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Geschäftsergebnisse der Luxusgüterindustrie im ersten Quartal verdeutlichen Stärken und Schwächen der Marken

Von Don-Alvin Adegeest

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Kampagne von Hermès. Bild: Hermès

Französische Luxuskonzerne sind Indikatoren für die gesamte Branche. Die bisherigen Umsatzergebnisse des ersten Quartals des Jahres haben sowohl Einblicke in die Stärken als auch die Schwächen des Sektors gegeben sowie die Präferenzen und Verhaltensweisen der Luxuskonsument:innen verdeutlicht.

Während einige Unternehmen die Erwartungen der Expert:innen übertrafen, wiesen andere ein verlangsamtes Wachstum auf. Dies dürfte insbesondere auf die erschwerten Marktbedingungen in China zurückzuführen sein. An der Marktspitze stand das französische Luxusmodehaus Hermès, das mit einem Umsatzplus von 17 Prozent ein robustes Wachstum verzeichnete und damit die anhaltende Kaufkraft für hochwertige Waren unterstrich. Im Gegensatz dazu gab der französische Luxusgüterkonzern Kering SA einen vorsichtigen Ausblick für das Jahr und prognostizierte einen möglichen Umsatzrückgang von bis zu 45 Prozent. Diese Entwicklung deutet auf eine Verlagerung hin, da sogenannte ‘Aspirational Shopper’ – Verbraucher:innen, deren Kaufentscheidungen einen sozialen Aufstieg verkörpern sollen – ihre Ausgaben einschränken. Die Auswirkungen spüren derzeit Marken wie das zu Kering gehörende italienische Modehaus Gucci, das in China einen Umsatzrückgang von 18 Prozent hinnehmen musste.

Der asiatisch-pazifische Raum ist nach wie vor ein Schlüsselmarkt für Luxusgüter. In den letzten Saisons waren die Umsätze jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen in China gedämpft. Obwohl chinesische Verbraucher:innen wieder mehr reisen und konsumieren, haben sich ihre Präferenzen verändert. Japan hat sich hierbei zu einem bevorzugten Ziel für Luxustourismus etabliert, wie die britische Wirtschaftszeitung Financial Times berichtete. Der französische Luxusgüterkonzern Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) meldete für das erste Quartal einen Anstieg seiner Mode- und Lederwarenverkäufe um zwei Prozent, verglichen mit 17 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Unternehmen konnte außerdem einen Anstieg der Verkäufe an chinesische Staatsbürger:innen in Japan beobachten.

Wohlhabende weiterhin auf Einkaufstour

Andere Luxuskonzerne meldeten im ersten Quartal positive Umsätze, darunter Prada SpA und Brunello Cucinelli SpA, die jeweils ein Plus von elf Prozent beziehungsweise 16,5 Prozent verzeichneten. Brunello Cucinelli ist für seine diskreten Luxusangebote bekannt, die von einer wohlhabenden Kundschaft bevorzugt werden.

Jahrelang waren ‘Aspirational Shopper’ die treibende Kraft für das Wachstum im Luxussektor, doch steigende Preise für Kleinteile und der Inflationsdruck führten zu einer Veränderung des Konsumverhaltens. In Zeiten wirtschaftlichen Rückganges werden Ermessensausgaben, wie Luxusgüter, häufig ausgesetzt, da Verbrauchende den lebensnotwendigen Ausgaben Priorität geben. Folglich bewegen sich Luxusmarken in einem Umfeld, in dem Kund:innen vorsichtiger konsumieren.

Darüber hinaus ist die Entwicklung des Luxussektors eng mit der Weltwirtschaft verknüpft. Marken, die auf eine besonders wohlhabende Kundschaft abzielen, sind im Vergleich zu Marken, die sich an ‘Aspirational Shopper’ richten, mit vergleichsweise geringfügigen Beeinträchtigungen konfrontiert. Das wird durch die Widerstandsfähigkeit der High-End-Marktsegmente in unsicheren Zeiten verdeutlicht.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.com. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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Prada S.P.A.