Global Fashion Summit: Hindernisse bleiben bestehen, da Brücken (noch) nicht weit genug reichen
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Der Global Fashion Summit, der sich bereits zum 16. Mal ereignete, fand vom 3. bis 5. Juni 2025 in Kopenhagen statt. Er wurde 2009 von der Global Fashion Agenda (GFA) ins Leben gerufen, um „dringende Maßnahmen anzustoßen und die Auswirkungen in der Modebranche zu beschleunigen“. Wie in den Vorjahren zog er über 1000 Branchenführer:innen an, darunter C-Suite-Führungskräfte und andere Entscheidungsträger:innen entlang der Wertschöpfungskette aus über 48 Ländern, was ihn zu einem mit Spannung erwarteten Networking-Event machte.
Tatsächlich könnte, gemessen an den vielen leeren Sitzen während einiger Veranstaltungen, Networking die Hauptpriorität etlicher Teilnehmer:innen vor Ort gewesen sein. Oder es könnte die Erweiterung um einen neuen Bereich, die Ignite Stage, gewesen sein, die die Teilnehmer:innen auf mehrere Veranstaltungsorte verteilte. Wie der Name schon sagt, sollte die Ignite Stage eine Plattform für kurze, prägnante Präsentationen mit Schwerpunkt auf Innovation bieten und dem Publikum die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen. Im Sinne wahrer Nachhaltigkeit entschieden sich möglicherweise auch mehr Teilnehmer:innen für die Online-Teilnahme.
Barrieren in Brücken verwandeln
Angesichts des immensen Drucks, dem die Modebranche derzeit ausgesetzt ist – Anpassung an geopolitische Veränderungen und Einhaltung eines zunehmend komplexen regulatorischen Umfelds – lautete das diesjährige Thema „Barriers and Bridges“. Es „hebt die Dualität dieses Moments hervor, in dem traditionelle Barrieren die Möglichkeit haben, sich in Brücken für greifbare Veränderungen zu verwandeln. Mit der Beschleunigung neuer Gesetze verschwimmen die Grenzen zwischen freiwilligen und obligatorischen Maßnahmen, was sowohl Mut als auch Kapital erfordert, um diesen Moment der Gelegenheit zu nutzen“, erklärt die GFA. Schließlich „ist eine liegende Mauer eigentlich eine Brücke“, so Christiane Dolva, Head of Innovation and Research bei der H&M Foundation, in der ersten Podiumsdiskussion. Sie können unsere Perspektive ändern, da „Mauern zukünftige Brücken sein können“.
„Wir müssen eine Kraft für das Gute sein“, betonte GFA-CEO Federica Marchionni in ihrer Begrüßungsrede. „Nachhaltigkeit bleibt eine grundlegende Priorität für Unternehmen, Marken und Verbraucher:innen“, fügte sie hinzu, insbesondere in Zeiten, in denen „der Klimawandel die einzige Gewissheit ist“. Während es Hoffnung durch Innovationen und Lösungsanbietende gibt, „wird Führung am meisten in turbulenten Zeiten benötigt“, neben Mut und Kooperation.
Umgang mit dem S-Wort
Angesichts neuer Vorschriften und strengerer Richtlinien gab es Zögern, ja sogar Angst, wenn es darum ging, die eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen zu kommunizieren, insbesondere von Seiten der Marken.
Lauren Bartley, Chief Sustainability Officer bei Ganni, bestätigte in einem Panel zum Thema „Closing the Consumer Gap“, dass die Kommunikation über Nachhaltigkeit eine Herausforderung darstelle. „Wir sprechen offen darüber, aber es wird immer schwieriger, es herrscht große Verwirrung.“
Die Marke investiert in Stoffe der Zukunft und geht Partnerschaften mit Herstellenden von Next-Gen-Materialien und Materialinnovationen ein, aber „die Kommunikation darüber ist sehr schwierig, weil es ein neues Material ist, also muss es sachlich korrekt sein. Wir müssen darauf achten, dass es nicht als Greenwashing angesehen werden kann.“ Sie betonte auch die Tatsache, dass komplexe Gespräche über Nachhaltigkeit vereinfacht werden müssen, um für die Verbraucher:innen verständlich zu sein.
