Kein Eigentümerwechsel bei Sinn: Isabella Goebel bleibt Gesellschafterin
28. Apr. 2025
Sinn wechselt nicht den Besitzer.
Isabella Goebel bleibt Gesellschafterin der Sinn GmbH, teilte das Hagener Modehaus am Montag mit. Auf der Gläubigerversammlung der insolventen Modekette stimmten die Gläubiger:innen für das Angebot der bisherigen Eigentümerin. Damit setzte sich Goebel gegen ein konkurrierendes Kaufangebot der JC Switzerland Holding, der Muttergesellschaft des Düsseldorfer Modehändlers Peek & Cloppenburg, durch.
Ursprünglich sollte auf der für Ende April angesetzten Versammlung nur über ein Angebot abgestimmt werden. Überraschend wurde jedoch ein zweiter Insolvenzplan eingereicht. Neben dem bereits bekannten Kaufinteresse von Peek & Cloppenburg, das vom Bundeskartellamt im Februar genehmigt worden war, legte auch Goebel kurzfristig ein eigenes Angebot vor.
Mit der Entscheidung steht nun fest, dass Sinn weiterhin unter der Regie der bisherigen Eigentümerin weitergeführt wird. Der angenommene Insolvenzplan sieht vor, alle 34 Standorte sowie rund 1.500 Arbeitsplätze zu erhalten. Auch die Unternehmenszentrale in Hagen bleibt bestehen.
Gläubiger:innen stimmen gegen Peek&Cloppenburg-Angebot
Beide Bieter:innen hatten zugesagt, alle Standorte sowie sämtliche Arbeitsplätze zu sichern – eine Grundlage, die eine überdurchschnittliche Quote auf die festgestellten Forderungen der Gläubiger:innen ermöglichte, so die Mitteilung. Dies bot den Gläubiger:innen eine sehr gute Ausgangslage für die Abstimmung auf der Versammlung, die letztlich zugunsten von Goebel ausfiel, erklärte Insolvenzverwalter Michael Mönig.
Goebel hält seit 2017 die Anteile an der Sinn-Muttergesellschaft SLE und arbeitete seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Dezember eng mit dem Insolvenzverwalter sowie dem von der Geschäftsführung beauftragten Restrukturierungsexperten Jan Ockelmann von SGP Schneider Geiwitz Nord zusammen. Nun bedankte sich die neue und zugleich alte Inhaberin bei den Gläubiger:innen für ihr Vertrauen – sowie bei den Beschäftigten, die „jederzeit vollen Einsatz gezeigt und für das Unternehmen gekämpft haben“.
Mit der Entscheidung neigt sich die zweite Insolvenz von Sinn binnen nur vier Jahren langsam dem Ende zu. Nach Einhaltung der Fristen kann das Amtsgericht Hagen in den kommenden Wochen das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmens einstellen. Damit wird Sinn als saniert gelten.