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Gucci belastet weiterhin: Kering meldet Umsatzrückgang von 10 Prozent im dritten Quartal

Kering hat am Mittwoch für das dritte Quartal einen Umsatzrückgang um zehn Prozent bekannt gegeben. Dies ist die erste Finanzveröffentlichung seit dem Amtsantritt von Luca de Meo im September als neuer Generaldirektor, dessen Aufgabe es ist, den Luxuskonzern wieder auf Kurs zu bringen.

Der Umsatz sank auf 3,4 Milliarden Euro – ein Rückgang, der weniger stark ausfiel als in den vorangegangenen Quartalen. Dennoch liege Kering laut de Meo „weiterhin unter dem Marktdurchschnitt“, was seine „Entschlossenheit verstärke, auf allen Ebenen des Unternehmens zu handeln“, wie er in einer Pressemitteilung erklärte.

Diese Veröffentlichung erfolgt nur wenige Tage nach der Ankündigung des Verkaufs der Beauty-Sparte an L’Oréal in der Nacht von Sonntag auf Montag für vier Milliarden Euro. Diese Sparte war erst vor knapp zwei Jahren geschaffen worden, nachdem Kering die Luxusparfümmarke Creed für 3,5 Milliarden Euro übernommen hatte.

Das Abkommen umfasst fünfzigjährige Parfümlizenzen für die Kernmarken Gucci, Bottega Veneta und Balenciaga sowie eine 50/50-Joint-Venture-Partnerschaft, die darauf abzielt, neue „Erlebnisse und Dienstleistungen“ zu entwickeln.

Der Verkauf soll dem Konzern, der Eigentümer von Gucci, Bottega Veneta, Saint Laurent und Balenciaga ist, helfen, seine Verschuldung von derzeit 9,5 Milliarden Euro zu reduzieren.

Für Kering sei dies, so Luca de Meo im Interview mit Le Figaro, „keine Kehrtwende um einhundertachtzig Grad, sondern ein Weg, die Entwicklung [seiner] Marken im Beauty-Segment zu beschleunigen“. „Es ist gut, dies allein zu tun, aber besser, es gemeinsam zu tun – vor allem mit dem Marktführer L’Oréal“, erklärte er.

„Wenn wir unsere Marken in die Hände von L’Oréal legen, wird das durchstarten“, so de Meo weiter. L’Oréal werde Kering Lizenzgebühren für die Nutzung der Marken zahlen. „L’Oréal investiert mehr in die Medienpräsenz seiner Parfüms, als wir es für unsere Modemarken tun. Wir werden von dieser Schlagkraft profitieren“, fügte er hinzu.

„Das Boot erleichtern“ und das Modegeschäft wiederbeleben

„Es war dringend notwendig, uns auf das zu konzentrieren, was wir wirklich können“, sagte Luca de Meo im Figaro. „Die Welt bewegt sich schnell – wir müssen Schritt halten.“ Er sei „immer überzeugt gewesen, dass die Geschwindigkeit des Spiels entscheidend ist, und wir müssen etwas an Tempo gewinnen“, ergänzte er.

Die ersten Kontakte zwischen L’Oréal und Kering begannen bereits vor einem Jahr, also noch vor de Meos Amtsantritt, beschleunigten sich jedoch, nachdem der italienische Manager bereits im Sommer vor seinem offiziellen Start L’Oréal-Chef Nicolas Hieronimus getroffen hatte.

„Diese Transaktion wird uns helfen, das Boot zu erleichtern und unsere Modemarken – allen voran Gucci – neu zu beleben“, betonte de Meo. Der Abschluss des Geschäfts ist für das erste Halbjahr 2026 geplant.

Gucci, die wichtigste Marke des Luxuskonzerns unter Vorsitz von François-Henri Pinault, steht für 44 Prozent des Konzernumsatzes und zwei Drittel des operativen Ergebnisses. Doch die Marke steckt weiterhin in einer schwierigen Phase.

Im dritten Quartal sanken die Verkäufe um 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro – eine Verbesserung gegenüber dem ersten und zweiten Quartal, in denen die Umsätze um 24 Prozent bzw. 27 Prozent eingebrochen waren.

Die Partnerschaft mit L’Oréal umfasst das Recht auf Abschluss einer exklusiven fünfzigjährigen Lizenzvereinbarung für die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Parfüm- und Beautyprodukten der Marke Gucci. Diese tritt nach dem Auslaufen der aktuellen Lizenz mit dem US-Unternehmen Coty in Kraft.

Laut mehreren Finanzanalyst:innen läuft diese Lizenz im Jahr 2028 aus.

„Der Umsatz von Yves Saint Laurent im Beauty-Bereich ist mittlerweile vergleichbar mit demjenigen im Mode- und Lederwarensegment, also 2,9 Milliarden Euro im Jahr 2024“, erklärte Luca de Meo gegenüber Le Figaro. „Das gibt Ihnen eine Vorstellung vom Potenzial, das in Gucci steckt.“


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