Kering verkauft seine Beauty-Sparte für vier Milliarden Euro an L'Oréal
Der französische Luxusgüterkonzern Kering, der seit mehreren Jahren in Schwierigkeiten steckt, verkauft seine Beauty-Sparte an den heimischen Konkurrenten L'Oréal. Der Verkaufspreis beträgt vier Milliarden Euro. Die Einnahmen sollen es dem Unternehmen ermöglichen, seine Schulden zu reduzieren und den Turnaround fortzusetzen.
Das Wirtschaftsmedium Wall Street Journal hatte bereits am Samstag vorab über den möglichen Verkauf berichtet. Kering gibt seine 2023 gegründete Beauty-Sparte an L’Oréal, den Weltmarktführer bei Kosmetik, ab. Die Sparte umfasst auch die Luxusparfümmarke Creed, die 2023 für 3,5 Milliarden US-Dollar (3,2 Milliarden Euro) übernommen worden war.
Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Halbjahr 2026 geplant.
Die Vereinbarung, die beide Parteien am Sonntagabend in einer Mitteilung bestätigten, umfasst demnach auch „50-jährige Lizenzen für die einzigartigen Marken von Kering“. Dazu gehören Gucci, Bottega Veneta und Balenciaga. L'Oréal besitzt bereits seit 2008 die Lizenz für Yves Saint Laurent.
Die Partnerschaft beinhalte unter anderem „die Rechte zum Abschluss einer exklusiven Lizenzvereinbarung mit einer Laufzeit von fünfzig Jahren“, heißt es in der Mitteilung. Sie umfasst die Entwicklung und den Vertrieb von Parfüm- und Schönheitsprodukten von Gucci. Die neue Partnerschaft beginnt nach Ablauf der aktuellen Lizenzvereinbarung mit Coty und berücksichtigt die Verpflichtungen der Kering-Gruppe aus dem bestehenden Lizenzvertrag. Laut einer Mitteilung der Analyst:innen von HSBC läuft die Lizenz mit dem amerikanischen Unternehmen Coty im Jahr 2028 aus.
Bestandteil der Vereinbarung ist auch eine „exklusive Partnerschaft in Form eines 50/50-Joint-Ventures“. Dieses Gemeinschaftsunternehmen soll Erlebnisse und Services entwickeln, die „die Innovationskraft von L'Oréal mit der tiefen Kenntnis der Luxuskund:innen von Kering verbinden“.
„Die Übernahme dieser außergewöhnlichen Marken ergänzt unser bestehendes Portfolio perfekt“, erklärte Nicolas Hieronimus, der CEO von L'Oréal, in der Mitteilung. „Sie erweitert unsere Präsenz in neuen, dynamischen Segmenten im Luxus-Beauty-Bereich erheblich. Gucci, Bottega Veneta und Balenciaga sind allesamt herausragende Couture-Marken mit enormem Wachstumspotenzial.“
„Ein entscheidender Schritt für Kering“
„Diese strategische Allianz ist ein entscheidender Schritt für Kering“, betonte CEO Luca de Meo in der Mitteilung. „Die Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit, uns auf das zu konzentrieren, was uns besonders ausmacht: unsere kreative Stärke und die Anziehungskraft unserer Häuser.“
Die Ankündigung erfolgt nur einen Monat nach dem Amtsantritt von Luca de Meo. Er hat die Aufgabe, den Konzern zu sanieren, der seit mehreren Jahren unter den Schwierigkeiten seiner Leitmarke Gucci leidet. Gucci allein erwirtschaftet 44 Prozent des Umsatzes und zwei Drittel des operativen Gewinns, befindet sich aber weiterhin in einer schwierigen Phase.
„Die aktuelle Situation bestärkt uns in unserer Entschlossenheit, unverzüglich zu handeln“, hatte de Meo am Tag seiner Ernennung am 9. September erklärt. „Wir müssen den Schuldenabbau fortsetzen und, wo nötig, einige unserer Marken rationalisieren, neu organisieren und neu positionieren.“
Kering meldete im Juli für das erste Halbjahr einen Rückgang des Nettogewinns um 46 Prozent auf 474 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro, und die Verschuldung belief sich auf 9,5 Milliarden Euro.
Der Verkauf der Beauty-Sparte an L'Oréal soll dem Konzern helfen, seine Schulden zu reduzieren. Die vier Milliarden Euro seien „in bar bei Abschluss der für das erste Halbjahr 2026 geplanten Transaktion zahlbar“, heißt es in der Mitteilung. L'Oréal wird Kering zudem Lizenzgebühren für die Nutzung der Marken zahlen.
Der Kosmetikkonzern besitzt außerdem die Beauty-Lizenz für das Modehaus Valentino. Kering erwarb 2023 einen Anteil von 30 Prozent an Valentino, mit einer Option auf den vollständigen Erwerb im Jahr 2028.
L'Oréal wiederum veröffentlichte im Juli einen Halbjahresumsatz, der um 1,6 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro gestiegen war. Die Halbjahresumsätze der Luxussparte legten um ein Prozent auf über 7,65 Milliarden Euro zu.
Der Kosmetikkonzern wurde im September auch im Testament von Giorgio Armani erwähnt. Darin forderte er seine Erb:innen auf, sein Imperium mittelfristig an einen Giganten wie LVMH, L'Oréal oder EssilorLuxottica zu verkaufen. L'Oréal hält seit 1988 die Armani-Lizenz für Parfums und Kosmetika.
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