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Kavat: Umsatzrekord und neue, nachhaltige Schuhfabrik

Von Regina Henkel

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Kavat, das schwedische Unternehmen für ökologisch produzierte Schuhe, hat in der letzten Saison einen Umsatzrekord von 11,5 Millionen Euro und ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich erzielt. Dank der positiven Entwicklung baut Kavat nun die Produktion aus und investiert in einen neuen, größeren Produktionsstandort in Bosnien und Herzegowina, wo das Unternehmen auch bisher schon fertigte.

Im Juli begann der schrittweise Umzug der 160 Mitarbeiter aus den bisherigen Räumlichkeiten in Travnik in die moderne, 5.000 Quadratmeter große Anlage im nur knapp zehn Kilometer entfernten Novi Travnik – neue Maschinen und Näherei inklusive. Damit baut Kavat die Schuhfertigung aus eigener Hand aus und setzt weiter auf einen kontrollierten Produktionszyklus, lokale Zulieferer und kurze Transportwege. Die neue Fabrik bietet Kapazitäten für die Produktion von jährlich rund 500.000 Paaren; das entspricht einer Steigerung von 66 Prozent im Vergleich zur aktuellen Produktionsgröße in der eigenen Anlage.

„Wir freuen uns über den Erfolg und sind sehr stolz auf die neue Fabrik“, kommentiert Geschäftsführer Magnus Ericson. „Hier können wir auch bei der steigenden Nachfrage für nachhaltig gefertigte Schuhe einen noch größeren Teil unserer Produkte am eigenen Standort produzieren. Damit bieten wir eine kontrollierte, transparente und flexible Fertigung und müssen weniger auf externe Partner zurückgreifen. Wir arbeiten mit lokalen Lieferanten aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Italien zusammen und halten die Transportwege für Material und Bestandteile kurz.“ Ericson erklärt weiter: „Die neue Einrichtung ist außerdem hochmodern: Mit einem umweltfreundlichen Heizsystem, Klimaanlage und der Nutzung von erneuerbaren Energien schafft sie nicht nur ein angenehmes Arbeitsklima für unsere Mitarbeiter, sondern entspricht auch unserer Philosophie von Nachhaltigkeit.“

Der Standort Bosnien und Herzegowina ist fest verankert in der Geschichte des Unternehmens: Während der Balkankriege in den 1990er Jahren stellte Kavat viele Flüchtlinge ein, die nach Schweden gekommen waren. 2009 verlagerte das Unternehmen die Produktionsstätte nach Bosnien und Herzegowina, in eine Region, die auf eine lange Tradition des Schuhmacherhandwerks zurückblickt. Dort fand Kavat die Strukturen, die in Schweden fehlten: sehr gut ausgebildete Handwerker, qualifizierte Vertragspartner und eine optimale Infrastruktur für die Schuhproduktion. In Travnik startete Kavat mit rund 70 Personen – unter der Führung der Mitarbeiter, die in den neunziger Jahren als junge Flüchtlinge nach Schweden gekommen waren.

Um die Produktionsabläufe für die Frühjahr/Sommer-Saison 2018 nicht zu stören, findet ein schrittweiser Umzug der einzelnen Abteilungen statt. Bis zum Herbst wird die gesamte Produktion an den neuen Standort verlegt.

Foto: Kavat

Kavat