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Kalifornien verabschiedet Gesetz zum Schutz von Bekleidungsarbeitern

Von Simone Preuss

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Am Montag, dem 27. September 2021, hat Gouverneur Gavin Newsom ein Gesetz zum Schutz von Bekleidungsarbeitern (SB62) in Kalifornien unterzeichnet. Das bedeutet, dass die mehr als 45.000 kalifornischen Bekleidungsarbeiterinnen und -arbeiter zumindest einen Mindestlohn für ihre Arbeit erhalten werden, derzeit 14 US-Dollar (rund 12 Euro) pro Stunde. Bis jetzt hatten die Beschäftigten jahrzehntelang mit einem Akkordlohnsystem zu kämpfen, von dem einige berichteten, dass sie nur 2,68 US-Dollar (rund 2,29 Euro) pro Stunde verdienten.

Die Verabschiedung dieses von den Arbeitnehmenden initiierten Gesetzes ist für die Branche von entscheidender Bedeutung, da die in dem Gesetzentwurf enthaltene Klausel zur Mithaftung Marken nun für die faire und rechtmäßige Bezahlung ihrer Beschäftigten haftbar machen wird.

„Dies ist ein enormer Sieg für Bekleidungsarbeiter überall. Dank der Bemühungen von Bekleidungsarbeitern, Verbündeten und Gavin Newsom wird dieser Gesetzesentwurf eine Vorlage für eine gerechtere und verantwortungsvollere Modebranche weltweit sein“, sagte die NGO Remake in einer E-Mail an FashionUnited.

Was schließt SB62 ein?

SB62 bedeutet aber nicht nur die faire Bezahlung der Arbeitnehmenden, sondern auch mehr Transparenz und die Sicherstellung, dass sich keine Marke mehr selbst regulieren kann. Darüber hinaus sieht das Gesetz ein vom Arbeitsbeauftragten verwaltetes Sonderkonto vor, das im Falle der Nichtzahlung von Löhnen oder Leistungen in Anspruch genommen werden kann.

Zu den vielen Befürwortenden des Gesetzentwurfs gehörten Hunderte von nachhaltigen Modeunternehmen und Partnerorganisationen, das Garment Worker Center, die kalifornische Senatorin Maria Elena Durazo, die den Gesetzentwurf mitverfasste, sowie Remake und seine Gemeinschaft. Im Folgenden finden sich einige Reaktionen auf den Erfolg.

Reaktionen auf SB62

„Heute haben wir Bekleidungsarbeitern Gerechtigkeit widerfahren lassen. Wir sind einen Schritt näher dran, dem Lohndiebstahl ein Ende zu setzen und Marken für die Ausbeutung, die sie ermöglicht haben, zur Verantwortung zu ziehen. Ethische Mode ist die Zukunft“, erklärte Senatorin Durazo auf Twitter.

„Großer Sieg heute. Gouverneur Gavin Newsom hat SB62 unterzeichnet! Wir sind überwältigt von diesem monumentalen Ereignis. Wir sind dem Gouverneur dankbar, dass er sein Engagement für die Rechte der Arbeitnehmer aufrechterhält und sicherstellt, dass Kalifornien nicht länger Sweatshop Capital Amerikas sein wird“, sagte der Garment Worker Center laut Twitter.

„SB62 ist in Kraft getreten. Vielen Dank, Gavin Newsom, dass Sie sich auf die Seite der 46.000 Bekleidungsarbeitenden gestellt und unseren Bundesstaat zum Vorreiter für nachhaltige Mode gemacht haben. Dies ist ein Sieg für Bekleidungshersteller weltweit. Marken können nicht länger mit ihren Geschäftspraktiken von Hersteller stehlen“, sagte Remake-Gründerin Ayesha Barenblat auf Twitter.

„Wir ergreifen Maßnahmen, um die Sicherheit der Arbeitnehmenden am Arbeitsplatz zu gewährleisten und unfaire Lohnpraktiken zu bekämpfen, und erkennen gleichzeitig die Würde und Menschlichkeit unserer Beschäftigten an, die zum Aufbau der fünftgrößten Wirtschaft der Welt beigetragen haben“, kommentierte das Amt des Gouverneurs von Kalifornien vor ein paar Stunden auf Twitter.

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