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Guess: Schwache Zahlen und Aussichten sorgen für Kursrutsch

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Modekonzern Guess Inc. hat auf dem Weg in eine erfolgreichere Zukunft noch viel Arbeit vor sich. Im Geschäftsjahr 2015/16 gingen Umsatz und Ergebnis deutlich zurück. Dazu trug neben negativen Währungseffekten auch ein unerwartet schwaches Schlussquartal bei. Zudem sind die Aussichten für die nähere Zukunft nicht gerade rosig. Für das erste Quartal des neuen Jahres erwartet das Management sogar Verluste. Bei den Anlegern kamen die Zahlen und Prognosen, die das Unternehmen am Mittwoch vorlegte, entsprechend schlecht an: Der Aktienkurs brach umgehend um mehr als 18 Prozent ein.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 31. Januar abgeschlossen wurde, belief sich der Konzernumsatz auf 2,20 Milliarden US-Dollar (1,95 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr schrumpfte er damit um 8,8 Prozent. Verantwortlich für den deutlichen Rückgang war vor allem der starke US-Dollar: Währungsbereinigt verfehlte der Umsatz das Vorjahresniveau nur knapp (-0,8 Prozent).

Alle Segmente verzeichneten rückläufige Erlöse: In der Region Americas, die Nord-, Zentral- und Südamerika umfasst und mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes beisteuert, sanken die Erlöse im eigenen Einzelhandel um fünf Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent) auf 981,9 Millionen US-Dollar und im Großhandel um elf Prozent (währungsbereinigt -3 Prozent) auf 149,8 Millionen US-Dollar.

In Europa verhinderten nur Wechselkursveränderungen ein Umsatzplus: Die ausgewiesenen Erlöse sanken um zwölf Prozent auf 727,1 Millionen US-Dollar, währungsbereinigt wären sie um vier Prozent gestiegen. In Asien ging der Umsatz um 14 Prozent (währungsbereinigt -9 Prozent) auf 241,6 Millionen US-Dollar zurück. Die weltweiten Lizenzeinnahmen schrumpften um sieben Prozent auf 103,9 Millionen US-Dollar.

Aufgrund niedrigerer Abschreibungen und höherer Verkaufspreise konnte der Konzern seine operative Marge verbessern. Der Betriebsgewinn sank daher lediglich um 3,6 Prozent auf 121,4 Millionen US-Dollar. Sondereffekte aufgrund ungünstiger Wechselkursveränderungen belasteten den Jahresüberschuss: Er ging um 13,4 Prozent auf 81,9 Millionen US-Dollar zurück. Der verwässerte Gewinn pro Aktie sank von 1,11 auf 0,96 US-Dollar.

Das Unternehmen rechnet mit Verlusten im ersten Quartal 2016/17

Im vierten Quartal konnte Guess zwar den Umsatz im amerikanischen Einzelhandel stabilisieren (-3 Prozent, währungsbereinigt +1 Prozent) und in Europa Fortschritte machen (-5 Prozent, währungsbereinigt +6 Prozent), musste aber einen zweistelligen Rückgang in Asien hinnehmen (-18 Prozent, währungsbereinigt -14 Prozent). Insgesamt sank der Konzernumsatz um 5,5 Prozent auf 658,3 Millionen US-Dollar. Der Quartalsüberschuss schrumpfte um 11,4 Prozent auf 47,8 Millionen US-Dollar und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten knapp. CEO Victor Herrero nannte die Entwicklung in Europa und Nordamerika „ermutigend“. Er wertete sie als Beleg dafür, dass die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen zu wirken beginnen. Herrero räumte aber auch ein, dass „noch mehr Arbeit zu erledigen ist“.

Waren die vorgelegten Zahlen schon nicht sonderlich erfreulich, enttäuschten vor allem die Prognosen, die das Unternehmen präsentierte: Demnach rechnet das Management für das erste Quartal mit einem Umsatzrückgang um 2,5 bis 3,5 Prozent (währungsbereinigt -0,5 bis -1,5 Prozent) und einem Verlust pro Aktie im Bereich von 0,17 bis 0,20 US-Dollar. Danach soll es beim Umsatz wieder aufwärtsgehen: Im gesamten Geschäftsjahr will der Konzern seine Erlöse um 6,0 bis 8,0 Prozent steigern. Beim Gewinn pro Aktie stellt er aktuell zwischen 0,65 und 0,85 US-Dollar in Aussicht. Die Sonderbelastungen im Rahmen der kürzlich beschlossenen zusätzlichen Restrukturierungsmaßnamen sind in den Prognosen nicht berücksichtigt.

Foto: Guess

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