HBC schreibt auch ohne Kaufhof höhere Verluste
Wird geladen...
Auch nach der Trennung von seiner verlustträchtigen Europa-Sparte mit der deutschen Warenhauskette Galeria Kaufhof steckt der kanadische Handelskonzern Hudson’s Bay Company (HBC) weiter tief in den roten Zahlen. Das geht aus den aktuellen Resultaten für das dritte Quartal 2018/19 hervor, die das Unternehmen am Mittwoch vorlegte.
Der Umsatz aus fortgeführten Geschäften wuchs demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,6 Prozent auf 2,19 Milliarden Kanadische Dollar (1,45 Milliarden Euro). Auf vergleichbarer Fläche stiegen die Erlöse währungsbereinigt um 2,9 Prozent, der Umsatz im Online-Geschäft legte um 8,0 Prozent zu. Erfolgreich war vor allem die Kette Saks Fifth Avenue, deren Erlöse flächen- und währungsbereinigt um 7,3 Prozent wuchsen.
Höhere Betriebskosten und Abschreibungen belasteten allerdings das Ergebnis. So stieg der Nettoquartalsverlust ohne die Anteile des Europa-Geschäfts um 6,9 Prozent auf 124 Millionen Kanadische Dollar (82 Millionen Euro). Der ausgewiesene Fehlbetrag, in dem auch die Ergebnisanteile des Europa-Geschäfts enthalten sind, sank von 243 auf 164 Millionen Kanadische Dollar.
Die inzwischen abgegebene Europa-Sparte steckte im dritten Quartal weiter in den roten Zahlen
Ende November hatte der Konzern die Sparte HBC Europe, zu der neben der Galeria Kaufhof GmbH weitere Formate wie die belgische Kette Galeria Inno und die europäischen Filialen der Konzepte Saks Off 5th und Hudson‘s Bay gehören, in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem österreichischen Karstadt-Eigentümer Signa eingebracht, an dem Signa eine 50,01-Prozent-Mehrheit hält. Zudem übernahmen die Österreicher Anteile am Immobilienvermögen von HBC in Europa. HBC will die Einnahmen aus der Transaktion zum Abbau von Schulden verwenden. Im Zuge der Fusion mussten die meisten Führungskräfte von Kaufhof gehen, geleitet wird das Gemeinschaftsunternehmen nun von Karstadt-Chef Stephan Fanderl.
Trotz der Trennung veröffentlichte HBC noch einmal die Zahlen der Europa-Sparte für das abgelaufenen Quartal. Demnach stieg der Umsatz um 0,4 Prozent auf 974 Millionen Kanadische Dollar, flächen- und währungsbereinigt schrumpfte er allerdings um 2,1 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs von sechs auf 39 Millionen Kanadische Dollar. Der ausgewiesene Nettofehlbetrag des Segments sank von 107 auf 41 Millionen Kanadische Dollar.
Lesen Sie auch:
- Es ist vollbracht: Galeria Kaufhof und Karstadt werden eins
- Karstadt-Kaufhof-Fusion: Die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an
- Stephan Fanderl: Der deutsche "Mr. Warenhaus"
- Stephan Fanderl: Der deutsche "Mr. Warenhaus“
- Galeria Kaufhof: Bernd Beetz soll neuer Aufsichtsratsvorsitzender werden
- Kaufhof will bis 2020 die Trendwende schaffen
- Kaufhof-Chef im Interview: „Die Situation ist schwierig“
- Die Deutsche Warenhaus AG kommt (vorläufig) nicht
- Kaufhof baut 400 Arbeitsplätze in der Konzernzentrale ab
- Roland Neuwald wird neuer Kaufhof-Chef
- Helena Foulkes wird CEO der Kaufhof-Mutter Hudson’s Bay
- Kaufhof-Mutter HBC rutscht tiefer in die roten Zahlen