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HDS/L-Symposium stellt Resilienz und Ressourcen in den Mittelpunkt

Von Simone Preuss

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Bild: Torben Schütz, Jörg Altpeter, Claudia Schulz und Georg Picard (von links nach rechts) auf dem HDS/L Symposium

Am 19. Mai trafen sich mehr als 130 Gäste und Entscheidungsträger:innen aus Industrie, Handel, Messewesen und Medien am Adidas-Hauptsitz in Herzogenaurach zum HDS/L Symposium der deutschen Schuh- und Lederwarenbranche. Dessen Motto, „Resilienz & Ressourcen“, spielte auf die zahlreichen Herausforderungen an, die die Schuh- und Lederwarenbranche seit Beginn der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs meistern muss.

Vor diesem Hintergrund gibt es weiterhin viele Unwägbarkeiten zu bewältigen, denn die Folgen der Corona-Krise sind längst noch nicht ausgestanden. Russland und die Ukraine hatten sich in den letzten Jahren zu wichtigen Partnern entwickelt und die massiven Sanktionen gegen Russland in den Bereichen Finanzen, Energie und Transport und der weitgehende Ausfall der ukrainischen Industrie beeinträchtigen die Geschäfte der HDS/L Mitgliedsunternehmen in erheblichem Maße.

Das Symposium ging den Fragen nach und zeigte neue Wege und Impulse auf, wie sich die Fähigkeit der Resilienz, die einige Menschen aufgebaut haben, auf Unternehmen übertragen lässt und wie es diesen gelingen kann, in extremen Situationen widerstandsfähig zu bleiben.

Bild: Teilnehmer:innen / HDS/L-Symposium

Resilienz durch Automatisierung und Nachhaltigkeit

Automatisierte Unternehmen sind resilienter und besser in der Lage, Krisen zu überwinden. Dies war das Fazit des Symposiums. „Die Globalisierung entwickelt sich zurück. Durch den Einsatz automatisierter Schuhfertigung sind die Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa so gut wie selten zuvor“, erläuterte Klaus Freese vom Maschinenbauunternehmen Desma. Thomas Bielmeier von Magazino stellte Roboter Toru als Beispiel in zukünftiger Möglichkeiten, Maschinen in der Schuhlogistik einzusetzen, vor.

Nachhaltigkeit spielt inzwischen als integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie eine wichtige Rolle. „Investor:innen und Konsument:innen haben immer höhere Ansprüche und Erwartungen an die Nachhaltigkeitsstrategien. Andererseits steht gerade die Modeindustrie oft in der Kritik“, erläuterte Gudrun Messias, Director Sustainable Direction bei Adidas. Sie zeigte am Beispiel des Sportartikelherstellers, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um sich langfristig für eine Zukunft aufzustellen, in der Verfügbarkeit und Kosten von Ressourcen immer volatiler werden.

Ressourcen: Wege aus der Monopolisierung

Ressourcen war das Stichwort für den zweiten Ansatzpunkt des Symposiums. Dazu gehören neben materiellen und finanziellen Ressourcen auch personelle, das heißt gute, qualifizierte Mitarbeiter:innen. Die Fachkräftegewinnung und die Begeisterung gerade junger Menschen für die Branche war ein zentrales Thema, dem sich HDS/L-Referent Torben Schütz, Taschenspezialist Georg Picard und Jörg Altpeter von der Berufsbildenden Schule Pirmasens widmeten. Ihr Fazit: Motivation, Community, Digitalisierung und die Möglichkeit, an internationalen Standorten zu arbeiten, sind alles Pluspunkte der Branche.

Standortveränderungen

Angesichts der anhaltenden Probleme in Asien sind auch geopolitische Veränderungen in Bezug auf Produktion und Beschaffung notwendig, um nicht nur von einem oder wenigen Standorten abhängig zu sein. Silvia Jungbauer, Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der deutschen Maschenindustrie Gesamtmasche, stellte drei Projekte in den neuen Märkten und Beschaffungsorten Äthiopien, Senegal und Usbekistan vor, die der Verband mit Partnern vor Ort ins Leben gerufen hat.

Der HDS/L-Vorsitzende Carl-August Seibel berichtete über seine Erfahrungen bei der Planung, Umsetzung und beim Aufbau der Schuhfabrik Josef Seibel Africa Ltd. in Kenia. In einer Region, in der es noch nie industrielle Schuhherstellung gab, steht nun eine moderne Schuhfabrik. HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert stellte zudem verschiedene aktuelle Projekte, darunter Gemeinschaftsstände auf Messen in Italien und Japan sowie künftig geplante Geschäftsanbahnungen in Usbekistan und weiteren Ländern vor.

„Der große Zuspruch zeigt, dass die Branche in diesen herausfordernden Zeiten sehr viel Informations- und Gesprächsstoff hat. Es zeigt aber auch, wie wichtig der persönliche Austausch nach der langen Auszeit ist“, fasste Junkert den Erfolg des Symposiums zusammen.

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