Kreise: Indischer Milliardär bietet Amazon 20-Milliarden-Anteil an Handelssparte
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Der indische Milliardär Mukesh Ambani bietet dem US-Riesen Amazon laut Kreisen den milliardenschweren Einstieg in die Einzelhandelssparte seines Konzerns Reliance an. Der Mischkonzern sei bereit, bis zu rund 40 Prozent der Anteile an seinem Handelsgeschäft an Amazon zu verkaufen und will damit rund 20 Milliarden US-Dollar einstreichen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf eine eingeweihte Person berichtete. Amazon habe Interesse bekundet, aber noch nicht endgültig über die Größe seines Investments entschieden, hieß es in dem Bericht. Sprecher von Amazon und Reliance wollten sich gegenüber Bloomberg nicht zu den Informationen äußern.
Ein Deal dieser Größe wäre sowohl auf dem schnell wachsenden indischen Markt als auch für Amazon nach Bloomberg-Daten der bisher größte. Amazon würde damit in Indien auch in das Geschäft mit Läden vor Ort einsteigen. In Indien kaufen Verbraucher häufig noch in kleineren Geschäften an der Straßenecke ein. Der Anteil des Onlinehandels am geschätzten Handelsvolumen von einer Billion Dollar jährlich ist in dem bevölkerungsreichen Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern noch relativ klein.
Ambani gilt als reichster Mann Asiens, sein Mischkonglomerat Reliance Industries ist sowohl in der Öl-, Chemie- und Textilindustrie als auch in Telekommunikation und Handel aktiv. Die Handelssparte Reliance Retail betreibt Supermärkte, Indiens größte Elektronikmarktkette, Großhandelsmärkte sowie Modeläden und einen Online-Händler. Im vergangenen Geschäftsjahr (Ende März) betrug der Umsatz von fast 12 000 Geschäften in nahezu 7000 Städten rund 1,6 Billionen indische Rupien (18,5 Mrd Euro).
Die Aktie von Reliance Industries an der Börse in Mumbai legte um über 6 Prozent zu. Ambani hatte zuletzt mehrfach Anteile von Töchtern an US-Techriesen verkauft, er will das Konzerngeflecht zu einem Technologiegiganten umbauen. So steckt Google umgerechnet knapp 4 Milliarden Euro in die Digitalplattform Jio Platforms und will weitere Milliarden in dem Land investieren. Auch Facebook hatte sich bereits für rund 5,7 Milliarden Dollar bei Jio Platforms eingekauft. Ausländische Unternehmen tun sich in Indien aber auch oft schwer - so wurde vor einigen Jahren etwa ein von Facebook geplanter kostenloser Internetzugang von den Behörden blockiert. (dpa)
Foto: Amazon