Der dänische Designer Henrik Vibskov stimmte zu: „Es ist schwierig zu kommunizieren, was auch immer man tut, denn in Dänemark haben wir jetzt eine Verordnung, wir dürfen das S-Wort (Sustainability, Anm.d.Red.) nicht mehr verwenden. Wir können also nur reine Fakten, reine Daten verwenden. Es ist eine Herausforderung, den Endverbraucher:innen zu vermitteln, dass dies eine bessere Wahl sein oder weniger schädlich sein könnte.“
Für einige war der Begriff Nachhaltigkeit schon immer etwas suspekt. „Früher sagte ich, Nachhaltigkeit sei wie eine volle Kotztüte“, gab Sebastien Kopp, Mitbegründer und Kreativdirektor von Veja, zu und fügte hinzu: „Das sage ich aber nicht mehr.“ Er betonte jedoch, dass Veja keine nachhaltige Marke sei: „Wir haben nie über Ökologie gesprochen, wir haben über die Realität gesprochen. Wir sind kein sozial verantwortliches Unternehmen, wir sind kein nachhaltiges Unternehmen, unser Fokus liegt auf der Realität der Dinge, das heißt Materialien, Menschen, wie wird ein Sneaker hergestellt, was ist in einem Sneaker drin? Was steckt hinter einem Sneaker?“
Und interessanterweise hat diese Philosophie es der Marke ermöglicht, in Brasilien zu produzieren, den Arbeiter:innen dort deutlich mehr als den Marktpreis zu zahlen und teure Materialien zu verwenden, und das alles bei wettbewerbsfähigen Preisen und ohne auf Investor:innen oder Kredite angewiesen zu sein. Das Geheimnis? „Überhaupt keine Werbung. Es ist alles Mundpropaganda“, sagte Kopp und fügte hinzu, dass Werbekosten 50 bis 60 Prozent der gesamten Produktkosten ausmachen können.
Ein weiterer Treiber ist, dass Veja nur sehr wenige Materialien verwendet (vielleicht zehn insgesamt), diese aber sehr gut erforscht und einsetzt. „Diese Grenze ist gut für mich, für die Kreation, für das Design. Man verschwendet nicht zu viel Zeit damit zu sagen: ‚Was werden die nächsten Materialien sein?‘, nein, man entwickelt eines über zwei Jahre entlang der Lieferkette“, erklärte Kopp. „Wir reden nicht über Kreislaufwirtschaft, wir reden über das Schusterhandwerk. Wir eröffnen Orte auf der Welt, um Veja-Schuhe, aber auch andere Sneaker zu reparieren. … Was wir wollen, ist eine Welt mit mehr Realität, weniger Gerede“, betonte er.
Aus Webstücken wieder Erbstücke machen
Am Mittwoch brachte Geschichtenerzähler und Moderator Nadir Nahdi das Thema Erbstücke dem Publikum mit einer Geschichte über seine Großmutter näher, die mit dem Boot von Indonesien nach Ostafrika kam. Da sie eher Verschwiegen über ihre Herkunft war, wuchs Nahdi auf, ohne viel über diese Seite seines Stammbaums zu wissen. Es gab aber einen farbenfrohen Batik-Sarong, den seine Großmutter mitgebracht hatte. Es war die Verbindung, das fehlende Glied, das ihn auf die Reise in das Dorf seiner Großmutter führte. Hier traf er ihre Freundin aus Kindertagen, die endlich die Lücken füllen konnte.
Eine weitere Geschichte, die von einem Kleidungsstück erzählt wurde, kam von Lydie Taylor, einer Modedesignstudentin und Angehörige der siebten Generation auf Taylors Run, einer australischen Schaffarm. Auf die Frage, was sie zu der Veranstaltung trug, verriet sie, dass ihr Oberteil Secondhand und ihr Rock ein Erbstück ihrer Großmutter sei, die ihn wiederum von ihrer Großmutter erhalten habe.
