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Fusionen und Übernahmen der Modebranche im Jahr 2023

Von Don-Alvin Adegeest

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Business

Handschlag Bild: Olia Danilevich / Pexels

Im Jahr 2023 herrschte in der Modebranche kein Mangel an Finanzierungen. Trotz Herausforderungen wie Inflation, Konjunkturschwankungen und geopolitischen Unsicherheiten war der Appetit der Anleger:innen auf Aktien von Luxusunternehmen, E-Commerce-Plattformen und Marken, die hohe Renditen versprechen, groß.

November & Dezember

Zwei beachtliche Deals drehten sich um Farfetch. Der erste, der im November angekündigt wurde, umfasste eine 1,15 Milliarden US-Dollar (1,03 Milliarden Euro) schwere Fusion zwischen dem Schweizer Luxuskonzern Richemont, dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba und Farfetch. Nur wenige Wochen später wurde dieses Vorhaben jedoch aufgegeben, als das südkoreanische E-Commerce-Unternehmen Coupang Farfetch für 500 Millionen US-Dollar (449 Millionen Euro) übernahm.

Im Jahr 2023 fanden in den USA mehrere bedeutende Fusionen und Übernahmen statt. Der lange erwartete Börsengang des deutschen Schuhriesen Birkenstock an der New Yorker Börse im November bewertete das Unternehmen mit 8,3 Milliarden US-Dollar (7,45 Milliarden Euro). Im August kündigte Tapestry, der US-Konzern, zu dem Kate Spade, Coach und Stuart Weitzman gehören, die Übernahme von Capri Holdings für 8,5 Milliarden US-Dollar (7,63 Milliarden Euro) an. Capri Holdings ist die Muttergesellschaft von Versace und Jimmy Choo.

Im Dezember gab Givenchy bekannt, sich von Kreativdirektor Matthew Williams zu trennen. Dies hielt den Hongkonger Milliardär Adrian Cheng jedoch nicht davon ab, am 30. November eine Mehrheitsbeteiligung an Williams' Label 1017 Alyx 9SM zu erwerben, mit dem Ziel, die Expansion der Marke in Schlüsselmärkten voranzutreiben. Auch Kering unternahm im November wichtige Schritte und schloss den Erwerb einer 30-prozentigen Beteiligung an Valentino ab.

Die Frasers Group stellte ihr Engagement, ein führender britischer Akteur werden zu wollen, durch zwei große Übernahmen im Jahr 2023 unter Beweis: Im Juni erwarb der Konzern eine 5-Prozent-Beteiligung an Boohoo, die sie später auf 16,5 Prozent aufstockte. Im Dezember erwarb die Gruppe den Luxuseinzelhändler Matches für 52 Millionen Pfund (60 Millionen Euro) von Apax Partners, um ihre Position im höheren Modesegment zu stärken.

Oktober

Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein beantragte im November einen Börsengang in den USA und übernahm im Oktober die britische Marke Missguided von Frasers. Im Oktober kündigte das indische Unternehmen Reliance Retail die Übernahme der Lizenzen und Markenwerte von Superdry in drei asiatischen Ländern für 40 Millionen Pfund (46 Millionen Euro) an.

Das britische Bekleidungsunternehmen Next setzte seine Akquisitionswelle fort und gab im Oktober die Übernahme der Lifestyle-Marke FatFace für 115,2 Millionen Pfund (132,4 Millionen Euro) bekannt.

August

Der August war ein geschäftiger Monat für Investor:innen. Zum einen machte Rolex Schlagzeilen mit der Übernahme des Luxusuhrenherstellers Bucherer für eine ungenannte Summe. Gleichzeitig kündigten Forever 21 und Shein eine Zusammenarbeit an, um etwa 30 Prozent der Sparc Group zu erwerben — Sparc betreibt Forever 21 und ist ein Joint Venture zwischen der Authentic Brands Group (ABG) und dem US-Einzelhandelsriesen Simon Property Group.

Darüber hinaus tätigte JD Sports im August bedeutende Übernahmen. Das Unternehmen erwarb die restlichen 40 Prozent der Anteile an MIG, einer polnischen Einzelhandelskette. Diese Übernahme war ein strategischer Schritt für JD Sports, der es dem Unternehmen ermöglicht, seine Präsenz in Mittel- und Osteuropa durch die Eröffnung neuer Geschäfte und verstärkte Investitionen in Omnichannel-Ressourcen zu tätigen.

Juli

Im Juli sicherte sich der Schweizer Luxuskonzern Richemont eine Mehrheitsbeteiligung am italienischen Schuhmacherbetrieb Gianvito Rossi. Im selben Monat erwarb Kering eine 30-prozentige Beteiligung an Valentino im Rahmen einer Transaktion im Wert von 1,87 Milliarden US-Dollar (1,68 Milliarden Euro). Der offiziellen Erklärung zufolge beinhaltet die Vereinbarung eine Option für Kering, das gesamte Aktienkapital von Valentino bis 2028 zu erwerben.

