Italienisches Gericht nimmt Armani wegen Arbeitsrechtsverletzungen ins Visier
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Ein italienisches Gericht hat eine Abteilung des Luxusmodekonzerns Armani unter partielle gerichtliche Verwaltung gestellt, weil sie Subunternehmer:innen beschäftigt hat, die gegen das Arbeitsrecht verstoßen haben, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Urteil hervorgeht.
Giorgio Armani Operations, ein Unternehmen, das sich zu 100 Prozent im Besitz von Giorgio Armani befindet und sich mit dem Design und der Produktion von Kleidung und Accessoires des Labels beschäftigt, wird nicht direkt des Fehlverhaltens beschuldigt. Das Gericht wirft jedoch einem seiner Zulieferer, Manifatture Lombarde, vor, bei der Herstellung von Armani-Taschen, Lederwaren und anderen Accessoires Subunternehmer:innen im Raum Mailand eingesetzt zu haben, die Migrant:innen ohne Papiere beschäftigten.
In einem Urteil vom 3. April, das am Freitag veröffentlicht wurde, ernannte das Gericht für ein Jahr einen Berater, der mit den Manager:innen zusammenarbeiten soll, um die Beziehungen zu den Lieferant:innen zu verbessern. „Der Zweck der Justizverwaltung ist nicht repressiv, sondern präventiv“, um Giorgio Armani Operations “so schnell wie möglich von krimineller Unterwanderung zu befreien” , so das Gericht.
Der Vertrag zwischen Armani und Manifatture Lombarde enthielt einen ethischen Kodex und ein ausdrückliches Verbot des Einsatzes von Subunternehmern, aber die Ermittler:innen fanden heraus, dass Manifatture Lombarde selbst keine eigenen Werkstätten hatte. Stattdessen hatte das Unternehmen die Produktion an so genannte "chinesische Werkstätten" vergeben, in denen hauptsächlich chinesische und pakistanische Staatsangehörige unter Bedingungen arbeiteten, die gegen die grundlegenden Sicherheitsvorschriften verstießen, und das an unhygienischen Orten.
Die Arbeiter:innen wurden gezwungen, "besonders nachteilige Arbeitsbedingungen zu akzeptieren, die sich in echter Ausbeutung niederschlagen", insbesondere durch eine höhere Anzahl von Arbeitsstunden als offiziell angegeben, so das Gericht.
In einer Erklärung erklärte die Armani-Gruppe, sie sei sich der "Präventionsmaßnahme, die das Mailänder Gericht gegen GA Operations beschlossen hat", bewusst. "Das Unternehmen hat stets Kontroll- und Präventionsmaßnahmen ergriffen, um Missbräuche in der Lieferkette zu minimieren. „GA Operations wird mit größtmöglicher Transparenz mit den zuständigen Stellen zusammenarbeiten, um seine Position in dieser Angelegenheit zu klären.“
Giorgio Armani, 89, ist laut der Zeitschrift Forbes der drittreichste Mann Italiens mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 11 Milliarden Euro.(AFP)
Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.