Wir haben heute vielleicht vergessen, dass Kleidung früher so lange hielt – in diesem Fall sechs Generationen – da sie wirklich wertvoll und handgefertigt war, etwas, das geschätzt und mit Stolz weitergegeben wurde. In Zeiten von Ultra-Fast-Fashion-Stücken, die fast sofort nach dem Tragen weggeworfen werden, ist der Aspekt des textilen Erbes verloren gegangen.
„Was genau tun wir und was ist uns am wichtigsten? Es geht nicht mehr um Volumen, es geht um Werte. Also, durch den Prozess des Machens, des Kreierens, was sind die gemeinsamen Werte zwischen der Gemeinschaft der Herstellenden und den Konzernen, die die Unternehmen besitzen, und dem Endergebnis, dem Kleidungsstück?“, fragte Omoyemi Akerele, Gründerin und CEO der Lagos Fashion Week, in einem Beitrag, der die Branche jenseits von Modekategorien diskutierte.
Für sie sind Produktionsvolumen und Überproduktion die Hauptprobleme. „Wir können nicht in diesem Umfang weiter produzieren und erwarten, dass sich etwas ändert. Wir können nicht weiter versuchen, das Problem am Ende eines Kleidungsstücks zu lösen, wir müssen über Lösungen am Anfang nachdenken. Dort beseitigen wir viele Probleme, die wir heute bei der Bekleidungsproduktion sehen. Ich gehe zurück zu meiner Community und wie wir produzieren, und überdenke das Design. Und ich verstehe, dass es bei Kleidung darum geht, einen Zweck zu schaffen, eine Bedeutung zu schaffen, sicherzustellen, dass jedes Kleidungsstück mit Liebe gemacht wird, damit es lange hält. Dass es durch einen Prozess hergestellt wird, der die Tradition und die Menschen ehrt.“ Dazu gehört auch, den Prozess und die Menschen zu ehren, wenn man Handwerkskunst aus Gemeinschaften übernimmt. „‚Zusammenarbeit‘ ist das neue sexy Wort, aber lassen Sie uns es herausnehmen und über Miteigentum sprechen“, forderte Akerele.
Innovationen
Neben dem Innovationsforum der GFS gab es auf dem Gipfeltreffen weitere Ankündigungen zu Innovationen. In einer gesponserten Sitzung gaben The Lycra Company und Chemiehersteller Qore bekannt, dass sie bald die weltweit erste groß angelegte kommerzielle Produktion von biobasierter Lycra-Faser auf den Markt bringen werden. Diese wird mit Qira hergestellt, das Mais als Rohstoff verwendet.
Das Circular-Tech-Unternehmen Re&Up gab auf der Veranstaltung bekannt, dass es als erster Faserproduzent weltweit die Cradle to Cradle Certified Product-Zertifizierung für Kreislauffähigkeit erhalten habe, die seine recycelte Baumwolle und Polyester als vollständig kreislauffähig bestätigt.
Das Bio-Design-Unternehmen Modern Meadow präsentierte Innoveera, ein hochleistungsfähiges, tierfreies Material aus Pflanzenproteinen, Biopolymeren und recyceltem Gummi. Es ist skalierbar und anpassungsfähig, imitiert das Aussehen und die Haptik von Leder und hat einen erneuerbaren Kohlenstoffanteil von mehr als 80 Prozent.
EBay gab bekannt, eine Reihe von Lösungen entwickelt zu haben, die Modemarken den Wiederverkauf ermöglichen – vom Brand Outlet für überschüssige Lagerbestände über Artikel, die leicht beschädigt, aber ungetragen sind, bis hin zu Rücknahme-Lösungen für gebrauchte Artikel, einschließlich der neuen Partnerschaft mit Nobody's Child.
Fashion for Good und Arvind Limited gaben den Start von Future Forward Factories bekannt, einer ambitionierten Initiative mit zwei miteinander verbundenen Komponenten: der Entwicklung eines umfassenden Open-Source-Bauplans für nachhaltige Textilproduktion und dem Bau einer bahnbrechenden Produktionsstätte im indischen Bundesstaat Gujarat, die beweist, dass diese Innovationen im kommerziellen Maßstab funktionieren.
