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Konsumgenossenschaft Weimar ist insolvent

Die Konsumgenossenschaft Weimar eG hat einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt.

Die Gesellschaft habe trotz großer Fortschritte bei der strategischen Neuausrichtung Insolvenz anmelden müssen, teilte die Konsumgenossenschaft Weimar am Montag mit. Der Antrag für das Eigenverwaltungsverfahren wurde am 18. Juli gestellt. Ziel ist es nun, das Unternehmen nachhaltig zu sanieren und fortzuführen.

Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rechtsanwalt Rolf Rombach aus Erfurt bestellt. Die Erfurter Kanzlei Schultze & Braun begleitet den Sanierungsprozess fachlich. Zudem stehe die Genossenschaft im engen Austausch mit dem Genoverband e.V., ihrem genossenschaftlichen Prüfverband.

Unternehmen durchläuft Transformationsprozess

Die Konsumgenossenschaft befindet sich bereits seit 2019 in einem umfassenden Transformationsprozess. Dieser wurde vom heutigen Vorstand, bestehend aus Constanze Hebestreit und Maximilian Reich, in enger Abstimmung mit der Vertreterversammlung weitergeführt. Allerdings würden hohe Darlehen und Rückzahlungsverpflichtungen aus Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie das Unternehmen weiterhin belasten.

Im vergangenen Jahr wurden bei der Tochtergesellschaft Fashion & Style GmbH & Co. KG, die für das Handelsgeschäft und die dazugehörigen Bekleidungs- und Schuhhändler verantwortlich ist, „wesentliche Konsolidierungsschritte“ umgesetzt, so die Mitteilung. Dafür habe man in neue Konzepte und die Verkleinerung nicht mehr tragfähiger Geschäftsfelder investiert, da die Kosten auslaufender und defizitärer Filialen – besonders im Schuhbereich – sich auf die Ergebnisse ausgewirkt haben. Bislang wurden diese von der Unternehmensgruppe finanziert.

Ein geplantes Sanierungsdarlehen konnte trotz fortgeschrittener Verhandlungen nicht wie erwartet bereitgestellt werden. Diese Einflüsse haben nun zum Eigenverwaltungsverfahren geführt. Der Aufsichtsrat hat dieser Lösung zugestimmt und sprach dem Vorstand ausdrücklich sein Vertrauen aus.

Die Konsumgenossenschaft Weimar eG hat über 6.000 Mitglieder und fast 200 Mitarbeitende. Das Kerngeschäft liegt im Handel mit Textilien und Schuhen – insbesondere in den Kaufhäusern in Weimar, aber auch in fünf weiteren Städten in Sachsen und Thüringen. Das Handelsgeschäft ist derzeit nicht eingeschränkt und die Filialen sind regulär geöffnet.

Zu den Konzepten der Genossenschaft gehören das Schillerkaufhaus und das Goethekaufhaus sowie die Schuhhändler Antilope und Schuhprofi in Weimar, aber auch Verkaufsflächen von Tom Tailor. Dabei geht es unter anderem um den Standort in der „Echten Nordhäuser Marktpassage“ in Nordhausen, der Anfang Februar durch das Unternehmen wiedereröffnet wurde.


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