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Juweliere: Trauring-Käufer schöpfen derzeit aus dem Vollen

Von DPA

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Mehr Platin, individuelles Design: Brautpaare leisten sich immer aufwendigere Trauringe. "Gold und Platin sind günstig, da schöpfen die Kunden aus dem Vollen", sagte Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des Bundesverbands der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte der Deutschen Presse-Agentur. "Das kann man schon bei den Antragsringen erkennen: Der Trend geht da zum Halbkaräter."

Schätzungsweise 565 Euro ließen sich Brautleute im Schnitt das Paar Ringe nach einer Hochrechnung des Verbands im vergangenen Jahr kosten, gut 5 Euro mehr als im Vorjahr. Dabei unterstellt der Verband, dass nahezu alle Brautpaare auch Trauringe kaufen. Die Monate Mai und August gelten als Hochsaison für Trauringe. Juweliere profitierten in den vergangenen Jahren davon, dass immer mehr Menschen heirateten.

Im vergangenen Jahr läuteten die Hochzeitsglocken erstmals wieder etwas seltener: 407 000 Eheschließungen entsprachen einem Minus von 0,7 Prozent. Dennoch gaben die Deutschen nach Zahlen der Juweliere wie im Vorjahr 230 Millionen Euro für Trauringe aus. "Die Branche hat keinen Grund, skeptisch in die Zukunft zu blicken", folgerte Dünkelmann und nannte dafür einen weiteren Grund: "Wir sehen einen anhaltenden Trend bei der jungen Generation hin zum Traditionellen."

Um den Bund fürs Leben zu besiegeln, sind Rosé- und Weißgold weiter gefragt, sagte Dünkelmann. "Platin steht aber auch hoch im Ranking." Die meisten Paare wählten eher schlichte Ringe, damit sie nicht in wenigen Jahren aus der Mode sind.

"Es geht aber mehr in Richtung individuelle Gestaltung, etwa durch Laser-Gravur." Möglich seien Fingerabdrücke im Ring, stilisierte Bruchstellen und dunkle Carbon-Einsätze. "Gut laufen auch Kurse bei Goldschmieden für das gemeinsame Fertigen der Ringe unter Anleitung."

Ihre Ringe kauften Heiratswillige weiterhin in den Läden der meist mittelständischen Händler, sagte Dünkelmann. "Dem Online-Konfigurator folgt in der Regel der Besuch im Fachgeschäft zum Fühlen und Anprobieren."

Gold ist derzeit so günstig wie seit einem Jahr nicht mehr, was mit dem starken Dollar zusammenhängt. Spekulative Anleger ziehen sich zurück. Der Platinpreis ist sogar auf einem Zehnjahrestief angelangt. Das Edelmetall ist günstiger als Gold, was Analysten auch darauf zurückführen, dass die Nachfrage der Autoindustrie nach Platin für Diesel-Katalysatoren sinke. (dpa)

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