Informationen
Online-Modehändler Zalando präsentierte einen Folgebericht zu seiner Publikation „It Takes Two“ aus dem Jahr 2021, der sich der Handlungslücke der Verbraucher:innen widmete – sie wollen nachhaltig einkaufen, tun es aber dann nicht. „It Takes Many“ untersuchte europäische Verbraucher:innen in fünf Märkten (Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien) und stellte fest, dass diese zwar interessiert sind (74 Prozent wünschen sich mehr nachhaltige Produkte), aber immer noch eine Diskrepanz zwischen Verhalten und Absicht besteht. Der Preis ist nach wie vor das Haupthindernis, ebenso wie mangelndes Wissen darüber, wie man nachhaltige Optionen erkennt und wo man sie kaufen kann. Daher der Konsens, dass es viele braucht – Marken, die Verbrauchenden selbst, Regierungen, Regulierungsbehörden und Gesetzgebung –, um die Lücke zu schließen.
Der World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) veröffentlichte die Circular Transition Indicators (CTI) Sector Guidance for Fashion and Textile v2.0, um Akteur:innen der Textil- und Mode-Wertschöpfungskette in die Lage zu versetzen, Geschäftswert zu erschließen, indem sie die Messung zirkulärer Leistungen in die Entscheidungsfindung integrieren.
Ein Jahr nach dem Start von The Fashion ReModel auf dem Global Fashion Summit veröffentlichte die Ellen MacArthur Foundation den Bericht „Scaling circular business models: a guide for fashion leaders“. Er zielt darauf ab, Führungskräfte der Modebranche mit den Erkenntnissen und Werkzeugen auszustatten, um zirkuläre Geschäftsmodelle in ihre Kernstrategie zu integrieren, überzeugende wirtschaftliche Argumente zu liefern und finanzielle und klimatische Vorteile zu erschließen.
Refiberd ist Gewinner des Trailblazer-Programms
Zum zweiten Mal wurde von der GFA und PDS Ventures ein Gewinner des Trailblazer-Programms bekannt gegeben, der US-amerikanische KI-gestützte Textilmaterialdetektor Refiberd. In diesem Jahr gingen über 200 Bewerbungen aus 44 Ländern auf sechs Kontinenten ein – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Neun Innovator:innen wurden von einer branchenübergreifenden Jury ausgewählt, darunter Vertreter:innen von Ralph Lauren, Fashion for Good, Zalando, Massachusetts Institute of Technology, GFA und PDS Ventures, und wurden auf dem Innovationsforum des GFS vorgestellt.
Refiberd, in der Kategorie „Closed Loop Pathways“ nominiert, wurde für seine bahnbrechende Technologie ausgewählt, die mithilfe von hyperspektraler Bildgebung und KI die Materialzusammensetzung von Textilien genau identifiziert und so entscheidende Fortschritte beim Textilrecycling, der Authentifizierung von Wiederverkaufsartikeln und der Rückverfolgbarkeit ermöglicht.
Als Gewinner des Trailblazer-Programms erhält Refiberd eine Investition von bis zu 200.000 US-Dollar von PDS Ventures, vorbehaltlich des erfolgreichen Abschlusses der finanziellen und rechtlichen Due Diligence und der endgültigen Genehmigung durch das Investment Committee. Die Auszeichnung beinhaltet auch strategische kommerzielle und operative Unterstützung durch die PDS Group, einschließlich Entwicklungs- und Kommerzialisierungshilfe von ihrer innovationsorientierten Tochtergesellschaft Positive Materials.
„Das Refiberd-Team ist begeistert, als Gewinner des Trailblazer-Programms 2025 ausgewählt worden zu sein. Die Anerkennung unserer Technologie durch so viele einflussreiche Mitglieder der Mode- und Textilindustrie ist eine unglaubliche Bestätigung für unser Team, und wir sind sehr dankbar, dass die Jury die Notwendigkeit genauerer Materialdaten in der gesamten Lieferkette erkannt hat. Diese Gelegenheit kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für das Wachstum von Refiberd, und wir freuen uns darauf, unsere Technologie mit der Unterstützung des Trailblazer-Programms, von PDS Ventures und der Global Fashion Agenda zu skalieren“, kommentierte Sarika Bajaj, Mitbegründerin und CEO von Refiberd.
