G20 darf nicht scheitern: Deutsche Wirtschaft fürchtet Abschottung
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Angesichts zunehmender Krisensignale weltweit hat die deutsche Wirtschaft eindringlich vor einem Scheitern des G20-Gipfels und vor weiteren Strafzöllen gewarnt. «Der Gipfel ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Weltwirtschaft», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf. «Auch wenn die Verhandlungen schwierig werden: Die Staaten müssen ein deutliches Zeichen gegen Protektionismus und für eine Reform der Welthandelsorganisation WTO setzen», so Kempf.
Befürchtet wird, dass US-Präsident Donald Trump bald auch Strafzölle gegen deutsche Autokonzerne verhängen könnte. «Die G20 muss sich geschlossen - einschließlich der USA - für eine starke und handlungsfähige WTO aussprechen», forderte Kempf mit Blick auf zunehmend eigenmächtiges Handels in der Wirtschaftspolitik.
Die G20 müssten sich zu einem offenen Freihandel bekennen. Wenn man gegeneinander arbeite, «kostet das Wohlstand, Jobs und Aufstiegschancen - überall auf der Welt.» In Deutschland hänge jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab, betonte Kempf.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer forderte, beim G20-Treffen, «die Weichen wieder in die richtige Richtung zu stellen» - insbesondere hoffe man auf eine konstruktivere Rolle der USA. Mit der Integration von kleinen und mittelständischen Unternehmen in die globalen Lieferketten bis hin zur Digitalisierung stünden drängende Themen auf der Agenda. «Es ist meine Hoffnung, dass die WTO aus Buenos Aires als Hüterin der Weltwirtschaft wieder gestärkt hervorgeht.» Die Europäische Union solle die Rolle als Treiberin globaler fairer Handelsregeln und freier Marktzugänge einnehmen, sagte Schweitzer. (dpa)