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Gerry Weber: Finanzinvestor Robus übernimmt Mehrheit an Hallhuber

Von Jan Schroder

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Der angeschlagene Bekleidungskonzern Gerry Weber International AG hat sich weitgehend von seiner Tochter Hallhuber getrennt. Am Montag verkündete das Unternehmen den Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung an einen Fonds, der vom Finanzinvestor Robus Capital Management verwaltet wird. Gerry Weber erhält nach eigenen Angaben eine halbe Million Euro in bar und wird mit zwölf Prozent an der Hallhuber GmbH beteiligt bleiben. Dabei handele es sich nunmehr um einer „nicht-strategische Beteiligung“, erklärte das Unternehmen.

Der Verkauf kam nicht unerwartet: Der Investor, der im vergangenen Sommer bereits den Geschäftsbetrieb des Erotikhändlers Beate Uhse übernommen hatte, zog eine Kaufoption, die ihm Gerry Weber im Februar im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung eingeräumt hatte. Seinerzeit hatte Robus Hallhuber mit einer Brückenfinanzierung unterstützt. Diese sei „nunmehr durch eine langfristige Finanzierung abgelöst worden“, teilte Gerry Weber mit. Der Konzern hatte Hallhuber erst 2015 übernommen, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Nach dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung gehören noch die Marken Gerry Weber, Samoon und Taifun zur Unternehmensgruppe.

Die Zukunft des insolventen Konzerns soll sich in den kommenden Tagen entscheiden

Der in Halle in Westfalen ansässige Konzern hatte am 25. Januar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, das am 1. April eröffnet wurde. Eine Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens soll in den kommenden Tagen fallen. Bereits vor gut einem Monat hatte der Konzern verkündet, dass ihm „indikative Angebote von potenziellen Investoren“ vorlägen. Ein Ergebnis der daraus resultierenden Verhandlungen sollte eigentlich bereits im Juni verkündet werden.

Parallel arbeitete die Geschäftsführung nach eigenen Angaben aber auch „an einer Sanierungslösung über einem Insolvenzplan“. Welche Variante zum Einsatz kommen wird, soll sich dieser Tage entscheiden. Die Umsetzung der daraus resultierende Lösung werde dann „bis Jahresende 2019 abgeschlossen sein“, hatte Sachwalter Stefan Meyer Anfang Juni im Rahmen einer Gläubigerversammlung angekündigt.

Unterdessen arbeitet der Konzern weiter an seinem Sanierungsprogramm. Es sieht unter anderem die Schließung von 146 Läden und Verkaufsflächen in Deutschland sowie umfangreiche Stellenstreichungen vor.

Foto: Hallhuber Facebook-Page

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