IfW-Chef Felbermayr: Handelsabkommen USA-China schadet Deutschland
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Das kürzlich in Kraft getretene Handelsabkommen zwischen den USA und China schadet nach Ansicht des Ökonomen Gabriel Felbermayr «vor allem auch Deutschland». Durch Handelsabsprachen dürften die deutschen Güterexporte nach China im nächsten Jahr um fast 4,5 Milliarden US-Dollar zurückgehen, vor allem in den Bereichen Fahrzeuge, Flugzeuge und Industriemaschinen, sagte der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) am Montag. Noch stärker treffe es nur Brasiliens Sojabauern mit 5,0 Milliarden US-Dollar. Dies zeigten Berechnungen des IfW.
Felbermayr verwies darauf, dass die Chinesen sich mit dem Abkommen einseitig zum Import von US-Gütern im Wert von rund 200 Milliarden US-Dollar verpflichten und dadurch auf Produkte aus anderen Ländern verzichten, die sie bislang bevorzugten. «Zum anderen bringt es Nachteile für die übrigen Handelspartner Chinas, deren Importe nun durch US-Produkte verdrängt werden und die in erheblichem Maße Marktanteile in China verlieren.»
Den Berechnungen zufolge ist Deutschland beim verarbeitenden Gewerbe international am stärksten negativ betroffen und dürfte 2021 Güter im Wert von 4,3 Milliarden US-Dollar weniger nach China exportieren - verglichen mit einem Szenario ohne Handelskrieg und ohne dieses erste Handelsabkommen. Dies treffe vor allem die Bereiche Fahrzeuge, Flugzeuge und Industriemaschinen.
Felbermayr bewertet das Abkommen als mehrfach bedenklich: «Es profitieren einseitig die USA, während China und Drittländer verlieren. Es verstößt klar gegen WTO-Regeln und lässt viele Fragen unbeantwortet, etwa was passiert, wenn China die Importverpflichtungen nicht erfüllt.» (dpa)