Italien verhängt mehr als 120 Millionen Euro Strafe gegen Amazon
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Italien hat gegen den US-Handelsriesen Amazon wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung eine vorläufige Geldstrafe von 121 Millionen Euro verhängt. Die zuständige Polizeibehörde in Mailand begründete dies mit den Ergebnissen von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, wonach Amazon hohe Summen an der Steuer vorbeischleust, indem Versandaufträge über ein ausgeklügeltes System an Subunternehmen vergeben werden. Damit verbunden sei die systematische Ausbeutung von Arbeitskräften.
Die Summe wurde nach Angaben der Behörden über eine sogenannte Notfallverordnung beschlagnahmt. In deren Mitteilung ist von einem „komplexen Steuerbetrug“ die Rede, der sich daraus ergebe, dass der Endbegünstigte einen „illegalen Rechnungsmechanismus für rechtlich nicht existierende Vorgänge gegen die Vereinbarung fiktiver Beschaffungsverträge für die Bereitstellung von Arbeitskräften nutzt“.
Die Höhe der Strafe dürfte dem US-Konzern nicht viel ausmachen: Allein im letzten Quartal des Vorjahres machte der Handelsriese einen Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro.
In einer Stellungnahme gegenüber FashionUnited betonte Amazon jedoch, dass sich das Unternehmen „an alle geltenden Gesetze und Vorschriften in den Ländern, in denen wir tätig sind halten". Zudem werde das selbe auch von Partnerunternehmen verlangt.
„Wir halten uns selbst und unsere Partner:innen an die höchsten Standards und haben einen Verhaltenskodex für Lieferant:innen aufgestellt, der befolgt werden muss, wenn man mit uns zusammenarbeiten will“, so eine Sprecherin von Amazon. „Wir werden die zuständigen Behörden weiterhin bei ihren Ermittlungen unterstützen.“ (dpa)
Dieser Artikel wurde am 25. Juli um 13.25 Uhr mit einer Stellungnahme von Amazon aktualisiert.