Intersport-Chef hofft auf Verkaufsboom durch Sportevents
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Handball, Eishockey, Fußball, Olympia: Intersport erhofft sich von den großen Sportereignissen in diesem Jahr einen Boom.
„Es ist schon toll, dass man vier so große Events hat in einem Jahr“, sagte der Chef des Händlerverbunds, Alexander von Preen, der Deutschen Presse-Agentur in Heilbronn. Solche Großereignisse würden breite Bevölkerungsschichten erreichen. „Und das stimmt uns positiv, dass die Wahrnehmung für Sport und das Sporttreiben nach der Pandemie weiter zunehmen wird – und dann auch der Verkauf von Sportartikeln“.
Das Sportjahr 2024 wird ereignisreich: Im Januar wird hierzulande die Handball-Europameisterschaft der Herren ausgetragen. Die deutsche Eishockey-Auswahl spielt im Mai in Prag und Ostrava (Tschechien) um den Weltmeister-Titel. Im Sommer folgen die Fußball-EM der Männer, ebenfalls in Deutschland, und die Olympischen Spiele in Paris.
Ausmaß hängt auch von Abschneiden des DFB-Teams ab
Dem Abschneiden des kriselnden DFB-Teams vor heimischen Fans blickt Intersport-Chef von Preen gelassen entgegen: „Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“, sagte er. „Wenn sie ins Endspiel kommen oder sogar Europameister werden, dann wird das für uns automatisch ein Konjunkturhype. Wenn nicht, dann bleibt alles so, wie es ist.“ Das Thema Merchandising – also zum Beispiel der Verkauf von Fanartikeln und Trikots – verliere seit zehn Jahren ohnehin an Bedeutung, weil Hersteller:innen die Produkte zunehmend direkt vermarkteten.
Die Nationalmannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann befindet sich seit Jahren in einer tiefen sportlichen Krise. Bei den beiden vergangenen Weltmeisterschaften mit Nagelsmanns Vorgängern Joachim Löw und Hansi Flick war jeweils nach der Vorrunde Schluss. Bei der EM 2021 erreichte die DFB-Auswahl mit Löw nur mit Mühe das Achtelfinale.
Umsatzziele durch SportScheck-Insolvenz nicht gefährdet
Der Intersport-Chef rechnete darüber hinaus damit, dass beispielsweise der anhaltende Outdoor-Trend sowie die hohe Nachfrage nach Artikeln für Mannschafts- und Laufsport das Geschäft stützen werden. Er bestätigte auch die langfristigen Ziele für den Umsatz – trotz der Insolvenz des größten deutschen Genossenschaftsmitglieds SportScheck. „Wir sehen die Wachstumsprognose aktuell nicht gefährdet“, sagte von Preen.
Bis 2030 will Intersport seinen Umsatz in Deutschland auf etwa sechs Milliarden Euro steigern - und damit auf einen Marktanteil von gut 30 Prozent. Bis 2026 peilt der Verbund daher ein Wachstum von jährlich mehr als fünf Prozent an. Zu Intersport gehören deutschlandweit etwa 800 Händlerinnen und Händler mit insgesamt mehr als 1400 Geschäften. Über 400 davon firmieren unter dem Namen Intersport.
Das Geschäftsjahr von Intersport entspricht nicht dem Kalenderjahr, sondern dauert von Anfang Oktober bis Ende September. 2021/22 setzte der Händlerverbund rund 3,3 Milliarden Euro um. Für das abgelaufene Geschäftsjahr rechnete von Preen zuletzt mit einem Umsatzplus von mehr als fünf Prozent. Zu den genauen Zahlen will sich die Deutschlandzentrale von Intersport Ende Januar äußern. (dpa)