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Kilian Kerner erzielt "kaum nennenswerte Umsatzerlöse"

Von Reinhold Koehler

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Die Berliner Kilian Kerner AG befindet sich weiter in ökonomischen Schwierigkeiten und konnte im vergangenen Jahr als Beteiligungs- und Finanzierungsholding kaum nennenswerte Umsatzerlöse erzielen. Zugleich stand am Jahresende ein Konzernverlust in Höhe von 606.000 Euro zu Buche, womit sich das Minus gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 126.000 Euro erhöht hat. Des weiteren wurde Jahresfehlbetrag in Höhe von über 3,5 Millionen Euro erzielt, wobei aufgrund von Verlustvorträgen mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgebraucht wurden.

Verursacht wurde das finanzielle Desaster zwar auch durch Wertberichtigungen der Beteiligungsbuchwerte und Ausleihungen an verbundene Unternehmen, der Hauptgrund der Misere liegt jedoch in der weiterhin kaum vorhandenen Umsatzentwicklung des Unternehmens. Lediglich 700.000 Euro setzte Kerner im gesamten Jahr 2014 um. Das ist – auch wenn sich das Unternehmen aktuell in einer Sanierungsphase befindet – ein katastrophaler Wert.

Nun soll den Aktionären in einer für den 21. August 2015 anberaumten Hauptversammlung ein Maßnahmenpaket zur Abstimmung vorgelegt werden, das die Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss der zurückliegenden Sanierungsphase darstellen soll. Dazu gehörten im Wesentlichen ein Kapitalschnitt sowie eine Barkapitalerhöhung im Umfang von bis zu 2,5 Millionen Euro mit Bezugsangebot an die Aktionäre. Nicht bezogene Aktien sollen dann von der Hauptaktionärin sowie von weiteren interessierten Investoren, die mit der Gesellschaft bereits in engem Kontakt stehen, gezeichnet werden, heißt es. Um die Bilanz zu bereinigen und die Basis für eine verlässliche zukünftige Finanzierung zu schaffen, seien die Beteiligungsbuchwerte und Ausleihungen an verbundene Unternehmen auf 50 Prozent der Anschaffungskosten wertberichtigt worden, was zum hälftigen Verlust des Grundkapitals geführt habe, so das Unternehmen weiter.

Früheres Management Schuld an der Misere?

Die Ursachen für Wertberichtigungen und Umsatzschwäche verortet das Management in Versäumnissen der früheren Unternehmensführung. „Der Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf die schlechten Vertriebsergebnisse der ehemaligen Vertriebsmannschaft und der ehemaligen Unternehmensleitung zurückzuführen, die im 3. Quartal 2014 realisiert wurden,“ heißt es. Inzwischen hätte jedoch die Qualität der Kundenbasis sowie der Orders erheblich verbessert werden können.

Die Strategie des neuen Vorstands sei hingegen, das operative Geschäft zu sanieren, die Bilanz zu restrukturieren und damit die Grundlage für zukünftiges qualitatives Wachstum zu schaffen. Aufgrund eines beschränkten finanziellen Spielraums hätten die geplanten Maßnahmen im Geschäftsjahr 2014 nicht mit der geplanten Dynamik und Intensität umgesetzt werden können. Die geplante vereinfachte Kapitalherabsetzung (Kapitalschnitt) sei Voraussetzung für die geplante Barkapitalerhöhung mit Bezugsangebot. Die vereinfachte Kapitalherabsetzung soll im Verhältnis drei zu eins durchgeführt werden und soll den Verlust weitgehend beseitigen. Die anschließende Barkapitalerhöhung in Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro mit Bezugsangebot an die Aktionäre soll insbesondere von der Hauptaktionärin sowie von weiteren interessierten Investoren, die mit der Gesellschaft bereits in engem Kontakt stehen, gezeichnet werden und ist Grundlage für die abschließende Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen sowie für die Finanzierung des zukünftigen Wachstums.

Wie genau die Umsätze im Modebereich angekurbelt werden sollen, ist indes nicht bekannt. Das selbst gesteckte Ziel, die Kilian Kerner AG zu einem „internationalen Mode- und Lifestyle-Konzern“ auszubauen, liegt daher noch in weiter Ferne. Zunächst zeigt der Designer seine Entwürfe für die Frühjahr/Sommer Saison 2016 im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week am 8. Juli 2015 in Berlin.

Foto: Getty Images for Kilian Kerner

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