Ebenfalls im Juli sicherte sich Kim Kardashian in einer Serie-C-Finanzierungsrunde 270 Millionen US-Dollar (242,6 Millionen Euro) für ihre Marke Skims, die mit 4 Milliarden Dollar bewertet wurde. Das Shapewear-Unternehmen hat die Absicht geäußert, die Mittel zu nutzen, um die Herausforderungen des Bestandsmanagements anzugehen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Marktangeboten zu verbessern.

Juni

Im Juni brachte Authentic Brands Group (ABG) 500 Millionen US-Dollar (449 Millionen Euro) auf, was zu einer Bewertung von über 20 Milliarden US-Dollar (18 Milliarden Euro) führte. ABG erklärte, dass das Unternehmen die Mittel für die globale Expansion, die Diversifizierung in verschiedenen Kategorien, die Zusammenarbeit mit Lizenzpartner:innen, die Erkundung neuer Regionen und den Ausbau der Vertriebskanäle verwenden wolle. Im selben Monat erwarb ABG das geistige Eigentum der britischen Traditionsmarke Hunter, die für ihre Kult-Gummistiefel bekannt ist. Der Wert der Transaktion wird auf rund 125 Millionen US-Dollar (112 Millionen Euro) geschätzt.

Die Frasers Group unternahm im Juni ebenfalls strategische Schritte, indem sie ihre Beteiligung an Asos auf 10,5 Prozent erhöhte und damit ihre ursprüngliche Investition von 5,5 Prozent fast verdoppelte.

Mai

Im Mai konnte Shein in einer Finanzierungsrunde, die von Sequoia Capital, General Atlantic und dem Staatsfonds Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten geleitet wurde, 2 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) einsammeln.

Im selben Monat kündigte Marks & Spencer zusätzliche finanzielle Unterstützung für Nobody's Child an, eine umweltbewusste Modemarke, an der das britische Unternehmen 2021 einen Anteil von 27,5 Prozent erwarb.

In der Zwischenzeit erwarb die britische Rabattplattform Secret Sales in einer Serie-B-Runde erfolgreich 10 Millionen US-Dollar (9 Millionen Euro) und plant, die Mittel für die Expansion in Europa zu verwenden.

Darüber hinaus vollzog JD Sports im Mai einen strategischen Schritt, der Teil seines Plans ist, eine globale Kraft im Mode- und Sporteinzelhandel zu werden. Das Unternehmen übernahm den französischen Einzelhändler Groupe Courir, der 313 Geschäfte in sechs Ländern betreibt. Diese Akquisition steht im Einklang mit der Strategie von JD Sports, sich zu vergrößern.

April

Im April schlossen die Vince Holding Corp und die Authentic Brands Group (ABG) eine strategische Partnerschaft im Wert von 76,5 Millionen US-Dollar (68,7 Millionen Euro) in bar. Im Rahmen dieser Partnerschaft erwarb ABG das geistige Eigentum von Vince, das nun unter dem Namen ABG Vince geführt wird.

Im selben Monat erweiterte ABG sein Portfolio durch die Übernahme von Boardriders, einem bekannten Sport- und Lifestyle-Unternehmen mit mehreren Marken, darunter Quiksilver, Roxy und Billabong.

In einer komplexen Transaktion veräußerte Walmart im April sein Herrenbekleidungsgeschäft Bonobos für 76 Millionen US-Dollar (68 Millionen Euro) an den US-Mode-Einzelhändler Express und die New Yorker Brand Management Firma WHP Global.

März

Der britische Konzern Next übernahm Cath Kidston im März, nachdem das Unternehmen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren unter Insolvenzverwaltung gestellt wurde. Im Rahmen der Übernahme hat Next den Markennamen, die Domainnamen und das geistige Eigentum erworben. Nicht übernommen wurden vier Läden, die nach dem Verkauf der Lagerbestände veräußert werden sollen.

Ebenfalls im März sicherte sich DressX, ein virtueller Kleiderschrank mit ausschließlich digitalen Kleidungsstücken, NFT-Modeartikeln und Augmented-Reality-Outfits, eine Finanzierung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar (13,5 Millionen Euro) im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde.

Februar

Die angesehene britische Schneiderei Peckham Rye, die 1795 im gleichnamigen Londoner Stadtteil gegründet wurde, wurde von Brand Machine Group (BMG) gekauft, einem Unternehmen, das lizenzierte Labels verwaltet und verschiedene Marken besitzt.

In einer weiteren bemerkenswerten Transaktion veräußerte Wolverine World Wide Inc. die Marke Keds an den Schuheinzelhändler Designer Brands. Im Rahmen dieser Vereinbarung, deren finanzielle Bedingungen nicht bekannt gegeben wurden, erhielt Designer Brands eine Exklusivlizenz für Hush Puppies-Schuhe in den USA und Kanada.

Januar

Im Januar erhielt Spatial Labs eine Startfinanzierung in Höhe von 10 Millionen US-Dollar (9 Millionen Euro) für Technologien der nächsten Generation, die Marken mit jüngeren Bevölkerungsgruppen verbinden.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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