.“ Als Beispiel nannte sie eine Karte an den Vater mit dem Vermerk auf einen Angelausflug. Daraufhin könne der Kunde eine Empfehlung für einen Fliegenfischerei-Workshop erhalten.

Gleichzeitig warnte Smallwood vor übergriffigen Nutzererlebnissen: „Wir müssen mit dem Einsatz vorsichtig sein. Wir alle haben schon einmal unser Smartphone geöffnet, eine passende Werbung gesehen und gedacht: Hört mein Telefon mit?“ Ziel sei es, Nutzer:innen nicht zu überrumpeln oder das Vertrauen in digitale Angebote zu gefährden.

Der nüchterne Blick auf KI laut Retail-Expert:innen auf dem World Retail Congress

Eine weitere kritische Stimme zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) kam von Elsa Pedro do Souto, Global Senior Manager Insights & Analytics bei Mars. „Wir müssen auch über die Nachhaltigkeit von KI und den Energieverbrauch nachdenken, den sie verursacht“, mahnte sie. „Wenn wir einen Prozess abbilden können, bedeutet das auch, dass wir ihn automatisieren können. Aber wollen wir das wirklich?“

Auch Catherine Brien, Partnerin und Managing Director bei der Unternehmensberatung AlixPartners, plädierte für eine realistische Einordnung der Technologie: „KI ist keine Strategie, sondern ein Werkzeug, das im Rahmen einer Strategie eingesetzt werden kann.“ Sie betonte zudem die Abhängigkeit von qualitativ hochwertigen Daten: Ohne verlässliche und aussagekräftige Datengrundlage könne auch KI keine belastbaren Ergebnisse liefern.

Diese Einschätzung deckt sich mit der Position von Ken Pilot, Gründer von Pilot Ventures. Zwar zeigte er sich begeistert von den kreativen Möglichkeiten, die KI im Designprozess eröffnet, warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen: „Wir ersetzen das Fahrrad mit einem Auto – aber es braucht noch immer jemanden, der fährt.“ Mit dieser Metapher unterstreicht Pilot, dass KI zwar unzählige Designvarianten – etwa für ein schlichtes weißes T-Shirt – generieren kann, letztlich jedoch ein:e Designer:in die Markenidentität und gestalterische Linie sicherstellen muss.

Unbestritten ist, die Einführung von KI stellt die Geschäftswelt auf den Kopf – auch im Einzelhandel und in der Modebranche. Doch tiefgreifende Veränderungen brauchen Zeit. Brien erinnert in diesem Zusammenhang an historische Parallelen: „Als Elektrizität eingeführt wurde, dauerte es fünfzig Jahre, bis die Produktionsketten vollständig umgestellt waren.“

Dieser Artikel wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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