H&M verbietet Gebrauch von Baumwolle aus Turkmenistan und Syrien
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Der schwedische Fast Fashion-Riese H&M bestätigte am Freitag, dass er alle Geschäftsbeziehungen mit Zulieferbetrieben einstellen will beziehungsweise dies schon getan hat, sollten sie Baumwolle aus Turkmenistan oder Syrien beziehen. Dies war die Antwort auf eine Nachforschung der schwedischen Nachrichtenagentur TT, die die Verbindung von H&M und Zara-Eigentümer Inditex zu dem turkmenischen Zulieferer Turkmenbasji untersuchte, der Zwangsarbeit eingesetzt haben soll.
H&M gab zu, das Unternehmen sei mit "Baumwolle aus Turkmenistan in Verbindung" gebracht worden, betonte jedoch auch, dass es alle Geschäftsbeziehungen mit Turkmenbasji im Dezember 2015 beendet habe, als sein Verbot des Gebrauchs von Baumwolle aus Turkmenistan und Syrien in seiner Lieferkette in Kraft trat. H&M hat bereits seit 2013 ein ähnliches Verbot für Baumwolle aus Usbekistan verhängt.
"Der Grund für dieses Verbot ist, dass H&M unter keinen Umständen minderjährige Arbeiter und/oder Zwangsarbeiter irgendwo in unserer Wertschöpfungskette duldet, einschließ der Baumwollernte. Leider ist dies manchmal der Fall in Usbekistan und Turkmenistan und deshalb verwendet H&M keine herkömmliche Baumwolle aus Usbekistan, Turkmenistan oder Syrien in unseren Produkten", erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung auf seiner Website.
Es bestätigte weiterhin, dass all seine Zulieferbetriebe eine Verpflichtungserklärung unterzeichnet hätten, in der sie versprächen, weder Baumwolle aus Turkmenistan noch aus Syrien zu erstehen. Zulieferer, die die Erklärung nicht unterzeichnet hätten, könnten nicht mehr mit H&M zusammen arbeiten, so das Unternehmen. H&Ms Investoren wurden jedoch nicht über die Beendigung der Beziehung mit Turkmenbasji in der letzten Woche informiert.
H&Ms Ziel ist, die gesamte vom Unternehmen verwendete Baumwolle nachhaltig und rückverfolgbar zu machen: "Bis spätestens 2020 ist unser Ziel, dass die gesamte Baumwolle, die wir in unseren Produkten verwenden, aus nachhaltigen Quellen stammt - Bio, recycelt oder von der Better Cotton Initiative – und deshalb vollständig rückverfolgbar sein wird", schloss die Presseerklärung.
Während Inditex von "Null Toleranz" für Zwangsarbeit spricht und ebenfalls angibt, alle Beziehungen mit Turkmenbasji im Dezember beendet zu haben, äußerte sich Turkmenbasji bisher noch nicht zu den Anfragen von TT. Turkmenistan versucht derzeit, sich als internationaler Produktionsstandort für Bekleidung zu positionieren, während Usbekistan immer noch daran arbeitet, Kinderarbeit bei der Baumwollernte zu stoppen. "Conflict Cotton" aus Syrien ist derzeit ein Problem, das nicht wenige Modehäuser und Baumwollproduzenten beschäftigt.
Foto: Manfred Rose / pixelio.de