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Indonesien & Co. begrüßen TPP-Rücktritt der USA

Von Simone Preuss

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Des einen Freud, des anderen Leid: Während Vietnam und Malaysia den Rückzug der USA von der transpazifischen Partnerschaft (TPP) bedauern, können andere südostasiatische Länder wie Indonesien, die Philippinen, Kambodscha, Laos, Thailand und Myanmar aufatmen, sind sie jetzt doch gleichgestellt, was den Handel mit dem großen US-amerikanischen Markt betrifft.

Gerade die Textil- und Bekleidungsindustrie Südostasiens erhofft sich einen Vorteil von der Entscheidung der USA, sich vom TPP zurückzuziehen, bezog es sich doch auf die Absenkung zahlreicher bestehender Zölle zwischen den Mitgliedsstaaten für eine Reihe von Produkten, darunter landwirtschaftliche Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Textilien. Zuvor mussten sie nämlich im Vergleich zu Vietnam und Malyasia Einfuhrzölle in Höhe von 10 Prozent zahlen, die jetzt auch für die beiden TPP-Mitglieder anfallen.

Besonders indonesische Textil - und Bekleidungsimporteure reiben sich die Finger, da die USA für sie das wichtigste Exportland sind: Im vergangenen Jahr landeten hier rund 36 Prozent aller indonesischen Textil- und Bekleidungsexporte; in diesem Jahr soll diese Zahl auf 39 Prozent oder ein Volumen von 4,8 Milliarden US-Dollar steigen.

„Die Entscheidung der USA, sich von der Transpazifischen Partnerschaft zurückzuziehen, wird unserer Textilindustrie zugute kommen. Wir können jetzt zum gleichen Preisniveau anbieten wie andere Textilexporteure“, kommentierte Ade Sudrajat, Vorsitzender des indonesischen Textilverbandes (API) gegenüber dem Jakarta Globe.

Die Auswirkungen sind bereits jetzt zu spüren, nur eine Woche nach der Entscheidung der USA. Indonesische Textil- und Bekleidungshersteller haben bereits eine Zunahme der Anfragen zu Produkten und Preisen von potentiellen Auftraggebern aus den USA festgestellt. „Was die Begeisterung angeht, sind die Dinge bereits wesentlich besser als letztes Jahr“, bestätigte Sudrajat.

Vietnam und Malaysia werden jetzt für den Handel mit den USA die zusätzlichen 10 Prozent einkalkulieren müssen, wenn sie keine Verluste machen wollen, können aber von entsprechenden Vergünstigungen Gebrauch machen, wenn sie mit anderen TPP-Mitgliedsstaaten wie Australien, Japan, Kanada, Mexiko und Neuseeland Geschäfte machen.

Nicht zu vergessen den EU-Markt, auf dem sie als einkommensschwache Partner ebenfalls keine Einfuhrzölle zahlen. Eine Tatsache, die Indonesien als G20-Mitglied zu spüren bekommt, muss das Land doch die entsprechenden Zölle in Höhe von 12,5 Prozent zahlen und erfährt auf diesem Markt starke Konkurrenz durch die beiden kleinen aber rührigen Nachbarn. Indonesien und die EU befinden sich jedoch derzeit in Verhandlungen, um diese Situation zu verbessern.

Der neue US-Präsident Donald Trump hatte bereits am 23. Januar 2017, nur drei Tage nach Amtsantritt, ein Dekret zum Austritt der USA aus dem TPP unterzeichnet.

Foto: Edith G. via Flickr
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