Protest in der Stadt
Am letzten Tag des Global Fashion Summit zeigten die niederländische Vintage-Mode-Website Boas und das KI-Tool für Wiederverkauf Vnyx buchstäblich die schmutzige Wäsche der Branche, indem sie Wäscheleinen mit ausrangierten Kleidungsstücken in der ganzen Stadt aufhängten – von Brücken bis zur Kleinen Meerjungfrau. Jedes Kleidungsstück trug eine Botschaft wie „Trag mich“, „Repariere mich“ oder „Spende mich“ und machte so auf die Milliarden von Kleidungsstücken aufmerksam, die jedes Jahr weggeworfen oder verbrannt werden.
Die Kampagne zielte darauf ab, Passant:innen zum Innehalten, Nachdenken und sofortigen Handeln in Bezug auf ihre Konsumgewohnheiten aufzufordern. „Man kann diese Kleidung anfassen, mitnehmen, riechen – und erkennen, dass jede Sekunde eine LKW-Ladung Mode weggeworfen oder verbrannt wird. Aber die Lösungen sind einfach und stehen bereits auf der Kleidung: tragen, reparieren, verkaufen, teilen und spenden“, erklärte Boas-Mitbegründerin Romy Goedhart.
Der Weg nach vorn
Angesichts der Tatsache, dass Kopenhagen eine der teuersten europäischen Städte ist, in der eine Hotelübernachtung so viel kostet wie Textilarbeiter:innen in einem ganzen Monat verdient, wie eine Teilnehmerin bemerkte, ist es dann noch zeitgemäß, den Global Fashion Summit hier abzuhalten, weit weg vom Globalen Süden, wo viele der Probleme zu finden sind, die angegangen werden müssen? Warum nicht die nächste Ausgabe in Bangladesch, Indien oder Vietnam veranstalten? Schließlich ist es der Global Fashion Summit, nicht der European Fashion Summit.
Dies erwähnte auch Kalpona Akter, Geschäftsführerin des Bangladesh Centre for Worker Solidarity (BCWS). „Die Stimmen der Arbeiter:innen werden gebraucht, aber sie sind immer das fehlende Puzzleteil; die Diskussion ist nicht arbeiter:innenzentriert.“ Nehmen wir zum Beispiel den Omnibus-Vorschlag, der Anfang des Jahres von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellt und als Vereinfachung wichtiger EU-Gesetze bezeichnet wurde. „Es gab Hoffnung“, sagte Akter im Hinblick auf diesen und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). „All die guten Dinge kamen für die Arbeiter:innen, aber das Omnibus-Gesetz ruiniert die Sache im Namen der Vereinfachung.“ „Entweder eine gute Vereinbarung oder gar keine Vereinbarung“, fügte sie hinzu. „Diese zahnlose Richtlinie, die eher die Unternehmen als die Arbeitenden schützt, wird nicht funktionieren.“
Akerele, die auch Gründerin und CEO der Style House Files ist, teilt diese Ansicht. „2030 mag gehypt werden, aber für mich sieht es wirklich beängstigend aus, wenn wir in diesem Tempo weitermachen. Ich denke, es ist wichtig, dass wir Entscheidungsträger:innen zusammenbringen können, und dazu gehören die Menschen, die die Kleidung herstellen, nicht nur die wichtige Männer und Frauen in Anzügen.“
„Wenn wir also auf 2030 blicken, müssen wir die Produktionsmengen überdenken, ebenso die Konsummuster. … Ich muss sagen, dass es Zeichen des Fortschritts gibt; es sieht nicht alles düster, aber es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass 2030 nicht sehr gut aussehen wird, wenn die Dinge so weitergehen wie bisher, mit einem scheinbar oberflächlichen Ansatz zur Problemlösung“, mahnte Akerele.
Oder wie Marchionni es ausdrückte: „Nachhaltigkeit ist ein Marathon, kein Sprint. Es ist eine lange Reise mit kurvenreichen Straßen und schwierigem Gelände. Wenn es ein Hindernis gibt, dreht man nicht einfach um, sondern stellt sich ihm.“ Und das ist in der Tat gut im Hinterkopf zu behalten, wenn man sich der Zukunft stellt.