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Hugo Boss wird zum Analysten-Liebling

Von Reinhold Koehler

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Die letzten Jahre standen bei Deutschlands Vorzeige-Modekonzern Hugo Boss ganz im Zeichen der Umstrukturierung. Das Unternehmen musste sich nach dem Ausstieg des früheren Mehrheitseigners Permira wirtschaftlich neu aufstellen, sein Filialnetz ausbauen und für frischen Wind beim Imagetransfer sorgen. Mittlerweile scheint das Unternehmen jedoch wieder bestens aufgestellt zu sein, so dass Wirtschaftsexperten dem schwäbischen Traditionshaus wieder eine rosige Zukunft prognostizieren.

Fachleute gehen davon aus, dass Hugo Boss sein Wachstum im zweiten Quartal sichtlich beschleunigt haben dürfte. Dabei soll insbesondere der schwache Euro für prozentual zweistellige Umsatzzuwächse gesorgt haben. Aber auch der Gewinn sollte wieder gestiegen sein. In den ersten drei Monaten war dieser wegen der Kosten für eine Übernahme in Südkorea, die Verlagerung eines Showrooms in New York sowie Investitionen in Werbung und neue Filialen gesunken.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg Analysten erwarten einen Umsatz von 629 Millionen Euro, was 12,5 Prozent mehr wäre als im Vorjahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte um 9,7 Prozent höher ausfallen und 121 Millionen Euro erreichen. Für das Konzernergebnis liegen die durchschnittlichen Schätzungen bei 69 Millionen Euro, was einem Plus von gut zehn Prozent entspräche.

Ernstzunehmender Kandidat für den Dax

Aus Sicht des renommierten Bankhauses Lampe tritt Hugo Boss derzeit sogar in eine neue Wachstumsphase ein. Die zurückliegenden Jahre seien stark geprägt gewesen vom Ausbau des eigenen Filialnetzes und dem Erlangen der Kontrolle über die Marke, heißt es in einer Studie der Bank. Nun konzentriere sich der im MDax notierte Konzern darauf, den Handel in den Läden mit dem digitalen Geschäft zu verzahnen, was in den kommenden Jahren deutlich zweistellige Wachstumsraten im Onlineshop nach sich ziehen, aber auch positive Impulse für den Umsatz in den Läden liefern soll.

Zur neuen Strategie der Konzernführung gehört auch der Versuch, die Marke stärker im Luxussegment zu positionieren. Dafür sollen eine exklusivere Vermarktung und höhere Preise sorgen. Um global stärkere Relevanz zu erreichen, baut Hugo Boss auch seine DOB-Sparte weiter aus. Noch ist das Segment, für das der Designer Jason Wu verantwortlich ist, relativ klein, wächst aber rasant und nimmt auch in Filialen des Unternehmens immer mehr Fläche ein.

Experten erwarten jedenfalls, dass Hugo Boss seine Prognose für das Gesamtjahr in der kommenden Woche bestätigen wird. Das Unternehmen hatte angekündigt, den Umsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern zu wollen und auch beim operativen Ergebnis um fünf bis sieben Prozent zu wachsen. Zudem plant Hugo Boss in diesem Jahr die Eröffnung von rund 50 neuen Geschäften, Übernahmen nicht eingerechnet.

Mittlerweile ist Hugo Boss bei den Analysten so beliebt, dass dem Konzern sogar gute Chancen eingeräumt werden, schon bald im Dax gelistet zu werden und so in die erste Liga deutscher Großunternehmen aufzusteigen.

Foto: Hugo Boss

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